Die dritte Staffel ist vorbei – am Ende kommt ein vielleicht sogar etwas überraschendes Ergebnis heraus.
Nein, es war keine gute Idee, die die Autoren der Sat.1-Daily «Anna und die Liebe» im vergangenen Sommer hatten. Um Jeanette Biedermann als Anna wieder in die Serie zu integrieren, ließen sie Jonas, den Love Interest der ersten Staffel umbringen und etwa zweieinhalb Monate lang als Geist in der Serie herumturnen. Die Zuschauer begrüßten dies nicht, die Quoten sanken recht schnell in den Keller. Dabei war die Freude über die Rückkehr von Jeanette eigentlich groß. Die erste Folge mit ihr kam auf starke 14,4 Prozent, nachdem die Hochzeitsfolge von Staffel zwei auf rund 13 Prozent kam. Aber die Quoten gingen recht schnell zurück und fielen mit Verlauf der Geistergeschichte schnell in den einstelligen Bereich.
Anna Broda war erstmals am 2. November 2010 wieder in der 18.30 Uhr-Serie zu sehen, die Producers at work-Produktion erreichte im November durchschnittlich 11,2 Prozent Marktanteil und damit den besten Monatsschnitt der gesamten Staffel. Im Dezember nämlich sah es schon gar nicht mehr gut aus, die Quoten gingen auf bis zu 7,9 Prozent Marktanteil zurück. Der Monatsschnitt lag bei weniger guten 9,9 Prozent. Auch im Januar kehrten die Zuschauer nicht wirklich zurück zur Telenovela, die noch immer in tiefe Trauer gehüllt war.
Nur zwei Mal übersprang das Format die 10-Prozent-Marke, der Bestwert des Monats lag bei 10,9 Prozent und wurde am 14. Januar erzielt. Mit 9,4 Prozent in der Zielgruppe lag man im roten Bereich. Auch die Reichweite an sich ließ zu wünschen übrig. Das Biedermann-Format kam noch auf 1,87 Millionen Zuschauer. Die zweite Staffel mit Josephine Schmidt in der Hauptrolle holte ein Jahr zuvor im selben Zeitraum noch 2,17 Millionen Menschen. Anfang Februar stieg dann Jacob Weigert wieder in die Serie ein – seine Figur Enrique wurde zu einem zweiten Love Interest für Anna, allerdings nicht sofort, sondern erst in den Monaten April und Mai. Deshalb tat sich zunächst in Sachen Quote wenig:
Mit 9,5 Prozent lief es auch im Februar nicht wirklich gut, wenngleich die Quoten vor allem zu Monatsbeginn mehrmals bei mehr als zehn Prozent lagen. Im März zeigte sich langsam Besserung. Da waren Tage wie der 21. März, die Hoffnung machten. 11,2 Prozent wurden in der Zielgruppe gemessen, am 25. März waren es gar 11,3 Prozent. Diese vergleichsweise starken Quoten führten dazu, dass der Monatsschnitt auf 9,9 Prozent anstieg. Im Folgemonat April machte sich der Faktor Enrique bezahlt, mit 12,0 und 12,5 Prozent kamen gleich zwei Ausgaben auf klar überdurchschnittliche Quoten. Die Mehrzahl der Episoden im April holte zudem zweistellige Werte. Mit 10,5 Prozent schien die Daily wieder auf dem Weg der Besserung. 1,65 Millionen Menschen sahen im April 2011 im Schnitt zu.
Auch der Mai begann ganz hervorragend: 12,9 Prozent am 4. Mai, 12,2 Prozent am 6. Mai und 12,8 Prozent am 10. Mai. Bis Ende des Monats gab es nur drei Folgen, die im einstelligen Bereich liefen. Die Wende schien geschafft. 11,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen konnten sich durchaus sehen lassen. Dann aber zerstörten die Macher der Serie die heile Welt wieder. Es begann im Juni mit einer Entführung von Paule, an deren Folgen letztlich auch die Beziehung Anna/Enrique in die Brüche ging. Die romantische und warme Geschichte musste also wieder kalten Themen weichen. Die Zuschauer wollten aber genau das nicht – und waren wieder weg. Die ersten fünf Juni-Folgen fielen gleich auf weniger als zehn Prozent, der Monatsschnitt brach auf 9,9 Prozent ein. Zur Verteidigung muss allerdings auch angemerkt werden, dass man im Juni teilweise gegen die Frauen-Fußball-WM antrat – und diese ihr Übriges für den Quotenverfall getan haben dürfte. Allerdings lief auch der Juli für die Serie nicht besser. Das Team Anna und Tom kam beim Publikum nicht so gut an, der Monatsschnitt belief sich auf gerade einmal 9,5 Prozent bei insgesamt nur noch 1,48 Millionen Zuschauern. Im Vorjahreszeitraum waren es 200.000 mehr.
Der August lief mit Werten von bis zu 11,9 Prozent in der Zielgruppe dann wieder etwas stärker, im Schnitt kam die Telenovela auf 10,3 Prozent. Den September schließlich schloss die Serie mit 10,1 Prozent ab, die letzten Folgen der Staffel taten sich wieder schwerer. Mit der neuen Hauptfigur Nina wurde das Publikum wohl noch nicht warm, im Oktober sahen bis zur Hochzeitsepisode nur 9,0 Prozent zu. Selbst die große Hochzeitsepisode kam nur auf 9,6 Prozent bei den Werberelevanten. 238 Folgen umfasste die dritte Staffel – sie war somit 13 Ausgaben kürzer als Staffel zwei. Mit 10,1 Prozent Marktanteil war es die schwächste Runde der Geschichte der Serie. Allerdings hat man angesichts der zwischenzeitlichen Tiefs wohl sogar noch mit einem schlechteren Abschneiden gerechnet. Insgesamt sahen 1,68 Millionen Menschen ab drei Jahren zu (8,8 %). Im Vergleich zu Staffel zwei gingen 250.000 Zuschauer flöten.