«The Amazing Spider-Man»
Deutscher Start: 3. Juli 2012
Frühe Trailer zu «The Amazing Spider-Man» stellten Peter Parkers Verwandlung in einen Superhelden in den Vordergrund. Dadurch manövrierte sich das Marketing von Sony in eine wenig beneidenswerte Ecke. Denn vollkommen gleich, ob sie sich mehr dafür interessiert hätten, wie Sam Raimis «Spider-Man»-Saga weitergegangen wäre, oder einem Neustart offen gegenüberstehen: Eine neue Origin-Story dürfte bei den wenigsten Fans ganz oben auf der Filmwunschliste stehen. Mit dem neuen Trailer macht es das Studio Zweiflern endlich leichter, sich dem Reboot zu öffnen. Schließlich nimmt der frühe Werdegang Spider-Mans einen wesentlich geringeren Raum ein, während im Gegenzug die neue Story stärker in den Fokus gerückt wird. Da der Trailer auch mehr Action zeigt, kann man auch erstmals einen Eindruck vom Produktionswert des neuen «Spider-Man» gewinnen. Und die machen nicht gerade den Anschein eines Sparzwangs, von dem so lange die Rede war.
«Bourne Legacy»
Deutscher Start: 13. September 2012
Im vierten Teil der «Bourne»-Reihe übernimmt nicht nur Jeremy Renner den Platz im Scheinwerferlicht, auch auf dem Regiestuhl findet ein Personalwechsel statt. Mit Tony Gilroy dürfte die Saga allerdings in sicheren Händen sein. Sein Regiedebüt «Michael Clayton» wurde umjubelt und brachte Gilroy bereits eine Oscar-Nominierung ein. Darüber hinaus ist er auch der Autor sämtlicher «Bourne»-Filme und ließ sich bei der Adaption des vierten «Bourne»-Romans die Möglichkeit offen, Matt Damons Topagenten wieder in die Filmserie hineinzuschreiben. Bei einer eventuellen Rückkehr Damons würde sich für Teil 4 höchstens die Frage der Relevanz stellen ...
«Seeking a Friend for the End of the World»
Deutscher Start: 14. Juni 2012
So verschieden kann die Erde zu Grunde gehen: 2011 näherte sich Lars von Trier dem irdischen Ende mit Depressionen und Weltverdrossenheit. Dieses Jahr stellt Regisseurin und Autorin Lorene Scafaria die letzten Tage der Menschheit als chaotische Party dar. Welcher Ansatz realistischer ist, werden wir hoffentlich niemals erfahren müssen. Aber wenigstens erbietet sich demnächst die Möglichkeit skurriler Themen-Filmnächte, indem man «Melancholia» mit dieser prominent besetzten Roadmovie-Komödie paart. Gemeinsam mit Steve Carell und Keira Knightley nutzen darin «King of Queens»-Nebendarsteller Patton Oswalt, Adam Brody («O.C., California») und «Two and a Half Men»-Stalkerin Melanie Lynskey den unausweichlichen Weltuntergang, um reuelos zu treiben, was immer ihnen in den Sinn kommt. Der letzte Wunsch von Keira Knightleys Figur ist da noch sehr harmlos und rührend: Ein letztes Mal will sie ihre Familie sehen. Ihr Nachbar (Steve Carell) macht es sich zum Ziel, ihr dabei zu helfen, und nach und nach verfällt er ihrem Charme. Eine Liebe, der keine lange Zukunft beschert sein sollte ...
«Die Tribute von Panem»
Deutscher Start: 22. März 2012
Die Adaption des Beginns der Bestseller-Reihe «Die Tribute von Panem» ist das erste größere Projekt der Produktionsfirma Color Force, welches sich mit dem Vertrieb Lionsgate Entertainment die Kinorechte an den beliebten Jugendbüchern teilt. Color Force produzierte bisher nur die Kinoadaptionen der «Gregs Tagebuch»-Reihe sowie die kostengünstige Romanze «Zwei an einem Tag» mit Anne Hathaway. Mit der «Tribute von Panem»-Saga könnte die Filmproduzentin Nina Jacobson wieder in die erste Reihe Hollywoods zurückkehren: Von 1998 bis 2006 leitete sie die Disney-Filmstudios und war dort eine der treibenden Kräfte hinter dem Start des «Fluch der Karibik»-Franchises, «Die Chroniken von Narnia» und «Plötzlich Prinzessin». Sie gehörte auch zu den ersten, die Regisseur und Autor M. Night Shyamalan, dessen Karriere sie von «The Sixth Sense» an begleitete, vor seiner Selbstverliebtheit warnte. Wofür sie von ihm öffentlich beschimpft wurde.
In Erwartung, dass die Verfilmung an dem Erfolg der Bücher anknüpft, wurden übrigens bereits die Arbeiten an der Fortsetzung begonnen. Das Drehbuch zu Teil 2 wird Simon Beaufoy verfassen, der für «Slumdog Millionär» einen Oscar erhielt und zwei weitere Male nominiert wurde.
«Take This Waltz»
Deutscher Start unbekannt
«Take This Waltz» ist die zweite Regiearbeit von Sarah Polley, deren Debüt «An ihrer Seite» von der Kritik gefeiert und mit zwei Academy-Award-Nominierungen bedacht wurde. Ihre zweite Indie-Produktion dürfte ihr durch das Involvement von Seth Rogen auch neue Zuschauergruppen erschließen, zugleich kann dieser weiter seine Anerkennung in tragikomischen Rollen ausbauen. «Wie das Leben so spielt» scheiterte noch an den Vorschusslorbeeren, aber mit «50/50» und dieser dramatischen Liebeskomödie ist Rogen auf dem besten Weg, sich neben seinen derberen Komödien ein zweites Standbein aufzubauen.
«Osombie»
Deutscher Start unbekannt
Osama Bin Laden weilt gar nicht mehr unter den Toten, sondern ist als Zombie wieder auferstanden und plant eine in Afghanistan beginnende Zombie-Apokalypse. Das klingt nach einem Fake-Trailer oder einem billigen Studentenprojekt. Aber diese Horrorkomödie kommt tatsächlich noch diesen Sommer in die US-Kinos. Und auch wenn im Trailer manche der explodierenden Körper und das computeranimierte Flugzeug ziemlich hastig zusammengeschustert scheinen, sieht «Osombie» insgesamt ambitionierter und handwerklich solider aus, als so mancher ernst gemeinter Horrorfilm. Oder die Filme eines Uwe Boll. Regisseur John Lyde teilt sich mit diesem jedoch die Wurzeln im Low-Budget-Segment und hat bislang auch keinen positiv aufgenommenen Film abgeliefert. Ob nun also eine Trashperle ansteht oder der Trailer schon das höchste der Gefühle war, bleibt vorerst abzuwarten.