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Neu im Kino: Schule, Junge!

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«Huhn mit Pflaumen»


Vor nunmehr fast fünf Jahren konnten der Franzose Vincent Paronnaud und die im Iran geborene Künstlerin Marjane Satrapi mit ihrem vielfach ausgezeichneten Zeichentrickfilm «Persepolis» Filmkritiker aus aller Welt in Begeisterung versetzen. Das ambitionierte Regiedebüt basierte auf einem autobiografischen Comic Satrapis, die darin ihre Kinder- und Jugendjahre im Iran schilderte und so insbesondere auch auf die bewegte Geschichte des Landes großen Wert legte. Satrapis und Paronnauds lang erwartetes Nachfolgewerk hört nun auf den ungewöhnlichen Titel «Huhn mit Pflaumen» und hat eine ähnliche Ausgangsgeschichte wie «Persepolis» vorzuweisen. So liegt auch der neuesten filmischen Gemeinschaftsarbeit der beiden ein mit einer persönlichen Familiengeschichte gespickter Comic Satrapis zu Grunde.

Diesmal ist daraus jedoch ein Realfilm entstanden, der die Künstler und Filmemacher mit dem Schauspieler Mathieu Amalric («Schmetterling und Taucherglocke», «James Bond 007: Ein Quantum Trost»), einem der derzeit populärsten Darsteller Frankreichs, zusammenführt. In «Huhn mit Pflaumen» mimt er Marjane Satrapis Großonkel Nasser Ali Khan, einen begnadeten Violinisten, der mit Leib und Seele an seiner Geige hängt. Als diese im Zuge eines heftigen Streits mit seiner Frau (Maria de Medeiros) zu Bruch geht und er realisiert, dass es keinen adäquaten Ersatz für sie gibt, verlässt ihn schließlich der Lebenswille. Bevor allerdings der Moment des Todes gekommen ist, lässt Nasser noch einmal sein bisheriges, von zahlreichen Enttäuschungen geprägtes Leben Revue passieren.

OT: «Poulet aux prunes» von Marjane Satrapi und Vincent Paronnaud; mit Mathieu Amalric, Edouard Baer, Maria de Medeiros, Golshifteh Farahani und Isabella Rossellini.

«Ziemlich beste Freunde»


Auch der zweite französische Film, der in dieser Woche in den deutschen Kinos anläuft, wurde von einem Regie- und Autorenduo realisiert und von wahren Begebenheiten inspiriert. «Ziemlich beste Freunde» erzählt vom wohlhabenden Weißen Philippe (François Cluzet), der seit einiger Zeit querschnittsgelähmt ist und nun einen Pfleger sucht, der sich um ihn kümmert. Eher unerwartet bekommt der junge mittellose Schwarze Driss (Omar Sy) den Job. Obwohl die zwei grundverschiedenen Männer zunächst rein gar nichts gemeinsam zu haben scheinen, entwickelt sich dennoch bald eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen ihnen, die beiden eine andere Sicht auf das Leben offenbart und neue Hoffnung schenkt, dabei neben den Höhen aber auch immer wieder mit Tiefen zu kämpfen hat.

In seinem Heimatland avancierte «Ziemlich beste Freunde» vor allem auch dank seiner zwei großartigen Hauptdarsteller François Cluzet («So ist Paris») und Omar Sy («Micmacs») überraschend zum meistgesehenen Film des kürzlich zu Ende gegangenen Jahres. In den kommenden Wochen wird sich herausstellen, ob die Tragikomödie hierzulande zumindest ansatzweise an diesen Erfolg anknüpfen kann.

OT: «Intouchables» von Olivier Nakache und Eric Toledano; mit François Cluzet, Omar Sy, Audrey Fleurot, Clotilde Mollet und Anne Le Ny.

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