Tanzende Pinguine, Zeit als Währung, ein brutales Remake und Killerhaie in Louisiana. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.
«Straw Dogs - Wer Gewalt sät»
Wochen, in denen nicht mindestens ein Remake in den hiesigen Kinos startet, sind inzwischen sehr rar gesät. Diesmal hat es Sam Peckinpahs 40 Jahre alten Thrillerklassiker «Straw Dogs» (in Deutschland zunächst nur unter dem Titel «Wer Gewalt sät» veröffentlicht) erwischt. Dieser war schon damals kein originärer Stoff, sondern basierte auf dem Roman «The Siege Of Trencher’s Farm» (1969) des britischen Schriftstellers Gordon Williams. Doch größere Aufmerksamkeit erlangte die Geschichte erst mit Peckinpahs Verfilmung im Jahr 1971. Dabei fielen aufgrund der (vor allem für damalige Verhältnisse) expliziten Gewaltdarstellung und der zentralen Vergewaltigungsszene längst nicht alle Reaktionen positiv aus. Hierzulande stand «Straw Dogs» aus den genannten Gründen gar lange Zeit auf dem Index. Erst Anfang 2007 wurde er von diesem gestrichen und nach einer anschließenden Neuprüfung durch die FSK ungeschnitten ab 16 Jahren freigegeben.
Das Remake hatte es da nun bedeutend leichter und konnte sich bereits nach dem ersten Anlauf mit ebenjener Freigabe schmücken. Und das obwohl Regisseur und Drehbuchautor Rod Lurie («Nichts als die Wahrheit») im Vorfeld stets betont hat, dass sein Remake sich hinsichtlich des Gewaltgrades nicht vor seiner Vorlage zu verstecken braucht. Auch an der grundlegenden Handlung hat sich nicht viel geändert. Nur ist statt Dustin Hoffman diesmal James Marsden («X-Men») als David Summer (hier jedoch Drehbuchautor und kein Mathematiker) zu sehen. Dieser zieht mit seiner Frau Amy (Kate Bosworth, «Superman Returns») aus der Großstadt in ein verschlafenes Nest. Bei letzterem handelt es sich um Amys Heimatort, in dem sie das Haus ihrer kürzlich verstorbenen Eltern herrichten möchte. Doch schon bald wird das junge Ehepaar mit Anfeindungen seitens der Dorfbewohner konfrontiert. Was anfangs noch eher harmlos beginnt, mündet bald in ernsthafte Tyrannisierung. Das veranlasst schließlich selbst den ansonsten um gewaltfreie Konfliktlösungen bemühten David dazu, auf brutalste Weise bis zum Äußersten zu gehen.
OT: «Straw Dogs» von Rod Lurie; mit James Marsden, Kate Bosworth, Alexander Skarsgård, James Woods und Dominic Purcell.
«Shark Night 3D»
Haihorrorfilme haben im Kino bereits eine etwas längere Tradition. Salonfähig gemacht wurde das Subgenre zweifellos durch Steven Spielbergs Klassiker «Der weiße Hai» aus dem Jahr 1975. Wie so viele Monsterstreifen, haben aber auch jene, in denen die gefräßigen Raubfische als Bösewichte auftreten mit einem mal stärkeren, mal weniger intensiven trashigen Beigeschmack zu kämpfen. Egal, ob man nun die drei Fortsetzungen zu «Der weiße Hai» (1978, 1983 & 1987) oder den Hollywood-Blockbuster «Deep Blue Sea» (1999) betrachtet. Von unzähligen billigen TV-Produktionen, zu denen bekanntlich auch der Fernsehtotalausfall «Hai-Alarm auf Mallorca» (2003) gehört, ganz zu schweigen. Ganz so schlimm wie bei letzteren dürfte es um «Shark Night 3D» dann doch nicht bestellt sein, obwohl trashige Elemente wohl nicht ausbleiben werden. Ansonsten folgt der Film jedoch eher der althergebrachten Handlung eines gewöhnlichen Teenie-Slasher-Films.
Die College-Studentin Sara (Sara Paxton, «The Last House On The Left») fährt mit ein paar Freunden für ein Partywochenende in das Ferienhaus ihrer Eltern, das sich auf einer kleinen Insel in einem Salzwassersee in Louisiana befindet. Nach der anfänglichen ausgelassenen Stimmung müssen die feierwütigen Teenies jedoch schon bald am eigenen Leib erfahren, dass in dem See gleich mehrere hungrige Haie ihr Unwesen treiben. Und so beginnt ein Überlebenskampf, der mehr als ein Opfer fordern wird. Auf dem Regiestuhl von «Shark Night 3D» nahm der ehemalige Stuntman David R. Ellis Platz, der sich im Horrorgenre inzwischen recht wohl zu fühlen scheint. So inszenierte er unter anderem bereits den zweiten und vierten Teil der «Final Destination»-Reihe (2003 & 2009) sowie den im Vorfeld überaus gehypten «Snakes On A Plane» (2006), bei dem er das erste Mal Erfahrung mit trashigem Tierhorror sammelte. Dennoch bleibt es fraglich, ob die Fans dieser drei Filme auch an Ellis’ neuestem Werk Gefallen finden werden, erhielt es in seinem Produktionsland mit dem „PG-13-Rating“ doch eine vor allem für einen Horrorfilm sehr geringe Altersfreigabe. Hierzulande ist «Shark Night 3D» aber immerhin erst ab 16 Jahren freigegeben.
OT: «Shark Night 3D» von David R. Ellis; mit Sara Paxton, Dustin Milligan, Chris Carmack, Katharine McPhee und Joel David Moore.