Kino-Check

Neu im Kino: Muppets, Monster, FBI

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Die Kinostarts der Woche: Die Rückkehr der beliebten Muppets, Clint Eastwoods Drama über FBI-Direktor J. Edgar, ein neuer Horrorfilm und ihren Körper verkaufende Studentinnen.

«Die Muppets»


Die Brüder Walter und Gary (Jason Segel) sind zwei passionierte Muppet-Fans und weigern sich, erwachsen zu werden. Sehr zum Leidwesen von Garys langjähriger Freundin, der Grundschullehrerin Mary (Amy Adams). Sogar die als romantischer Ausflug geplante Reise nach Los Angeles wird letztlich zu einem Trip zu dritt, bei dem ein Abstecher in die Muppet-Studios den Höhepunkt darstellt. Diese sind jedoch längst verlassen und zerfallen. Wie Walter zufällig erfährt, will nun ein raffgieriger Ölbaron (Chris Cooper) das Gelände an sich reißen, um dort nach Öl zu bohren. Walter kann den Gedanken dieses symbolischen Tods der legendären Muppet-Truppe nicht ertragen und setzt es sich in den Kopf, die seit Jahrzehnten getrennten Muppets wieder zu vereinen. Denn ein äußerst praktisches Schlupfloch im Vertrag des Ölmagnaten Tex Richman erlaubt es den Muppets, ihr Studio für 10 Millionen Dollar zurückzukaufen. Da die Muppets mittlerweile pleite sind, planen sie einen Fernsehspendenmarathon. Was aufgrund ihrer sinkenden Popularität leichter gesagt, als getan ist ...

In den USA erhielt «Die Muppets» nahezu geschlossen hervorragende Kritiken. Christopher Orr von The Atlantic feierte den Film als „eine einzige Freude, eine Flutwelle an glückseliger Nostalgie, listig neu verpackt und aktualisiert“. Amy Biancolli vom San Francisco Chroicle bezeichnete ihn als „Triumph der Schlichtheit, Unschuld und alberner Witze“, während Elizabeth Weitzman von den New York Daily News lobend herausstellte, dass der Humor von «Die Muppets» „gleichermaßen gutherzig wie scharfkantig“ sei. Einen ähnlichen Tenor schlug Christoph Petersen vom deutschen Filmportal Filmstarts an, der sich darüber freut, dass sich die Muppets in diesem Projekt an ihren „wild-anarchische[n], aber trotzdem immer auch sehr warmherzige[n] Humor“ zurückerinnern, den er in den letzten Kinofilmen dieser Figuren vermisste. Im Laufe des Films „dürfte auch der gefestigte Zuschauer zum Taschentuch greifen“, erwartet Jörg Gerle von film-dienst im Bezug auf Kermits seine zerbrochenen Freundschaften reflektierende Gesangseinlage.

In unserer Quotenmeter.de-Filmkritik können Sie nachlesen, ob Filmkritiker Sidney Schering diesen Meinungen zustimmt.

OT: «The Muppets» von James Bobin, mit Jason Segel, Amy Adams, Chris Cooper, Radisha Jones … und den Muppets

«Intruders»


Juan und Mia mögen zwar zu unterschiedlichen Zeiten in verschiedenen Ländern leben, doch eins haben diese beiden Kinder gemeinsam: Sie durchleben jede Nacht denselben Albtraum, der sie glauben lässt, dass ein dämonisches Wesen in sie eindringen will. Da diese Erscheinungen immer handfestere Formen anzunehmen scheinen, beschließen Mias Eltern (Clive Owen & Carice Van Houten), um das Leben ihrer Kinder zu kämpfen, ebenso wie Juans Mutter. Bald werden auch die Eltern Augenzeugen unerklärlicher Ereignisse, die letztlich davon zu zeugen scheinen, dass es mysteriöse Gestalten auf das Leben beider Familien abgesehen haben ...

«Intruders» fand bei den Kritikern eher durchwachsene Resonanz. David Rooney von The Hollywood Reporter bemängelte, dass sich der „atmosphärische, psychologische Horrorfilm“ zahlreicher Genreanleihen bedient, „ohne sich irgendeiner vollends zu verschreiben.“ Der Prolog sei zwar hervorragend, jedoch sei die mit Erklärungen überfrachtete Schlussphase des Films nicht zufriedenstellend. Matthew Turner von ViewLondon sieht «Intruders» hingegen als „gut geschrieben und stylisch inszeniert“ an. Dimitrios Athanassiou von MovieMaze verriss hingegen die Horrorproduktion als „belanglos“ und attestiert ihr „weitgehendes dramaturgisches Versagen.“

In der Quotenmeter.de-Filmkritik erfahren Sie, ob unser Redakteur Janosch Leuffen den neuen Film von Juan Carlos Fresnadillo empfehlen würde.

