Die Kritiker

«Wilsberg - Die Bielefeld-Verschwörung»

von
Inhalt
Nils Erdel, ein spleeniger Verschwörungstheoretiker, ist davon überzeugt, dass Bielefeld, die freundliche Stadt am Teutoburger Wald, gar nicht existiert. Beseelt von der Idee, den ultimativen Beweis ihrer Nichtexistenz zu liefern, macht er sich auf den Weg in die vermeintliche Stadt. Seitdem wird er von einem Mann verfolgt, vor dem Wilsberg ihn beschützen soll. Erdel hat Todesangst.

Wilsberg lehnt den Auftrag zunächst ab, weil er Nils Erdel für einen Spinner hält. Erst als besagter Verfolger in seinem Antiquariat auftaucht, nimmt er den Fall ernst. Aber zu spät - Nils Erdel wird kurz darauf tot aufgefunden. Angeblich ein Herzinfarkt. Wilsberg vermutet einen Mord, kann aber Anna Springer nicht dazu bringen, die Leiche obduzieren zu lassen. Durch einen Trick überredet er Overbeck, die Leiche doch zur Obduktion zu geben, und tatsächlich: Nils Erdel wurde umgebracht. Jetzt ist auch Anna Springer überzeugt.

Plötzlich taucht Manni, Wilsbergs alter Freund aus Bielefeld, im Antiquariat auf. In seinem Büro im Bauamt wurde eingebrochen. Obwohl nichts gestohlen wurde, hat Manni doch ein ungutes Gefühl. Eine Adresse, die die Einbrecher auf seinem Notizblock hinterlassen haben, hat Manni nach Münster geführt. Es ist die Adresse von Nils Erdel.

Darsteller
Leonard Lansink («Das grosse Comeback») ist Georg Wilsberg
Oliver Korittke («Engel der Gerechtigkeit») ist Ekki Talkötter
Ina Paule Klink («Sushi in Suhl») ist Alex
Rita Russek («Zum Kuckuck mit der Liebe») ist Anna Springer
Roland Jankowsky («Die dunkle Seite») ist Overbeck
Heinrich Schafmeister («Das grosse Comeback») ist Manni Höch
Marion Mitterhammer («Weihnachtsengel küsst man nicht») ist Miriam Zubert
Alwara Höfels («Allein gegen die Zeit») ist Karola
Fjodor Olev («Kreutzer kommt») ist Dominik
Robert Gallinowski («Ein mörderisches Geschäft») ist Frank Albers
Daniel Roesner («Die Rache der Wanderhure») ist Nils Erdel
u.a.

Kritik
Die Bielefeld-Verschwörung existiert schon einige Jahre, nun hat sich das ZDF daran gewagt, diese abstruse Theorie in seine «Wilsberg»-Reihe zu implementieren. Herausgekommen ist ein sehr unterhaltsamer, wenn auch zum Teil sehr alberner TV-Film, für den sich Autor Timo Berndt («Beate Uhse - Das Recht auf Liebe») und Regisseur Hans-Günther Bücking («Schatten der Gerechtigkeit») verantwortlich zeigen. Start der Geschichte um Nils Erdel war im Grunde ja auch schon der erste «Wilsberg» im Jahr 2012, der noch auf den Titel „Aus Mangel an Beweisen“ hörte. Mit einer begleitenden Blogseite im Internet und der letztendlichen „Bielefeld-Verschwörung“ im nun vorliegenden Fall schließt sich dann auch der Kreis der neuesten Geschichten aus Münster und Bielefeld. Schön, dass mit Heinrich Schafmeister alias Manni Höch auch mal wieder ein Weggefährte aus den ersten Serientagen für eine Stippvisite am Set vorbeigeschaut hat. Auf diese Weise konnte zumindest das sehr fragwürdige Ausscheiden seines Seriencharakters auf eine halbwegs sinnvolle Weise aufgeklärt werden.

Und auch gerade diese Szenen, in denen Manni und Ekki um die Gunst ihres Wilsbergs kämpfen sind ein wahrer Hochgenuss des gesamten Films und lohnen allein schon zum Einschalten. Aber auch der Rest der knapp 90 Minuten Sendezeit ist lohnenswert. Die gewohnt kurzweiligen Scharmützel zwischen den Hobbydetektiven auf der einen sowie Anna Springer und Overbeck auf der anderen Seite sind sehr gelungen und nutzen sich auf beim x-ten Mal nicht ab. Sie machen einfach den Reiz dieser Serie aus. Schön, das Serien sich nicht immer so bierernst nehmen müssen und auch auf leichte und lockere Art unterhalten können. Klar ist auch, dass hier kein Anwärter für den nächsten Grimmepreis gezeigt wird. Lockere und kurzweilige Unterhaltung werden nach dem letzten, eher etwas ernster angesiedelten Fall, aber garantiert.

Schauspielerisch bietet die neueste «Wilsberg»-Folge auch keine großen Überraschungen. Gewohnt souverän agieren die Protagonisten in ihren jeweiligen Rollen, die Gaststars spielen gekonnt und – sofern man das für diese Art von Serie überhaupt sagen kann – auch glaubhaft. Fans der Serie kommen zu 100 Prozent auf ihre Kosten.

Das ZDF zeigt «Wilsberg - Die Bielefeld-Verschwörung» am Samstag, den 18. Februar 2012, um 20:15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/54995
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