So schlecht lief es für den Late Night-König noch nie. Nun ist guter Rat teuer, denn der Senderschnitt ist wirklich meilenweit entfernt.
Am Dienstag holte Harald Schmidt mit seiner um 23.15 Uhr beginnenden Late Night Show den mit schlechtesten Marktanteil seit Sendestart. «Die Harald Schmidt Show» lief zudem deutlich schlechter als «Die Oliver Pocher Show». Lediglich «Die Niels Ruf Show» holte ihrer Zeit teilweise ähnliche Werte.
Die nackten Zahlen: In der wichtigen Zielgruppe holte die Sendung nur noch 4,1 Prozent Marktanteil – als Vergleich: Sat.1 kommt derzeit auf knapp elf Prozent Marktanteil im Schnitt. Dirty Harry müsste seine Quote also inzwischen fast verdreifachen. Das Ergebnis vom Dienstag ist durchaus eine neue Dimension. Holte die Sendung früher zwischen sechs und acht Prozent (manchmal auch weniger als sechs), war man aber immerhin noch nicht so abgeschlagen wie nun diese Woche.
Ab Januar wird Schmidt drei Mal wöchentlich senden – viele sehen darin eine Chance. Die 4,1 Prozent vom Dienstag zeigen aber, dass sich wohl mehr ändern muss, als nur die wöchentliche Anzahl der Shows. 0,28 Millionen Werberelevante sahen im Schnitt zu, insgesamt wurden gerade einmal 0,54 Millionen Menschen gemessen. Dabei ging man noch vor einigen Monaten von einem Stammpublikum von rund einer Million aus. Das hat Harald Schmidt aber nicht zu Sat.1 mitnehmen können - so bitter es klingt: Die Fangemeinde scheint sich halbiert zu haben. Und ein Aufwärtstrend ist aktuell beim besten Willen nicht zu erkennen.
Natürlich: Nun kann man das Problem diesmal auch in der parallelen Fußballübertragung sehen, die beim ZDF insgesamt an der 30-Prozent-Marke kratzte. Aber: Die zuvor gesendete «Akte 20.11» litt darunter nicht allzu sehr: Mit 9,5 Prozent in der Zielgruppe lief es zwar etwas schlechter als sonst, die Werte lagen aber noch im halbwegs annehmbaren Bereich. Der zweite Teil von «Zwei Weihnachtsmänner» holte zur besten Sendezeit sogar genau zwölf Prozent in der Zielgruppe. Schmidt wird über die Weihnachtstage also viel zu tun haben.