OT: «Intruders» von Juan Carlos Fresnadillo, mit Clive Owen, Carice Van Houten, Daniel Brühl, Kerry Fox und Ella Hunt

«J. Edgar»


John Edgar Hoover (Leonardo DiCaprio) gründete die heutige Form der US-Geheimbehörde FBI und war vom Mai 1924 an bis zu seinem Tode im Jahr 1972 ihr Direktor. Das Biographie-Drama «J. Edgar» erzählt unter anderem, wie das FBI auf Hoovers Initative hin mittels zeitgemäßer Waffen und Ermittlungsmethoden Hatz auf solch legendäre Verbrecher wie Bonny & Clyde oder John Dillinger machte. Es zeigt auch, wie Hoover durch geschickte Medieninszenierung ein hohes Ansehen in der Öffentlichkeit erlangte, obwohl er innerhalb der Politik und des FBI als machtbesessenes Monster verschrieen war.

Clint Eastwoods Biopic fand in den Medien ungewohnt wenig Rückhalt. Rick Groen bezeichnete in Globe and Mail «J. Edgar» als ein „faszinierendes, frustrierendes Fiasko“ und bemängelt, dass die Hauptfigur trotz redlicher Bemühungen DiCaprios niemals lebendig wird und Zuschauerrekationen zu erwecken mag. Joe Morgenstern vom Wall Street Journal bemängelt die Verwendung anachronistischen Vokabulars und beschreibt die Regieführung als behäbig. Roger Moore vom Orlando Sentinel sieht «J. Edgar» als „schwerfällige Fehlkalkulation“ und hält die Erzählweise für langatmig und plump. Deutlich wohlwollendere Worte fand Andreas Staben von Filmstarts, der in der „zwischenmenschlichen Ebene“ die größten Stärken des Dramas sieht und die „erdrückende[n] Dekors“ des „vielschichtige[n] und absolut plausible[n] Porträts einer rätselhaften Persönlichkeit“ positiv herausstellte.

OT: «J. Edgar» von Clint Eastwood, mit Leonardi DiCaprio, Armie Hammer, Josh Hamilton, Geoff Pierson und Judi Dench

«Tag und Nacht»


Lea (Anna Rot) und Hanna (Magdalena Kronschläger) können sich ihr Studentenleben kaum leisten. Da sie keine Lust darauf haben, nebenher zu kellnern und Teile des spärlichen Kellerinnengehalts an den Staat abzudrücken, heuern sie bei einem kleinen Escort-Service in Wien an. Regeln macht ihnen ihr mittelständischer Chef nur wenige. So gelte es zu beachten, dass sie noch vor dem Akt abkassieren. Mit diesen Regeln haben Lea und Hanna auch keine Probleme, und selbst die Macken ihrer Freier finden sie eher amüsant, als verstörend. Dennoch ist die Balance zwischen Studium und Prostitution schwer zu halten, und so stellt sich den Freundinnen immer wieder die Frage, wie weit sie für Geld gehen würden ...

Christian Simon beschreibt im Filmmagazin Schnitt das Verhalten der Figuren als „merkwürdig“ und ihre Handlungsmotive als unklar. Den „filmisch nüchternen Blick“ der Regisseurin Sabine Derflinger hält er jedoch aufgrund der Schauspielleistungen als „stimmig“. Die Redaktion der Cinema lobt die Realitätsnähe des Films, da jedoch die „Gefühle und Motive […] dem Zuschauer seltsam fremd“ bleiben, erhält «Tag und Nacht» nur eine mittelmäßige Bewertung.

In der Quotenmeter.de-Kinokritik können Sie zudem nachlesen, wie Sidney Schering «Tag und Nacht» einordnet.

OT: «Tag und Nacht» von Sabine Derflinger, mit Adrian Topol, Philipp Hochmair, Manuel Rubey, Anna Rot, Magdalena Kronschläger und Martina Spitzer

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