Insgesamt können die Macher hinter 61 Produktionen darauf hoffen, mit einem der zwölf ausstehenden Grimme-Preise geehrt zu werden. Die Auswahlkommissionen zeigten eine klare Tendenz zu den öffentlich-rechtlichen Sendern, deren Programm mit der Nominierung von 53 Sendungen berücksichtigt wurde. Die Privatsender sind mit insgesamt acht Nominierungen vertreten. Zu den unerwarteten Grimme-Nominierungen gehören Formate wie «neoParadise». Das Nachfolgeformat der «MTV Home»-Moderatoren Joko & Klaas tritt in der Kategorie Unterhaltung unter anderem gegen die «heute-show», «Stromberg» und «Let's Dance» an.
Sechs Spezial-Nominierungen, jeweils drei in den Kategorien Unterhaltung und Fiktion, sollen auch persönliche Einzelleistungen des Fernsehjahres berücksichtigen. Das Moderations-Trio Judith Rakers, Anke Engelke & Stefan Raab fand mit seiner Leistung beim «Eurovision Song Contest», insbesondere für den „Aufsehen erregenden Opening Act“, ebenso eine Nennung, wie die Autoren der Rubrik "Neuste Nationale Nachrichten" der Satire-Show «Extra 3». Generell fällt die Sparte Unterhaltung mit einer bunten Mischung aus eskapistischer Showunterhaltung, Satire und Comedyserien auf. So steht «Die Bülent Ceylan Show» direkt neben «Pelzig hält sich» oder die Tele5-Produktion «Walulis sieht fern» neben den Serien «Pastewka», «Danni Lowinski» und «Stromberg». Die Serienschöpfer der ProSieben-Serie haben mit der schwarzhumorigen NDR-Serie «Der Tatortreiniger» gleich doppelte Aussichten auf einen Grimme-Preis.
Im Bereich Kultur dominieren arte und die dritten Programme das Feld der Nominierungen. Zu den nominierten Dokumentations- und Reportageprogrammen gehören «Die Wahrheit über Dracula» (ARTE/HR), «Auf Teufel komm raus» (WDR/BR), «Gott bewahre! – Die Welt der ultraorthodoxen Juden in Israel», «Die Wolke – Tschernobyl und die Folgen» (ARTE/MDR) und « Alarm am Hauptbahnhof – Auf den Straßen von Stuttgart 21» (ARD/SWR). Auch die ZDFkultur-Reihe «Der Marker», die sich auf subjektive Weise digitaler und analoger Popkultur nähert, gehört zur Auswahl des Grimme-Komitees.
Auch in der Sparte Fiktion findet sich ein Programm eines ZDF-Digitalsenders unter den nominierten Sendungen: Die bewusst trashige Sci-Fi-Serie «Ijon Tichy- Raumpilot» mit Nora Tschirner mag kein großer Publikumsmagnet sein, doch die Grimme-Nominierung macht den Mut zur Exzentrik bezahlt. Mit mehren «Tatort»-Produktionen ist in der Kategorie Fiktion jedoch auch Platz für alteingesessene Formate. «Tatort: Das Dorf», «Tatort: Ausgelöscht» und «Tatort: Der Tote im Nachzug» vertreten neben «Polizeiruf 110: Cassandras Warnung» das Kriminalgenre. Der bereits mehrfach prämierte Fernsehfilm «Homevideo» ist ebenfalls nominiert, genauso wie die ZDF-Komödie «Das große Comeback» mit Uwe Ochsenknecht.
Die Schauspielerin Hannelore Hoger steht derweil bereits als Preisträgerin der Besonderen Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes fest. Eigensinnig, eigenständig, eigenwillig, dazu unverwechselbar und stets von nachhaltig prägender Präsenz: Diese Eigenschaften und Eigenheiten zeichnen die Fernseh-, Film- und Theaterschauspielerin Hannelore Hoger aus. Der Stifter begründet seine Entscheidung damit, dass Hoger mit einem „eindringlichen, außerordentlich vielfältigen und facettenreichen“ Spiel seit über 40 Jahren im deutschen Fernsehen „ungewöhnliche Erlebnisräume“ schaffe.
