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rbb vor großen Umbrüchen im Programm

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Der ARD-Sender für Berlin und Brandenburg stellt sein Programm an einigen Stellen um. Moderator Marco Seiffert muss sich schon wieder von seiner Talkshow verabschieden.

Der rbb steht vor großen Veränderungen. Wie “Spiegel Online” berichtet, will der öffentlich-rechtlichte Sender sein Programm an einigen Stellen massiv ändern. Dabei macht man auch nicht vor beliebten Formaten Halt. Erstes Opfer der Programmänderungen ist der 40-jährige Moderator Marco Seiffert. Er muss sich wohl von seiner politischen Talkshow «Klipp & Klar» trennen. Laut den Informationen des Nachrichtenmagazins stellt der rbb die Sendung ein. Seiffert hatte die Moderation erst vor einem halben Jahr übernommen, soll aber weiterhin im Fernsehen zu sehen sein.

Des Weiteren sollen die verschiedenen Wochentage besser thematisch sortiert werden. So sollen zukünftig dienstags Dokumentationen zu sehen sein - hier lief bislang «Klipp & Klar». Reportagen sollen am Samstag laufen. Dort würden sie die Sendung «Die Jury hilft» mit Tatjana Jury ersetzen. Welche Pläne der rbb mit ihr hat, ist noch nicht bekannt. Die Programmänderungen treffen wohl auch das Wissens-Magazin «was! Wirtschaft Arbeit Sparen». Dies soll zunächst von 45 auf 30 Minuten verkürzt werden und im zweiwöchigen Wechsel mit «Klartext» am Donnerstag laufen. Bislang war die Sendung am Montag um 20.15 Uhr programmiert.

Das sonntägliche Vorabend-Magazin «Theodor» muss sich seinen Sendeplatz bald wohl mit dem deutsch-polnischen Magazin «Kowalski & Schmidt» teilen. Durch die zahlreichen Streichungen und Kürzungen von Sendungen, muss der rbb natürlich mit anderen Formaten das Programm bespielen. Dies will man vor allem mit neuen Sendungen und Experimenten schaffen. Laut “Spiegel Online” wird es am Donnerstag um 22.45 Uhr eine Art “Innovationsplatz” geben. Hier können ein- oder zweistündige Sendungen getestet werden.

Darüber hinaus will der Rundfunk Berlin-Brandenburg die ARD-Tier-Soaps, wie zum Beispiel «Panda, Gorilla & Co.», nicht mehr in der Primetime wiederholen. Freitags soll es dafür Dieter Moor mit «Bauer sucht Kultur» und Michael Kessler mit «Kesslers Expedition» (zweites Foto) zu sehen geben. Die eher mau laufenden Talkshows «Dickes B.» und «Im Palais» sind von den Umbauarbeiten am Programm aber angeblich nicht betroffen.

Ein Sendersprecher wollte sich auf Anfrage von “Spiegel Online” übrigens nicht zu den zahlreichen Programmänderungen äußerden: “Wir arbeiten am Programm, aber wir reden erst mit den betroffenen Redaktionen und den Gremien, bevor wir die Öffentlichkeit informieren.” Doch die Probleme des rbb sind offensichtlich. Der Sender ist der mit Abstand am wenigsten angesehenste Sender der öffentlich-rechtlichen Dritten. In der abgelaufenen TV-Saison 2010/2011 kam der Kanal auf 0,9 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum, bei den 14- bis 49-Jährigen waren es sogar nur 0,4 Prozent.

Programmdirektorin Claudia Nothelle (drittes Foto) hat das Problem aber schon im vergangenen Jahr erkannt. Im Dezember sagte die der “Berliner Zeitung”, dass seit Januar 2011 “schlagartig die Zuschauer weggeblieben sind”. Am Programm habe man aber nichts Grundlegendes geändert, erklärte sie weiter und zeigte sich ratlos aufgrund der schwachen Quoten.

Kurz-URL: qmde.de/55141
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