SONNTAG - 4. März
Das Erste im Solarfeuer
Ob Das Erste momentan irgendwie in einer Art Solarfeuer steckt? Nachdem letzte Woche schon bekannt wurde, dass man in der «Sportschau» demnächst Ravensburger Solartechniker viel werben lassen will, hielt Klaus Töpfer am Sonntag nun bei «Günther Jauch» sein Plädoyer für die moderne Energiegewinnungsart: "Die Solarenergie ist eine große wirtschaftliche Chance, die sich gleichzeitig, mit den Wertvorstellungen in unserer Gesellschaft trifft." Das gab man dann auch noch als extra Pressemitteilung heraus. Anscheinend will sich Das Erste nach der Gottschalk-Trübung künstlichen Sonnenschein erschaffen. Also: Sonnenbrillen auf!
MONTAG - 5. März
Mit Tempo Lokus-Lesearten aufgedeckt
Der Taschentuchhersteller Tempo hat die GfK allen Ernstes damit beauftragt, eine Umfrage unter 1.077 Deutschen durchzuführen, was diese denn gerne so alles auf der Toilette lesen würden. 51 Prozent gaben dabei an, Zeitschriften zu bevorzugen, 47 Prozent lesen ihre Tageszeitung und mehr Männer als Frauen schmökern auf dem Klo. Was die intime Studie jedoch nicht verriet: Dass 99 Prozent aller Fernsehzuschauer während der Werbepausen von Scripted Realitys das stille Örtchen aufsuchen müssen. Jedoch nicht, um ihr Geschäft zu verrichten, sondern um sich zu übergeben. Und auch hier gilt klar: Mehr Männer als Frauen.
DIENSTAG - 6. März
Bienvenue à la maison, Nathalie!
Am Dienstag sorgte Harald Schmidt wohl für die größte und einzig wirkliche Überraschung seit er seit September letzten Jahres wieder zurück in Sat.1 ist: Treue Zuschauer trauten ihren Ohren nicht, aber es war doch tatsächlich mal wieder nach langer Zeit Show-Französin Madame Nathalie Licard, die den Intro-Text zur «Harald Schmidt Show» sprach! Zwar klang es anfangs etwas ungewohnt, doch das lag wohl nur am kürzeren Text und dem Wegfall der Ansage des "Stüdio 449". Zudem sprach sie den Titel der Sendung irgendwie sehr belustigt aus. Bezahlt man Pat Murphy jetzt etwa nur noch als Konfuzius und Mini-Showmaster?
MITTWOCH - 7. März
TLC kippt umstrittene Muslim-Serie
Der US-Kabelsender TLC gab am Mittwoch bekannt, dass er seine umstrittene Doku-Soap «All American Muslim» bereits nach der ersten Staffel wieder beenden will. Darin ging es um fünf arabisch-amerikanische Familien, die davon berichteten, wie sie täglich als Muslime in den USA nach dem radikal-islamischen Terroranschlag vom 11. September 2001 leben. Eine Gruppe konservativer Christen hatte die Werbekunden zum Boykott der Serie aufgerufen und damit sogar einen Teilerfolg gefeiert: Mehrere Firmen zogen ihre Reklameverträge wirklich zurück. Die Quoten der Serie waren obendrein schlecht. Religionsfreiheit ist das alles nicht.
DONNERSTAG - 8. März
Boudgoust boxt Jugendkanal durch
Weil das ZDF selbst seine entsprechenden Kanäle hat und man in der ARD nicht will, scheiterte SWR-Intendant Peter Boudgoust daran, einen gemeinsamen großen Jugendkanal zu installieren. Also behilft er sich nun damit, den vom SWR betreuten ARD-Digitalsender EinsPlus hipper zu machen. Zumindest am Abend zwischen 20:15 Uhr und 0:30 Uhr sollen ab dem 30. April Formate gezeigt werden, die von jungen Redakteuren des SWR entwickelt wurden. Beim ZDF hat man es am Beispiel des Kulturprogramms vorgemacht: Weißt du mit einem Digitalkanal mal nicht mehr weiter, baue ihn doch einfach zu einem Jugendsender um!
FREITAG - 9. März
Millionengage für mögliche «X Factor»-Jurorin
Wie ein ominöser Insider dem Branchenmagazin The Hollywood Reporter mitteilte, soll Britney Spears angeblich Jurorin in der nächsten Staffel der US-Castingshow «The X Factor» werden. Nach bester Bohlen-Manier hat der Schöpfer des Formats, Simon Cowell, nämlich die letzte Jury rausgeworfen und sucht nun nach Ersatz. Den Einsatz von Spears wird er aber teuer bezahlen müssen, denn die Pop-Diva soll laut E! News ganze 16 Millionen Dollar Gage fordern. Da kann Bohlen froh sein, dass es hierzulande keine Leute von diesem Format gibt. Und das deutsche «X Factor» kann froh sein, dass es so bodenständig ist. Danke an VOX.
SAMSTAG - 10. März
Verstehen Sie den Ton?
Zu Beginn der März-Folge von «Verstehen Sie Spaß?» am Samstagabend mussten sich die ARD-Zuschauer wohl zunächst erstmal fragen, ob sie denn überhaupt den Ton verstehen. Zuerst war die Titelmusik deutlich zu leise eingespielt worden und danach war die Stimme von Gastgeber Guido Cantz mit dem Hallenhall unterlegt. Damit wollte der produzierende SWR vermutlich nur den Live-Charakter und den Ausstrahlungsort des Klassikers stärker zur Geltung bringen, denn beides lässt die Show inzwischen schon länger vergessen. Immerhin war einer Oma im Publikum der Applaus am Anfang zu laut, dass sie sich die Ohren zuhielt.