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Mit der Anixe-Partnerschaft verliert Das Vierte nun gleich mehrere Stunden seines Programms, die nicht mit Teleshopping, TV-Gottesdiensten, Softcore-Erotik und dubioser Lebensberatung vollgestopft werden. Die im Dezember 2010 gestartete Kooperation mit dem Spartensender Anixe (wir berichteten) wurde von Das-Vierte-Geschäftsführerin Elena Fedorova noch als „ein erster Schritt“ angepriesen, „auch ein qualitativ hochwertiges Kinder- und Jugendprogramm“ anzubieten. Seitens Anixe bezeichnete man die Zusammenarbeit wiederum als einen strategischen Schritt, sein Programmangebot durch die technisch höhere Reichweite von Das Vierte auch einem breiteren Publikum bekannt zu machen.
Tatsächlich stellten die mehrstündigen, vormittags ausgestrahlten Programmblöcke von Anixe mit Trickserien wie «He-Man» und «Dick Tracy» qualitative Inseln der Hoffnung im desaströsen Angebot von Das Vierte dar. Die somit erhoffte Verbesserung der Einschaltquoten trat jedoch nicht ein: Im letzten sowie im noch laufenden Fernsehjahr dümpelte der Senderschnitt bei allen Zuschauern auf dem Niveau von 0,2 Prozent herum. In der werberelevanten Zielgruppe halbierte Das Vierte im aktuellen Fernsehjahr 2011/2012 seinen Marktanteil, von zuvor 0,2 auf derzeit 0,1 Prozent. Dass die Kooperation zwischen Anixe und Das Vierte ein jähes Ende findet, kommt also nicht sonderlich überraschend. Trotzdem stellt sich die Frage, wie Das Vierte mit seinem im März startenden Ersatzprogramm Boden unter den Füßen gewinnen möchte.