Story
Für einen neuen Job verschlägt es die junge Pflegekraft Madison Carter ins malerische New Yorker Hudson Valley - in das stattliche Anwesen der Familie Grant. Hier soll sie sich fortan um Hausherrin Olivia kümmern.
Bei ihrer Ankunft trifft Madison jedoch nicht nur auf die eigensinnige, ältere Dame, sondern auch auf deren Schwiegersohn John und seine kleine Tochter Chloé, die seit dem Unfalltod von Johns Frau Sarah unter einem Dach leben. Eine Wohngemeinschaft, in der Ruhe ein Fremdwort zu sein scheint, denn nicht nur Chloés fröhliche Art, auch der sarkastische Schlagabtausch zwischen John und seiner Schwiegermutter ist hier an der Tagesordnung. Das muss auch Madison lernen, als sie zum ersten Mal auf die außergewöhnliche Familie trifft. Mit viel Humor, einem schlauen Kopf und einer starken Hand schafft sie es jedoch schon bald, das Vertrauen ihrer neuen Arbeitgeberin und auch das Interesse Johns zu wecken. Eine Tatsache, die nicht allen gefällt: Dr. Harold Meyen, Olivias Hausarzt und gleichzeitig ein enger Freund, traut der tatkräftigen jungen Pflegerin nicht.
Auch seine Arzthelferin Emma Simon, die ein Auge auf den attraktiven Witwer geworfen hat, ist von der neuen Frau im Leben ihres Schwarms ganz und gar nicht begeistert. Während sich Olivias Gesundheitszustand plötzlich verschlechtert und Madison mit Unterstützung ihrer Freundin Jessy, einer Ärztin, verzweifelt um deren Leben kämpft, beginnt Emma zu recherchieren. Sie stößt auf ein lange gehütetes Geheimnis in Madisons Leben, das diese alles kosten könnte - insbesondere ihre Beziehung zu John, der zum ersten Mal seit dem Tod seiner Frau wieder sein Herz für jemanden öffnet. Doch da hat Emma ihre Rechnung ohne Olivia gemacht.
Darsteller
Fiona Schwartz («Der Staatsanwalt») ist Madison Carter
Thomas Unger («Das Glück dieser Erde») ist John Walker
Maresa Hörbiger («Romy») ist Olivia Grant
Günther Maria Halmer («Anwalt Abel») ist Dr. Harold Meyen
Sophie Wepper («Mord in bester Gesellschaft») ist Emma Simon
René Ifrah («Nurse Jackie») ist Philipp Anderson
Melanie Blocksdorf («König von Kreuzberg») ist Jessy
Kritik
Mit Timo Berndt stammt der neue «Katie Fforde»-Film von einem Drehbuchautor, der sich schon quer durch alle Genres bewegt hat – von Event-Filmen wie «Tarragona» und dem «Bibelcode», über apokalyptische Töne wie in «380.000 Volt – Der große Stromausfall» bis hin zu leiseren Formaten wie «Wilsberg». Das hat manchmal zu ganz guten Ergebnissen geführt, manchmal weniger.
Mit «Diagnose Liebe» liefert er das ab, was der Sendeplatz vorgibt: ein seichtes Melodram im malerischen Upstate New York, einer der europäischsten Gegenden der Vereinigten Staaten. Einen Film, der arm an Handlung und Konflikten ist, in dem die Sympathien auf sehr plumpe Weise gelenkt werden und dessen Plots durchgehend vorhersehbar bleiben. Differenziert wird hier niemals – der Ärztin, die das Leben der verstorbenen Frau ihrer neuen Flamme auf dem Gewissen hat und vor ihrer Verantwortung geflohen ist, wird rasch von allen Beteiligten verziehen und am Schluss ist natürlich sie es, die den Tag rettet und ihr Trauma überwindet. Stellenweise ist in diesem äußerst berechneten Rahmen noch die Bemühung um zumindest ein Quäntchen Glaubwürdigkeit zu erkennen (schließlich sind wenigstens die medizinischen Hintergründe halbwegs ordentlich recherchiert) – doch man muss sich schon außerordentlich dumm stellen, um die großen Logiklücken nicht wahrzunehmen.
Fiona Schwartz (in den Credits als Fiona Coors angeführt) liefert als Hauptdarstellerin eine den Konventionen des Genres entsprechende Arbeit ab, was bedeutet, dass sie sich auf die Niedlichkeit und Süße konzentriert und nicht auf eine lebensnahe oder schauspielerisch anspruchsvolle Darstellung ihrer Rolle – was angesichts der insgesamt eben doch sehr debilen Vorlage ja auch kaum möglich wäre. Wirklich negativ fällt hingegen Sophie Wepper auf, da sie sogar für ein Melodram viel zu sehr übertreibt. Denn übertrieben ist in «Katie Fforde: Diagnose Liebe» (Regie: Helmut Metzger) ohnehin ziemlich viel.
Das ZDF strahlt «Katie Fforde: Diagnose Liebe» am Sonntag, den 12. Februar 2012, um 20.15 Uhr aus.