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Auf den ersten Blick könnte dies zu 100 Prozent dem Vorprogramm geschuldet sein - der erfolgreichen Castingshow «Deutschland sucht den Superstar». Dieter Bohlen & Co. büßten in diesem Jahr zwar Zuschauer und Marktanteile ein, dennoch lief es weiterhin sehr gut. Aber der «Bachelor» hatte sein ganz eigenes Publikum, welches regelmäßig einschaltete. Anfangs lag der Marktanteil noch bei 16,7 Prozent in der Zielgruppe, in den Wochen danach steigerte sich die Sendung aber auf über 20 Prozent. Die größte Überraschung schaffte das Format am 15. Februar, als 5,42 Millionen Zuschauer einschalteten und man damit noch vor «DSDS» lag. Auch in der jungen Zielgruppe überflügelte man die Castingshow.
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Zudem hat man einige Kandidatinnen gefunden, die ohne Frage “Bild”-Zeitungs-kompatibel sind. Georgina sorgte beispielsweise für etliche Schlagzeilen in dem Boulevard-Blatt. Ob Haftbefehl, neue Brüste oder eine angeblich eigene Kuppelshow bei RTL - die “Bild” brachte so einige Geschichten rund um die «Bachelor»-Kandidatin und sorgte damit natürlich auch für PR. Zuletzt berichtete die Zeitung, dass Gina-Lisa nun Georgina unter ihre Fittiche nehmen werde. Mit Bernadette Kaspar war auch ein Playboy-Model unter den Teilnehmerinnen der Sendung.
Doch sowohl Georgina als auch Bernadette kamen bei Paul nicht ins Finale. Dennoch ging es in der Halbfinal-Sendung hoch her, als «Bachelor» Paul die übrig gebliebenen Kandidatinnen verführte. Die Macher des Formats dürften damit wohl nicht nur Frauen ansprechen. Diese sehen die Sendung, um die verschiedenen Kandidatinnen zu bewerten - und natürlich auch um mit ihren Freundinnen über Paul zu reden. Bei den männlichen Zuschauern ist es dagegen wohl ein wenig anders. Sie sehen in dem «Bachelor» einen Womanizer, den bereits weiter oben angesprochenen deutschen Charlie Sheen, der jede Frau haben kann. “So will ich auch sein”, dürfte sich wohl der ein oder andere Mann beim Zuschauen denken.
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Dennoch hat sich die Kuppelshow sehr für eine Fortsetzung empfohlen, aufgrund der guten Reichweiten und Marktanteile dürfte eine weitere Staffel ohnehin nur noch Formsache sein. Und vielleicht kann RTL mit dem «Bachelor» auch sein Problem am Mittwochabend lösen. Seitdem bekannt geworden ist, dass es keine neuen Folgen von der «Super Nanny» mehr geben wird, braucht man für den 20.15-Uhr-Sendeplatzt ein neues Format. Hier würde sich der «Bachelor» durchaus anbieten - genug eigene Zugkraft besitzt das Format anscheinend. Nach «DSDS» kann RTL dann ein anderes Format testen, die Flop-Gefahr ist hier nicht ganz so hoch.
Ein Blick ins Ausland zeigt übrigens, dass der «Bachelor» durchaus Potential besitzt, um eine lange Laufzeit zu erreichen. In den USA zeigt ABC mittlerweile die 16. Staffel der Reality-Sendung, die Quoten bewegen sich noch immer auf einem stabilen, guten Niveau.