Das ZDF solle die Entscheidung «heute» am Vormittag im Alleingang zu produzieren, nochmals überdenken. Die ARD sieht sonst Mehrkosten auf sich zukommen.
Versöhnliche Töne stimmte die ARD-Vorsitzende Monika Piel auf einer Pressekonferenz in Bremen an. Die Intendanten hatten zuvor beraten, wie man mit den Nachrichten am Vormittag umgehen solle, aber keine Entscheidung getroffen. „Der Entschluss wurde bis zum 10. Dezember ausgesetzt“, so Piel. „Ich werde einen Brief an den ZDF-Intendanten Markus Scheiber schreiben und ihn bitten diese Entscheidung nochmal zu überdenken.“ Das ZDF möchte ab 2012 auch in Wochen, in denen die ARD das Morgenprogramm liefert, selbst eigene Nachrichten am Vormittag produzieren. Die Kooperation mit den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern würde somit enden. Piel: „Es ist eine sehr kostengünstige und gut funktionierende Kooperation. Wenn diese beendet wird, würde dies auch in der ARD zu deutlichen Mehrkosten führen.“
Weil die ARD ein „Informationsjahr 2012“ aufgerufen hat, wolle man am Vormittag den Info-Anteil nicht reduzieren. Das ZDF wird die 10.00 Uhr-Nachrichtensendung komplett streichen und die 12.00 Uhr-Ausgabe um fünf Minuten verkürzen. „Wir hoffen, dass das ZDF das noch einmal überdenkt“, so Piel.
Allgemein will die ARD im kommenden Jahr ihre Informationskompetenz noch einmal stärken. Neben weiteren Folgen von «Deutschland, deine Künstler» wurden eine Reportage zum «Rommel»-Film und eine Reportagereihe zu relevanten Themen angekündigt. Im EM-Jahr wolle man sich im Sommer zudem intensiv mit den Gastgebern Ukraine und Polen beschäftigen – die Länder sollen dem Publikum auch abseits der Sportübertragungen „ein Stück näher gebracht werden.“