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Studio Babelsberg: „Ein gesunder Mix zwischen Kino und Fernsehen“

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Von «GZSZ» über «Vera am Mittag» bis HBO: Anlässlich des 100. Geburtstags der legendären Filmstudios in Potsdam blickt Quotenmeter.de auf die wichtigsten dort entstandenen Fernsehformate zurück.

«Metropolis», «Der blaue Engel», «Die Feuerzangenbowle», «Das kalte Herz», «Pappa ante Portas» oder zuletzt «Inglorious Basterds»: Für diese und noch viele andere Kinofilme ist das Studio in Potsdam-Babelsberg international bekannt. Am 12. Februar 1912 und damit vor genau 100 Jahren fiel dort die erste „Klappe“ und öffnete ein bewegtes Kapitel der Filmgeschichte, das in allen nachfolgenden Epochen und politischen Systemen fortgeschrieben werden sollte – wenngleich das Studio zuweilen selbst zum Spielball der Mächte wurde. Dabei wird oft vergessen, dass der Komplex nicht nur für die Filmindustrie, sondern auch für die deutsche Fernsehlandschaft eine zentrale Bedeutung hatte und noch immer hat. Solange es Fernsehübertragungen gab, entstanden dort neben Kinoprojekten nämlich auch immer wieder Unterhaltungssendungen oder TV-Movies. Der wahre TV-Boom und die Etablierung des Standorts als Fernsehschmiede erfolgte jedoch erst nach der Wende und mit der dadurch erfolgten Privatisierung. Erstmals seit den frühen 20er Jahren konnten nun auch wieder nicht-staatliche Produktionen realisiert werden, was viele Medienfirmen ermutigte das Gelände am Rande von Berlin regelmäßig zu nutzen.

Welches finanzielle Potential das Fernsehbusiness birgt, wurde schnell nach dem Ende der DDR erkannt, denn bei der ersten Großinvestition in die Studios nach der Privatisierung handelte es sich um den Bau eines hochmodernen TV-Studiokomplexes im Wert von (damals) 100 Millionen D-Mark. Direkt nach der Fertigstellung im Jahr 1995 wurde dessen eine Hälfte von der RTL-Soap «Gute Zeiten, Schlechte Zeiten» bezogen, die zuvor auf dem Gelände der Union-Film in Berlin-Tempelhof ansässig war, aber dann aufgrund des wachsenden Erfolgs mehr Fläche und zeitgemäßere Bedingungen benötigte. Auch heute noch wird Deutschlands erfolgreichste, tägliche Serie in jenem Teil der Filmstudios umgesetzt. Im Laufe der Jahre wurden die Hallen mehrfach umgebaut, sodass es mittlerweile sogar zweistöckige Kulissen gibt. Zusätzlich wurde im Jahr 2006 für rund 800.000 Euro das Set um eine riesige Außenkulisse eines fiktiven Berliner Kiezes ergänzt, die seitdem ebenfalls mehrfach umgestaltet und erweitert wurde. Mit ihrem Aushängeschild «GZSZ» siedelte sich die Produktionsfirma Grundy UFA ebenfalls im Umfeld des Studios an, die dann beschloss auch das kurzlebige «GZSZ»-Spin-Off «Großstadtträume» dort drehen zu lassen.

Die andere Hälfte des Fernsehzentrums beherbergte zwischen 1996 und 1997 die kleine «GZSZ»-Schwester «Alle zusammen – Jeder für sich» (RTL II). Nach deren Einstellung übernahm die KI.KA-Dauerserie «Schloss Einstein» die Räumlichkeiten in dem rot-weiß gestreiften Gebäude. Mit diesen Sendungen wurde das Studio Babelsberg bald zur ersten Adresse in Deutschland für die Herstellung von täglichen Serien und eine ganze Reihe von ZDF-Telenovelas, unter ihnen «Bianca/Julia – Wege zum Glück», «Tessa – Leben für die Liebe» und «Alisa/Hanna – Folge deinem Herzen» folgten. Dafür musste allerdings das legendäre Gebäude „Tonkreuz“, in dem seit 1929 die ersten Tonfilme in Babelsberg entstanden, für den täglichen Dreh optimiert und umgebaut werden. Und noch ein tägliches Sendeformat ist auf dem historischen Boden beheimatet, denn seit einigen Jahren werden auch die Puppentricksequenzen des «Sandmännchens» (RBB, MDR, NDR) im angeschlossenen Filmpark hergestellt.

Das Abendprogramm versorgte das Studio jahrelang mit den Ärzte-Serien «Praxis Bülowbogen» (ARD), «OP ruft Dr. Bruckner» (RTL) und «Klinikum Berlin-Mitte» (Sat.1/ProSieben), die zum Teil die Kulissen und Studios aneinander vererbten. Mit «Lexx – The Dark Zone» (RTL II) wurde ab 1997 zudem eine international-produzierte Science-Fiction-Serie mit damals beeidruckenden Spezial-Effekten realisiert.

Parallel entstanden nach der Wiedervereinigung unzählige Fernsehfilme, unter denen «Der Tunnel» aus dem Jahre 2000 sicherlich der spektakulärste war. Dieser nutzte auch den derzeit wahrscheinlich am meisten genutzten Teil des Geländes, die „Berliner Straße“. Dabei handelt es sich um eine gigantische Kulisse, für die auf einer Fläche von 7.000qm insgesamt 26 Häuserfassaden errichtet wurden, die einen typischen Straßenzug von Berlin des frühen 20. Jahrhunderts abbilden. In diesem Set spielten bereits die Kinofilme «Der Vorleser», «Sonnenallee» oder «Der Pianist».

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