Nach einem tollen Start ging es sehr schnell in völlig unbefriedigende Quotenregionen für den Rückkehrer zu Sat.1.
Es war die wohl spannendste Rückkehr im bisherigen Fernsehjahr: Harald Schmidt kehrte nach seinem Intermezzo mit dem Ersten Deutschen Fernsehen zurück zu Sat.1. Ein echter Erfolg war die Zeit in der ARD nie, weder aus Sicht der Einschaltquoten, noch hinsichtlich inhaltlicher Aspekte. Doch nach einem großartigen Start in der ersten Sendewoche stellte sich seine Late-Night-Show am Dienstag und Mittwoch schnell als Ladenhüter heraus, die Zuschauer verloren extrem schnell das Interesse. Oftmals bewegten sich die Quoten sogar auf dem Niveau der von Schmidt verhöhnten «Oliver Pocher Show».
Doch zu Beginn stand erst einmal ein großer Erfolg zu Buche, denn mit durchschnittlich 1,39 Millionen Zuschauern wurden beim Gesamtpublikum bereits überdurchschnittliche 11,6 Prozent erreicht. Noch besser lief es in der werberelevanten Zielgruppe, wo aus 0,83 Millionen Menschen tolle 14,1 Prozent resultierten. Damit lag man über drei Prozentpunkte oberhalb des Senderschnitts. Noch besser sah es am Mittwochabend aus, hier stieg die Reichweite bei gleichem Marktanteil auf 1,43 Millionen. Bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren kamen rund 100.000 neue Interessenten hinzu, womit sogar nun 16,1 Prozent aller Fernsehenden zu dieser Sendezeit diese Sendung sehen wollten.
Doch bereits sechs Tage später setzte der Absturz ein. Mit nur noch 0,62 Millionen wurde die Sehbeteiligung mehr als halbiert, der Anteil am Gesamtmarkt stürzte auf miese 5,6 Prozent. Bei den Jüngeren krachte die Sendeanstalt auf 0,38 Millionen und 7,2 Prozent. Die Mittwochsausgabe gab aber Anlass zur Hoffnung, denn nach der Champions League kämpfte sich Schmidt auf 10,9 Prozent beim jungen Publikum und somit minimal über den Senderschnitt. Insgesamt sah es mit 0,86 Millionen und 7,4 Prozent jedoch nicht gut aus. Ähnliche Werte wurden auch eine Woche später erzielt, als die Sendung am Dienstagabend miese 0,62 Millionen, am Mittwoch jedoch immerhin 0,92 Millionen unterhalten konnte. Mit 6,7 und 10,6 Prozent fiel der Wochendurchschnittswert allerdings weiter leicht.
Mit dem Oktoberanfang war es allerdings vorbei mit jeder Art von Herrlichkeit, seither standen einstellige Marktanteile auf der Tagesordnung. Die erste Dienstagsausgabe des Monats war dabei noch eine der stärkeren, mit immerhin 0,80 Millionen Konsumenten wurden immerhin 6,5 Prozent aller und 9,1 Prozent der jungen Menschen erreicht. Einen Tag später sahen so wenige Menschen wie nie zu, die schlechteste Reichweite nach der Rückkehr betrug 0,51 Millionen. Mit 4,1 Prozent bei den Menschen ab drei und 5,0 Prozent bei jenen zwischen 14 und 49 Jahren lief kaum eine Sendung an diesem Tag schlechter. Auch danach verbesserte sich wenig, die drei Folgeausgaben kamen ebenfalls nur auf 0,53 bis 0,65 Millionen, in der Zielgruppe sahen bestenfalls 6,8 Prozent zu. Erst die Champions League ließ Harald Schmidt wieder an der Millionenmarke schnuppern, am Mittwoch, den 19. Oktober sahen 0,98 Millionen zu. Insgesamt bedeutete dies 7,6 Prozent, bei den Werberelevanten erreichte man 9,3 Prozent.
Zwei Wochen später sah es am Mittwochabend noch besser aus, hier gelangte die Sendung auf 1,13 Millionen Interessenten und 8,7 Prozent beim Gesamtpublikum. Bei den jüngeren Zuschauern erzielte Harald Schmidt letztmals durchschnittliche 10,7 Prozent bei 0,65 Millionen. Gegenüber dem Vorprogramm gab der Privatsender aber sogar an diesen Tagen noch sehr deutlich ab. Ohne starken Vorlauf kamen nicht mehr als 0,74 Millionen Menschen zusammen, traurige 5,8 bis 6,5 Prozent beim Zielpublikum waren die Folge. Die einzige Sendung, die vor 23 Uhr ausgestrahlt wurde, erreichte am 16. November allerdings vergleichsweise erfreuliche Zahlen: 1,10 Millionen sahen zu, dies bedeutete 6,0 Prozent bei allen sowie 9,0 Prozent bei den jungen Menschen.
Auch im Dezember steigerte sich die Sendung nicht, am Nikolaustag sendete Schmidt erneut am Geschmack des Publikums vorbei: Nur 0,60 Millionen sahen im Schnitt zu, traurige 4,7 und 6,1 Prozent war die Folge. Einen Tag später konnte sogar die Champions League nicht für befriedigende Quoten sorgen, gerade einmal 0,81 Millionen blieben anschließend nämlich dran, wovon 0,47 Millionen Teil der jungen Zielgruppe waren. Die Marktanteile beliefen sich auf 6,2 und 8,1 Prozent. Ohne die Königsklasse des Fußballs fiel man wieder auf das gewohnt katastrophale Niveau zurück, mit 0,68 und 0,73 Millionen hatten in der Zielgruppe nur noch 5,1 bzw. 6,6 Prozent der Konsumenten Anteil an der Sendung. In der letzten Woche vor Weihnachten verzeichnete „Dirty Harry“ katastrophale Marktanteile. Es reichte nur noch für 4,1 Prozent in der Zielgruppe, am darauffolgenden Mittwoch wurden immerhin 5,2 Prozent Marktanteil generiert.
Insgesamt kamen die 29 Sendungen seit dem Neustart auf eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 0,78 Millionen, womit beim Gesamtpublikum miese 6,1 Prozent generiert wurden. Der Senderschnitt von Sat.1 beträgt im bisherigen Fernsehjahr sehr viel bessere 10,6 Prozent. Doch bei einer deutlich höheren Zielgruppenquote wäre dies für die private Sendeanstalt sicherlich zu verschmerzen gewesen. Mit nur 0,46 Millionen Late-Night-Zuschauern verhielt sich dies jedoch deutlich anders, denn diese Sehbeteiligung hatte ebenfalls nur miese 7,7 Prozent zur Folge. Mit 10,9 Prozent liegt der Sender fast drei Prozentpunkte über diesem Wert. Ohne die ersten beiden Sendungen fiele das Resümee zudem noch deutlich schlechter aus, zudem half auch das gute Vorprogramm Schmidt einige Male. Im Januar wird sich der Entertainer deutlich steigern müssen, denn dann geht er an gleich drei Tagen der Woche auf Sendung.