Die Zweistelligkeit rückt immer weiter in die Ferne. Bei den jungen Zuschauern nahm man nicht einmal die 5-Prozent-Hürde.
Der neue Vorabend-Talk «Gottschalk Live» sinkt weiter in der Zuschauergunst. Mit den Gästen Anna Netrebko, Erwin Schrott und den Kinderdarstellern aus dem Kinofilm «Fünf Freunde» ► erreichte die Show am Mittwoch 2,20 Millionen Menschen. Am Tag zuvor holte Gottschalk noch 2,43 Millionen Zuschauer zum Ersten, knapp zwei Millionen weniger, als mit der Premierenausgabe. Der Marktanteil bei den Gesamtzuschauern belief sich gestern auf 7,8 Prozent, eine weitere Verschlechterung gegenüber den 8,6 Prozent vom Dienstag. Am Montag wurden noch starke 14,6 Prozent generiert.
Auch wenn die Öffentlich-Rechtlichen weniger auf die werberelevante Zielgruppe schielen müssen, als es bei den Privaten der Fall ist, so dürfte sie gerade bei «Gottschalk Live» durchaus eine größere Rolle spielen. Schließlich versprach man vor Sendestart eine intensive Einbindung der Social Media, und somit ein Element, das gerade jüngere Zuschauer ansprechen soll. Bislang hält sich «Gottschalk Live» mit der Web-Interaktivität aber zurück. Durchaus möglich, dass die 0,49 Millionen Fernsehzuschauer im Alter von 14- bis 49-Jahren eine Folge dessen sind. Mit einem Marktanteil von 4,9 Prozent unterbot man die durchschnittlichen Werte des für Gottschalk im Programmablauf vorgezogenen Formats «Hubert und Staller».
Der Schmunzelkrimi «Hubert und Staller» mit Christian Tramitz fand auf seinem neuen Sendeplatz im Vorprogramm von «Gottschalk Live» kein neues Publikum. Ab 18.30 Uhr schauten 1,74 Millionen Menschen, davon 0,47 Millionen im Alter von 14 bis 49 Jahren, die bayerische Variante von «Heiter bis tödlich». 7,0 Prozent Sehbeteiligung beim Gesamtpublikum und 5,6 Prozent bei den jungen Zuschauern lassen für den ARD-Vorabend weiter keine Hoffnungsschimmer auftauchen. Dass «Hubert und Staller» prozentual mehr 14- bis 49-Jährige anlockt, dürfte den Quotenkummer eher sogar verstärken.
Diese Werte lassen sich zu einem großen Teil auch damit erklären, wie erfolgreich das ZDF mit seiner Vorabendschiene läuft. Den um 18 Uhr beginnenden Krimi «SOKO Wismar», der sich mit dem später startenden «Hubert und Staller» überschneidet, sahen am Mittwoch 4,34 Millionen Menschen. Bei 19,8 Prozent des Fernsehpublikums und 9,2 Prozent der Werberelevanten ist bereits ein wesentlicher Teil der Krimizuschauer beim ZDF gelandet. Und auch die um 19.25 Uhr startende «Küstenwache» erreichte noch 13,9 Prozent der Zuschauer. «Gottschalk Live» wird in Zukunft noch das ZDF-Stammpublikum abwerben müssen, um den Erwartungen gerecht zu werden.