Die Kritiker

«Alarm für Cobra 11: Überschall» (29x01)

von

Story


Semir Gerkan und Ben Jäger verfolgen Verdächtige auf der Autobahn, als diese plötzlich das Feuer auf sie eröffnen. Doch der Bulli der kriminellen Drogendealer wird von einem herabfallenden Triebwerk getroffen, das ein Eurofighter zuvor während des Fluges verloren hat. Die Täter entkommen in einem anderen Wagen und das Kampfflugzeug muss auf der Autobahn notlanden. Zunächst lassen die Untersuchungen darauf schließen, dass die junge Pilotin Charlie Wolf einen Flugfehler begangen hat und damit für die Notlandung verantwortlich ist.

Später finden die Autobahnpolizisten die Drogendealer erschossen in einer Werkstatt. Diese hatten kurz zuvor noch ihren Fluchtwagen samt Ecstasy-Pillen von der Polizei entwendet. Semir und Ben stellen daraufhin fest, dass das Wrackteil des Flugzeugs, welches sich noch immer im Auto befunden hatte, ausgetauscht wurde. Sie kommen einigen Mitarbeitern des Luftwaffenstützpunktes auf die Spur, diese handeln illegal mit Eurofighter-Ersatzteilen und ersetzen sie durch billige Kopien.

Darsteller


Erdogan Atalay («C.I.S. - Chaoten im Sondereinsatz») ist Semir Gerkan
Tom Beck («Zweiohrküken») ist Ben Jäger
Carina Wiese («Satte Farben vor Schwarz») ist Andrea Gerkan
Gottfried Vollmer («Mein Leben & Ich») ist Dieter Bonrath
Katja Woywood («Zoogeflüster - Komm mir nicht ins Gehege!») ist Kim Krüger
Daniela Wutte («Siegfried») ist Susanne König
Katrin Heß («Verbotene Liebe») ist Jenny Dorn
Sarah Maria Besgen («Rote Rosen») ist Charlie Wolf
Kai Schumann («Doctor’s Diary») ist Kai Tannert

Kritik


Auch zur neuen Staffel von «Alarm für Cobra 11» hat sich erwartungsgemäß nicht viel geändert. Action gepaart mit ein wenig Humor stehen im Vordergrund der inzwischen am längsten laufenden deutschen Serie im Privatfernsehen. Es gibt allerlei Feuergefechte und Explosionen - eben all das, was die Zuschauer von der Serie erwarten.

Richtig gelungen sind den Produzenten die Aufnahmen vom Bundeswehr-Stützpunkt in Rostock-Laage. Dort drehte man mehrere Tage, herausgekommen sind viele schöne Bilder der Umgebung inklusive der Kampfflugzeuge. Kein Wunder, dass die erste Folge der neuen Staffel gleich mit mehreren Impressionen von dort startet. Die Macher wollen zeigen, dass man keine Kosten und Mühen gescheut hat, um den Zuschauern tolle Szenenbilder zu liefern.

Später gelingt das nicht immer. Beispielsweise als das defekte Kampfflugzeug auf der Filmautobahn landen muss. Die Grafik überzeugt in diesem Teil der Folge nicht. Selbst ein Laie erkennt, dass die Bilder am Computer entstanden sind. Dennoch preist RTL die “aufwändigste Folge in der Geschichte der Serie” an. Immerhin landete für die darauffolgenden Szenen ein originalgetreuer, mehr als 15 Meter langer Nachbau des Eurofighters auf der Autobahn.

Weiterhin bleibt festzuhalten, dass sich «Alarm für Cobra 11» immer mehr an das erfolgreiche «CSI»-Franchise angleicht. Insbesondere die Szenen in den verschiedenen Laboren erinnern an das US-Format. Sowohl bei der Untersuchung der Drogen, als auch bei der Überprüfung des Flugzeug-Wrackteils spielen die Produzenten geschickt mit dem Licht, um so die gewohnte «CSI»-Atmosphäre zu kreieren.

Durch die gesamte Folge ziehen sich Sticheleien zwischen den beiden Autobahnpolizisten. So streiten sich Semir und Ben darum, wer von ihnen Hauptmann und wer Major sein darf. Außerdem geht es, besonders am Anfang und am Ende, um das zuvor getankte Benzin. Dieses war besonders teuer und besitzt 100 Oktan. Semir macht sich über seinen Kollegen lustig, weil der dies anscheinend zum Sammeln von Treuepunkten nutzt. Zum Lachen bringen diese Szenen aber nur selten, den Zuschauern dürfte allenfalls ein kurzes Schmunzeln über die Lippen huschen.

Mit der Genauigkeit der Story hat man es dafür an einigen Ecken nicht so eng gesehen. So stürmen die Autobahnpolizisten ohne Unterstützung eine Lagerhalle, in der sie mehrere bewaffnete Kriminelle befürchten. Als sie diese dort nicht antreffen, fliegen sie mit einem Helikopter weiter. Zuvor waren sie noch mit Auto gefahren. Später fliegt die Crash-Pilotin Charlie den Helikopter, obwohl sie erst 13 Flugstunden am Simulator hat. Wieso nicht der Pilot von vorher fliegt ist unerklärlich. Dann landet das «Cobra 11»-Team auf der Autobahn, um einen LKW anzuhalten. Einige Sekunden zuvor war der Hubschrauber noch hinter dem Wagen.

Dennoch ist der Staffelauftakt durchaus gelungen und überzeugt vor allem durch die aufwändige Produktion am Bundeswehr-Stützpunkt in Rostock-Laage. Die erste Episode des neuesten Durchlaufs ist kurzweilige Unterhaltung mit reichlich Explosionen und Schießereien. Die Geschichte an sich ist eher leichter Stoff. Der Schwerpunkt liegt dieses Mal eben nicht auf der Autobahn, sondern auf dem Luftwaffenstützpunkt. Positiv zu bewerten ist, dass die Produzenten versucht haben mit Story und Impressionen der Szenerie zu punkten, anstatt mit bekannten Darstellern wie Oliver Pocher.

Im Laufe der Staffel wird es aber ein Wiedersehen mit zahlreichen Prominenten geben. So sind in den verbleibenden sechs Folgen unter anderem Eva Habermann und Sven Martinek zu sehen. Außerdem haben Daniela Katzenberger, die ehemalige «Germany’s Next Topmodel»-Kandidaten Fiona Erdmann sowie «GZSZ»-Darstellerin Sila Sahin eine Gastrolle ergattert.

RTL zeigt den Auftakt zur neuen Staffel am Donnerstag, 8. März 2012, ab 20.15 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/55387
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