Ob Supertalente, Gesangstalente oder Models: An Castingshows mangelt es dem deutschen Fernsehen ganz bestimmt nicht. An letzterem hat sich nun auch erstmals VOX probiert: an einem Model-Casting. Unter dem Titel «Das perfekte Model» hat Eva Padberg in den vergangenen acht Wochen nach einem neuem Gesicht gesucht. Das Publikum machte dabei jedoch die meiste Zeit nicht mit. Die Quoten blieben auf einem enttäuschenden Niveau. Angesichts dessen, dass ProSieben mit «Germany’s Next Topmodel» einige Wochen nach dem Start ein ähnliches Format zurück brachte, kam das kaum überraschend.
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Die erste Ausgabe holte jedoch noch zufriedenstellende Werte: 1,29 Millionen Zuschauer ab drei Jahren schalteten um 21.15 Uhr ein, das reichte für einen Marktanteil von 5,0 Prozent beim Gesamtpublikum. Aus der werberelevanten Zielgruppe schauten 0,81 Millionen zu, der Marktanteil lag bei 7,8 Prozent. Damit lag man auf dem Senderschnitt. Ein bisschen mehr hätte sich VOX von der Premiere wohl schon erhofft. Schließlich machte der Privatsender in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit Castingshows. Nicht selten erreichte «X Factor» auch mal zweistellige Marktanteile. Schon in der zweiten Woche folgt der Absturz.
Von nun an wurde es kritisch: Nur noch 1,08 Millionen Zuschauer waren übrig geblieben, das waren 0,21 Millionen weniger als in der Vorwoche. Daraus resultierten schwache 3,8 Prozent beim Gesamtpublikum. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen verlor man kräftig: 0,70 Millionen Zuschauer sahen zu, der Marktanteil belief sich auf 6,0 Prozent – somit gingen ganze 1,8 Prozentpunkte flöten. Das DFB-Pokal-Viertelfinale konnte da nur bedingt als Entschuldigung herhalten: Schließlich spricht «Das perfekte Model» eine gänzlich andere Zielgruppe an. Dennoch lief es ohne Fußball-Konkurrenz – mit der dritten Ausgabe – wieder besser.
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In der Zielgruppe ging es wieder auf den Wert der Auftakt-Episode, 0,81 Millionen, hoch. Das hatte einen soliden Marktanteil von 7,1 Prozent zur Folge. Insgesamt schauten 1,21 Millionen zu, das führte zu 4,2 Prozent Marktanteil. Am 21. Februar schnitt die Sendung wieder schwächer ab: Lediglich 1,10 Millionen schalteten insgesamt ein, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 6,2 Prozent. Eine Woche darauf fuhr man dann einen wieder schwächeren Zielgruppen-Wert ein: Mehr als 5,9 Prozent waren nicht drin, 1,04 Millionen Zuschauer ab drei Jahren wurden ermittelt. Zu diesem Zeitpunkt lief bereits die erste Ausgabe der neuen «Germany’s Next Topmodel»-Staffel auf ProSieben. Ob das sinkende Interesse am «perfekten Model» damit zusammenhing?
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Nach den acht Ausgaben dürfte klar geworden sein: Bedarf an einer weiteren Model-Show im deutschen Fernsehen besteht nicht. Im Schnitt verfolgten nur 1,10 Millionen Zuschauer die erste Staffel, so kamen 4,0 Prozent Marktanteil zustande. Zum Vergleich: Der VOX-Senderschnitt bei allen belief sich im vergangenen Monat auf 5,7 Prozent, sodass man mit den hier erreichten Werten meilenweit unter der Norm lag. Auch in der wichtigen Zielgruppe versagte das Format: Im Mittel interessierten sich 0,73 Millionen Menschen für die acht Ausgaben, der dazugehörige Marktanteil lag bei desolaten 6,3 Prozent. Knapp ein Prozentpunkt hätte mindestens gefehlt, um den Sender glücklich stimmen zu können. So aber rückt eine zweite Staffel weit in Ferne, wenngleich eine VOX-Sprecherin sie am Mittwochmorgen gegenüber Quotenmeter.de nicht ausschloss.