Nachfolgend finden Sie die komplette Liste aller Nominierungen:
Fiktion:
«Tatort: Das Dorf» (ARD/HR)
«Die letze Spur – Alexandra, 17 Jahre» (Sat.1/ORF)
«Es ist nicht vorbei» (ARD/SWR/rbb)
«Die Hebamme – Auf Leben und Tod» (ZDF)
«Ein guter Sommer» (ARD/HR)
«Hand in Hand» (ZDF)
«Polizeiruf 110: Cassandras Warnung» (ARD/BR)
«Der Brand» (SWR)
«Kehrtwende» (ARD/WDR)
«Tatort: Ausgelöscht» (ARD/rbb/ORF)
«Das große Comeback» (ZDF)
«In den besten Jahren» (ARD/WDR)
«Tatort: Der Tote im Nachzug» (ARD/HR)
«Liebesjahre» (ZDF)
«66/67 – Fairplay war gestern» (ARTE/ZDF)
«Homevideo» (ARTE/NDR/BR)
«Nacht ohne Morgen» (ARD/WDR)
«Es war einer von uns» (ARTE/ZDF)
Serien & Mehrteiler
[[Ijon Tichy- Raumpilot (ZDFneo/ZDF)
[[Verschollen am Kap (ZDF)
In einem Spezial nominiert sind außerdem:
Anneke Kim Sarnau und Charlie Hübner als Ermittlerduo in den Polizeirufen 110 „Feindbild“ und „… und raus bist du“ (ARD/NDR)
Dominik Graf, Christoph Hochhäusler und Christian Petzold für die Idee, Konzeption und Umsetzung des Formats «Dreileben» (ARD/BR/Degeto/WDR)
Burkhard Althoff (Redaktion Das kleine Fernsehspiel) und Milena Bonse (Zentralredaktion Neue Medien) für das crossmediale Projekt «Wer rettet Dinah Foxx?» (ZDF)
Kultur:
«Die Wahrheit über Dracula» (ARTE/HR)
«Auf Teufel komm raus» (WDR/BR)
«Geschlossene Gesellschaft – Der Missbrauch an der [[Odenwaldschule» (ARD/SWR/HR)
«Auf der Suche nach Peter Hartz» (ARD/SWR/WDR)
«Gott bewahre! – Die Welt der ultraorthodoxen Juden in Israel» (ARTE/SWR)
«Mein Leben – Flake» (ARTE/ZDF)
«Teufels Werk und Gottes Beitrag» (WDR/BR)
«Abgefackelt – Wie Ölkonzerne unser Klima killen» (ARTE/NDR)
«Die Wolke – Tschernobyl und die Folgen» (ARTE/MDR)
«Alarm am Hauptbahnhof – Auf den Straßen von Stuttgart 21» (ARD/SWR)
«Mein Leben mit Carlos» (ARTE/ZDF)
«Holding Still» (ARTE/WDR)
«Mein Leben - Die Fotografin Sibylle Bergemann» (ARTE/ZDF)
«45 Min. – Schmutzige Schokolade» (NDR)
«Die Jungs vom Bahnhof Zoo» (rbb/NDR)
«Girls in Popsongs» (ARTE/rbb)
«Kongo-Müller: Eine deutsch-deutsche Geschichte» (ARTE/ZDF)
Serien & Mehrteiler
«Sportclub History» (NDR)
«Der Marker» (ZDFkultur/ZDF)
«Hitlers Polizei» (ARD/rbb/WDR)
Unterhaltung:
«neoParadise» (ZDFneo/ZDF)
«Let’s Dance» (RTL)
«Die Bülent Ceylan Show» (RTL)
«Cover my Song» (VOX)
«Walulis sieht fern» (Tele5)
«heute-show» (ZDF)
«Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs» (WDR)
«Konspirative KüchenKonzerte» (ZDF.kultur/ZDF)
«Die Show des Scheiterns» (ZDF.kultur/ZDF)
«Pelzig hält sich» (ZDF)
«Klein gegen groß – das unglaubliche Duell» (ARD/NDR)
«Pastewka» (5.Staffel) (Sat.1)
«Danni Lowinski» (2.Staffel) (Sat.1)
«Stromberg» (5.Staffel) (ProSieben)
«Der Tatortreiniger» (NDR)
In einem Spezial nominiert sind außerdem:
Anke Engelke, Judith Rakers und Stefan Raab für den Aufsehen erregenden Opening Act und die Gesamtpräsentation der Final-Sendung des Eurovision Song Contest 2011 (ARD/NDR)
Die Autoren Johannes Büchs, Matthias Grübel, Martina Hauschild, Alicia Anker, Julian Amershi und den Sprecher Robert Missler für die Produktion der Rubrik „NNN – Neueste Nationale Nachrichten“ in der Satire-Sendereihe [[Extra 3]“ (NDR)
Das Schauspielerteam des Münster-«Tatorts» mit Jan Josef Liefers, Axel Prahl, Christine Urspruch, Mechthild Großmann, Frederike Kempter und Klaus D. Clausnitzer für langjährige herausragende Leistung in der humoristischen Fernsehunterhaltung (ARD/WDR)