Die Kino-Neustarts der Woche: CIA-Agenten, die sich um Frauen zoffen, eine abenteuerliche Insel und ein sexbesessener Michael Fassbender.
«Devil Inside»

Der im Found-Footage-Stil gehaltene Horrorthriller erhielt in den USA geschlossen negatives Kritiker-Feedback. Roger Moore von den Dallas Morning News bezeichnet das Drehbuch als „zutiefst dämlich“ und bemängelt unter anderem die Inkonsistenz bezüglich anfangs lang und breit erklärten Konzepts, mit dem sich der Film als authentisches Filmmaterial ausgeben möchte. Im Magazin Rolling Stone wertet Kritiker Peter Travers, dass «Devil Inside» „amateurhaft gespielt, geschrieben und inszeniert“ sei und zu einem Ende führe, welches „nur mit seiner Idiotie zu schocken wisse“. Mark Jenkins von der Washington Post mutmaßt, dass die Filmemacher wüssten, wie durchschaubar ihr Film wäre, weshalb er „innerhalb rund einer Stunde zu einem lächerlichen, aber urkomischen Finale spurte, um dann die Laufzeit mit dem langsamsten Abspann der Geschichte zu strecken“. Deutsche Kritikerstimmen schlagen einen ähnlichen Tenor ein, so ergründet die Cinema-Redaktion, dass der Film aufgrund der mangelnden Glaubwürdigkeit „so gut wie keine Spannung“ aufbauen könne. Benjamin Schleier von MovieMaze erklärt seine mittelmäßige Bewertung des Films derweil damit, dass der Film bei einer geringen Erwartungshaltung „bis zu einem gewissen Punkt“ trotz offensichtlicher Mängel funktioniere.
OT: «The Devil Inside» von William Brent Bell; mit Fernanda Andrade, Simon Quarterman, Evan Helmuth und Suzan Crowley
«Shame»

«Shame» erhielt größtenteils hervorragende Besprechungen. Frédéric Jaeger von Critic.de bezeichnet beispielsweise Regisseur McQueen als „Künstler der Konzentration und der Evokation“, der ein Drama erschuf, das seine „existenzielle Scham“ auf den Zuschauer übertrage. Vor allem sehen die Kritiker «Shame» aber als Bühne für Michael Fassbender, der „praktisch mit seiner Rolle als Brandon“ verschmelze und eine Höchstleistung vollbringe (so Movie-Infos). Björn Becher dagegen bemängelt, dass «Shame» „Sex und körperliche Entblößung“ als „eine Sequenz hipper Hochglanzbilder“ darbietet, „über die kaum etwas erzählt wird.“ Justin Chang von Variety würde ihm wohl kaum zustimmen, da er «Shame» als eine furchtlose Darstellung der „seelenzerreißenden Untiefen einer Sexsucht“ betrachtet und ihm dramatisch-inhaltliche Tiefe zugesteht.
OT: «Shame» von Steve McQueen; mit Michael Fassbender, Carey Mulligan, Nicole Beharie, James Badge Dale und Hannah Ware