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Dr. Edmund Stoiber, Vorsitzender des Beirats der ProSiebenSat.1 Media AG, über den Beschluss der Sendergruppe: "Die Demokratie lebt davon, dass Medien den Prozess der politischen Willensbildung begleiten. Dabei sind die privaten Sender mit ihrer enormen Reichweite bei jungen Leuten immer wichtigere Multiplikatoren. Ich halte es für sehr verantwortlich und absolut zukunftsgerichtet, dass ProSiebenSat.1 mit seinem Know-How und einem beachtlichen Budget neue Formate entwickeln will. Und auch die Politiker sollten sich öffnen für neue Formen der Politikvermittlung, wenn sie die Wähler von morgen noch erreichen wollen." In den vergangenen Jahren zeigte ProSieben bereits vereinzelt politische Sendungen, darunter «Sido geht wählen» und die «TV total Bundestagswahl».
Neben dem Projekt legte der Beitrat in seiner ersten Sitzung auch medienpolitische Kernforderungen fest. Zunächst fordert er gleiche Rahmenbedingungen für alle Anbieter audiovisueller Inhalte, um den Medienstandort Deutschland zu stärken. Weiterhin will der Beirat die duale Medienordnung weiterentwickeln und Werbung bei öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten verbieten: "Werbung und Sponsoring dürfen nur dem privaten Rundfunk erlaubt sein. Das Unternehmen fordert eine Liberalisierung der strikten Werberegulierung." Außerdem wird eine Verbesserung des Urheberrechts angestrebt, um Piraterie entgegenzuwirken.
Ebenfalls soll das Medienkonzentrationsrecht in ein allgemeines Wettbewerbsrecht umgewandelt werden. Das Medienkonzentrationsrecht regelt unter anderem, ab wann ein Massenmedium zu viel Meinungsmacht gewinnt: Bei Sendergruppen wird diese ab einem Marktanteil von 30 Prozent vermutet. Aufgrund des Rechts scheiterte unter anderem im Jahr 2006 die Übernahme von ProSiebenSat.1 durch die Axel Springer AG.