Eigentlich für den Samstag vorgesehen startete die Sitcom nun doch unter der Woche und erlebte den stärksten Staffelstart seit Jahren.
Es hätte eines der interessantesten, wenn auch vermutlich glücklosesten Experimente der TV-Saison werden können: Für seine Sitcom «Rules of Engagement» hatte der Sender CBS einfach keinen freien Sendeplatz unter der Woche mehr gefunden. Bei der Programmpräsentation im Mai mündete das in einer überraschenden Programmierung: Die neue Staffel von «Rules of Engagement» sollte am Samstag laufen, dem Abend, an dem das Network-Fernsehen so schwach ist, dass sonst Wiederholungen und Reality-Ramsch als Füllmaterial gesendet werden. Doch schon vor einigen Wochen wurde der Start hinausgeschoben, dann war klar: «Rules of Engagement» wird das früh gescheiterte «How to be a Gentleman» ersetzen.
Vom Fernsehfriedhof auf einen der begehrtesten Sendeplätze der Woche. Hinter «The Big Bang Theory», das eine starke Reichweite von 14,69 Millionen Zuschauern erzielte und zudem in der umworbenen Zielgruppe der 18- bis 49-Jährigen mit 15 Prozent Marktanteil mächtig abräumte, konnte auch «Rules of Engagement» überzeugen. 11,47 Millionen Zuschauer zum Start der sechsten Staffel waren dabei, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei zehn Prozent - die erfolgreichste Staffelpremiere der Serie seit 2007.
Es ist kaum zu glauben, dass CBS die Serie tatsächlich am Samstag hatte beerdigen wollen, sondern von vornherein als Notfallplan vorgesehen hatte. So gut die Quoten auch waren, tatsächlich lief in der Vorwoche eine Wiederholung von «The Big Bang Theory» auf demselben Sendeplatz genauso erfolgreich. «How to be a Gentleman» wurde aber klar geschlagen: Die kurzlebige Sitcom war mit weniger als neun Millionen Zuschauern geschlagen und nach zwei Folgen auf den Samstag verschoben worden. Nach nur einer einzigen Folge war die Ausstrahlung auch dort wieder eingestellt worden.