Die zweite und zugleich letzte Staffel der US-Serie musste gegenüber der ersten deutlich kleinere Brötchen backen. Für ProSieben war sie alles in allem dennoch ein Glücksgriff.
Bislang erwies sich die US-Serie «V - Die Besucher» als voller Erfolg für ProSieben. Mit durchschnittlich 16,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe wurde die erste Staffel zum Sommerhit. Da war es nur verständlich, als der Privatsender kurze Zeit darauf bekannt gab, die zweite noch in diesem Jahr zeigen zu wollen. Gerade einmal zwei Monate mussten Fans also auf neue Folgen warten. Diesmal reduzierte man die Folgenanzahl aber auf zwei Episoden pro Woche, die erste Staffel wurde nämlich in nur vier Wochen je im Dreierpack ausgestrahlt. Im Gegensatz zur Sommer-Staffel musste die Herbst-Staffel wenig überraschend einige Zuschauer abgeben. Zufriedenstellend lief es dennoch allemal.
Zumindest lief es montags mit den Außerirdischen zuletzt besser als für die beiden Serien «Fringe» und «Vampire Diaries» - schon zum Auftakt war das besiegelt. Trotzdem: An Spitzen-Marktanteile von bis zu 19 Prozent kam man nicht mehr heran. Mit 12,2 Prozent in der Zielgruppe dürfte man bei ProSieben zufrieden gewesen sein. Zumal sich die Konkurrenz-Situation seit dem Start im Sommer geändert hat. So schlug sich auf RTL beispielsweise «Wer wird Millionär?» mit knapp 18 Prozent Marktanteil sehr gut, im Juli hatte man es mit einem so starken Gegner noch nicht zu tun gehabt. Insgesamt schalteten 2,11 Millionen Zuschauer ein, das waren 0,43 Millionen weniger als vor der Pause und sogar 1,07 Millionen weniger als beim Serien-Start am 18. Juli 2011. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum belief sich auf 6,6 Prozent. Natürlich war auch in dieser Altersklasse zuvor mehr drin: Ungefähr elf Prozent erreichte man im Juli, danach pendelte man sich bei acht Prozent ein.
Eine Woche später standen die nächsten zwei Episoden auf dem Fahrplan. Die Quoten gingen erneut zurück. 1,56 Millionen 14- bis 49-Jährige verhalfen ProSieben zu soliden 11,8 Prozent Marktanteil - das war weiterhin ein Wert über dem Senderschnitt. Bei allen Zuschauern ab drei Jahren verlor man in ähnlichen, aber keineswegs besorgniserregenden Dimensionen: 2,04 Millionen Menschen blieben am Ball, das entsprach einem Marktanteil von 6,2 Prozent. Mit der dritten Ausstrahlung sollte die Reichweite jedoch wieder ansteigen. So wurden am 24. Oktober 2011 genau 0,20 Millionen mehr, also 2,24 Millionen Zuschauer gemessen. Bei den 14- bis 49-Jährigen stieg der Marktanteil um 0,7 Prozentpunkte auf 12,5 Prozent.
Ausgerechnet an Halloween, dem 31. Oktober 2011, ließ das Interesse an der Science-Fiction-Serie nach. Dem Publikum war an diesem Schauer-Tag wohl doch eher nach RTL, das mit Günther Jauch und «Bauer sucht Frau» einmal mehr Spitzen-Quoten einfahren konnte. Weit über 20 Prozent des Gesamtpublikums sowie 19,1 bzw. 25,2 Prozent in der Zielgruppe waren kaum zu schlagen. Die Folge: Über einen Marktanteil von 10,0 Prozent kam «V» bei ProSieben nicht hinaus. Noch nie lief es für die US-Serie schlechter. Darüber hinaus rutschte man auch insgesamt unter die Zwei-Millionen-Marke: Nur 1,77 Millionen sahen zu, der dazugehörige Marktanteil lag bei 5,6 Prozent.
Zum Serienfinale waren wieder mehr Zuschauer dabei. 2,33 Millionen Zuschauer ab drei Jahren verfolgten die letzten beiden Episoden, das waren 0,56 Millionen mehr als in der Vorwoche. Der Marktanteil betrug 7,0 Prozent. Bei den Umworbenen kam ein Marktanteil von 13,1 Prozent zustande: so viel wie noch nie während der zweiten Staffel. 1,76 Millionen Junge waren dabei. ProSieben kann also ein gutes Fazit fällen. Schade nur, dass «V» in den USA längst Geschichte ist. Die Fans müssen sich demnach mit einem offenen Ende arrangieren. Eine Rückkehr der Neuauflage zu ABC wird es nicht geben. Das Finale wurde dort von gerade einmal 5,3 Millionen Menschen verfolgt - wirklich überzeugende Ergebnisse sehen anders aus.
Hierzulande waren die fünf Folgen je im Doppelpack bei 1,54 Millionen Werberelevanten gefragt, das hatte einen Marktanteil von 11,9 Prozent zur Folge. Runde eins konnte wie eingangs erwähnt mehr Junge in den Bann ziehen. Ähnlich sah es beim Gesamtpublikum aus: Im Mittel interessierten sich 2,09 Millionen Zuschauer für die Episoden, zuvor waren es 2,54 Millionen. Der Marktanteil verschlechterte sich von 9,1 auf mittelmäßige 6,4 Prozent. Im November zeigt ProSieben auf dem Sendeplatz das TNT-Mammut-Projekt «Falling Skies». Ob hier mit ähnlichen Quoten zu rechnen ist, wird sich erst zeigen müssen.