Rupert Murdochs Sohn tritt als Vorstandsvorsitzender seines britischen Nachrichtenimperiums zurück.
Vergangenes Jahr geriet James Murdoch in die Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass Journalisten seines britischen Nachrichtenimperiums die Telefone von Prominenten, Witwen von Soldaten und Anschlagsopfern anzapften. Zudem setzten sie Privatdetektive auf Prinz William an, um ihn auszuspionieren. Murdoch räumte daraufhin ein, von diesen Machenschaften gewusst zu haben. Infolge dieses Skandals im Sommer 2011 wurde das zu Murdochs Imperium gehörende Boulevardblatt News of the World eingestellt.
Am heutigen Mittwoch, den 29. Februar 2012, tritt Murdoch in einer weiteren Konsequenz des Skandals von seinem Posten als Vorstandsvorsitzender von News International zurück. Tom Mockridge, der COO von News International, bleibt derweil in seinem Amt. James Murdoch ist über die Leitung der englischen Zeitungsgruppe News International hinaus für die Geschäfte von Fernsehsendern wie Sky Deutschland und Sky Italien verantwortlich.
James Murdochs Vater, der Chairman und CEO von News Corp Rupert Murdoch., verlautbarte diesbezüglich: "Wir alle sind James für seine Leitung von News International in Europa und Asien dankbar." Er habe auf die Strategien des Unternehmens im Bereich digitaler Inhalte lang anhaltenden Einfluss ausgeübt und die Leistung des Konzerns stets zu verbessern versucht. Laut Rupert Murdoch zieht sein Sohn nun nach New York City, wo er sich weiter in führenden Positionen im Bereich Pay-TV und anderen internationalen Geschäften betätigen wird.
Obwohl News of the World eingestellt wurde, verzichtet News International nicht auf das Veröffentlichen eines Sonntagsblatts: Erst kürzlich wurde bekannt gegeben, dass das von James Murdoch und Tom Mockridge getragene Skandalblatt The Sun, das letztens durch Beamtenbestechung von sich reden machte, auch sonntags erscheinen wird.