
De Posch soll für das TV-Geschäft außerhalb von Deutschland verantwortlich sein, Anke Schäferkordt für den deutschsprachigen Raum. Ebenfalls an der Spitze des Konzerns ist der für die Finanzen verantwortliche Elmar Heggen. Zeiler verlässt, so sagt es das Unternehmen, dieses in gegenseitigem und freundschaftlichem Einvernehmen – und will sich nun neuen beruflichen Herausforderungen widmen.
„Gerhard Zeilers Entscheidung habe ich mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen. Er hat in den vergangenen Jahren Herausragendes für Bertelsmann und die RTL Group geleistet. Dafür möchte ich ihm im Namen des gesamten Aufsichtsrates danken und wünsche ihm für die Zukunft weiter alles Gute“, erklärte Gunter Thielen, Aufsichtsratsvorsitzender der Bertelsmann AG. Anke Schäferkordt, so sagt er weiter, führe die Mediengruppe RTL Deutschland seit Jahren mit Erfolg – sie verantworte damit eines der wichtigsten Geschäfte. „Zusammen mit Guillaume de Posch wird sie das Fernsehgeschäft von Bertelsmann erfolgreich weiterentwickeln und in die digitale Zukunft führen." Auch der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG, Thomas Rabe, zeigte sich sicher, dass Schäferkordt die „Vorstandsarbeit bereichern“ werde.

Schäferkordt hat ab April nun gleich vier Posten: Mitglied im Vorstand von Bertelsmann, Geschäftsführerin der RTL Group, Geschäftsführerin der Mediengruppe RTL Deutschland und Chefin von RTL Television. Fast undenkbar, dass sie diese Belastung wirklich über viele Monate hinweg haben möchte.
Gerhard Zeiler unterdessen informierte seine Mitarbeiter über das Ende seiner Tätigkeit in einem ausführlichen Schreiben. Dort heißt es unter anderem: „Aus einem Unternehmen mit einem EBITA von mehr als 400 Millionen Euro sind wir zu einem Unternehmen mit einem operativen Ergebnis von 1,1 Milliarden Euro gewachsen. Die Umsatzrendite haben wir von 10 auf 20 Prozent gesteigert. Und noch wichtiger: alle unsere Senderfamilien sind heute – in den meisten Ländern sogar deutlich – stärker als zuvor, und FremantleMedia hat sich zum erfolgreichsten nicht-amerikanischen globalen Produzenten entwickelt.“ Dass Wandel gut und manchmal sogar notwendig sei, zähle zu seinen persönlichen Überzeugungen.
„Unser Unternehmen ist nicht nur in ausgezeichneter Verfassung, es muss auch ein neues Kapitel in seiner Entwicklung aufschlagen. Da ist es nur logisch, dass dieses Kapitel von einem Managementteam geschrieben wird, das sich für die kommenden zehn Jahre verpflichtet fühlt. So traurig es ist, auf Wiedersehen zu sagen, so weiß ich doch, dass ich ein Unternehmen in bester Verfassung verlasse, mit den besten Mitarbeitern in unserer Industrie und einem Weltklasse-Managementteam.“