Mit desaströsen Quoten schnitt die erste Staffel am Sonntagabend auf RTL II ab.
Seit mehr als fünf Jahren ist die US-amerikanische Krimiserie «The Closer» nun bereits ein Garant für solide bis gute Quoten auf VOX. Doch dass ein Erfolg nicht grundsätzlich 1:1 von einem Sender auf einen anderen übertragbar ist, zeigte nun die Ausstrahlung der allerersten Staffel dieses Formats auf RTL II. An 13 Sonntagabenden wollte die zur Zeit ohnehin durch schwache Quoten gebeutelte Sendeanstalt ähnlich gute Werte erzielen wie die Konkurrenz – und scheiterte kläglich. Auch dank stark schwankender Ausstrahlungszeiten und des in vielen Fällen äußerst schwachen Vorprogramms ging das Team um Deputy Chief Brenda Leigh Johnson völlig unter und erreichte nur ein einziges Mal akzeptable Zahlen.
Bereits der Auftakt ging am 25. Oktober des vergangenen Jahres komplett nach hinten los, gerade einmal 0,36 Millionen Menschen wollten sich die erste Episode ansehen, die passenderweise den Titel "Aller Anfang ist schwer" trug. Mit einem Marktanteil von 1,7 Prozent war man auf Augenhöhe mit Super RTL, das gemeinhin deutlich schwächere Werte erzielt. Auch beim werberelevanten Publikum war das Abschneiden äußerst peinlich, aus 0,20 Millionen Interessenten resultierten gerade einmal 2,2 Prozent. Immerhin stellte dies aber die Talsohle dieser Ausstrahlungsperiode dar, anschließend verbesserte man sich auf äußerst niedrigem Niveau.
Einen durchaus respektablen Anstieg verzeichnete die Serie in der zweiten Woche, denn mit 0,73 Millionen Zuschauern konnte die Reichweite mehr als verdoppelt werden. Die Marktanteile fielen mit 3,4 Prozent bei allen und insbesondere mit nur 4,1 Prozent bei den jungen Zuschauern aber auch hier noch immer deutlich zu schlecht aus. Die dritte Folge begann erst eine halbe Stunde später um 23:00 Uhr und musste dementsprechend wieder deutlich an Relevanz abgeben. Mit 0,48 Millionen blieben jedoch die Marktanteile immerhin weitestgehend konstant, mit 3,2 und 4,4 Prozent war man aber weiterhin ein gutes Stück von der Norm entfernt.
Nachdem sich auch in den drei letzten Oktoberwochen nicht allzu viel in Bezug auf die Marktanteile veränderte, verbuchte die erste Folge im November die besten Werte der gesamten Staffel. Ab 22:50 Uhr fanden hier im Schnitt 0,74 Millionen Serienfans den Weg zum Sender und bescherten ihm somit zum ersten und einzigen Mal überdurchschnittliche 4,0 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen sah es nicht ganz so gut aus, aber auch hier konnten solide 5,4 Prozent bei 0,46 Millionen Interessenten generiert werden. Sieben Tage später verabschiedeten sich aber bereits wieder rund 200.000 Zuschauer, sodass wieder gewohnt schwache 3,0 Prozent aller und 4,3 Prozent der jungen Konsumenten auf der Uhr standen.
Dies änderte sich in der zweiten Novemberhälfte, als man die Serie bereits gegen 22 Uhr auf Zuschauerjagd schickte. Allerdings fand diese Änderung nicht so statt, wie sich dies die Programmverantwortlichen vorgestellt hatten, denn die Zuschauerzahlen stiegen nicht, dafür fielen die Marktanteile jedoch drastisch. Mit Reichweiten zwischen 0,55 und 0,57 Millionen kamen die Ausgaben neun bis elf gerade einmal aus 1,9 bis 2,1 Prozent aller Fernsehenden, beim besonders stark umworbenen Publikum waren bestenfalls noch 2,8 Prozent zu holen. Auch das Staffelfinale fiel am 18. Dezember sehr schwach aus, mit 0,73 Millionen Menschen wurden 2,7 Prozent beim Publikum ab drei und 3,3 bei jenem zwischen 14 und 49 Jahren erzielt.
Insgesamt kamen die 13 seit Ende September ausgestrahlten Folgen der Serie auf eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 0,57 Millionen, was einen Marktanteil von 2,7 Prozent nach sich zog. Auch im für RTL II bislang äußerst unspektakulären Fernsehjahr kam der Sender noch auf deutlich bessere 3,7 Prozent aller Zuschauer, «The Closer» siedelte sich also einen Prozentpunkt unterhalb des Senderschnitts an. Beim jungen Publikum sah es noch schlimmer aus, denn hier führten 0,35 Millionen Menschen nur zu 3,5 Prozent aller Fernsehenden. Damit lag die Serie 2,1 Prozentpunkte unterhalb des Durchschnittswerts ihres neuen Senders. Am Sonntagabend ist die Serie auf dem Privatsender derzeit offensichtlich nur schwer zu vermitteln.