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"Die wichtigste Aufgabe des Moderators scheint darin zu bestehen, spätestens dann einzugreifen, wenn sich zu einem ernsthaften Thema eine ernsthafte Debatte entwickelt", sagte der CDU-Politiker. In den Sendungen gehe es vor allem um Unterhaltung und weniger um Information. "Auch die Auswahl der Gäste in diesen Sendungen spiegelt das wider", so Lammert. So nehme er beruhigt zur Kenntnis, "dass sich diese Formate zunehmend totzulaufen scheinen." Zwar müssten sich Politiker auf Massenmedien einlassen, aber nicht auf jeden Hype. "Politiker sind keine Entertainer." Lammert selbst tritt in diesen Sendungen nicht auf.
Schon vor einem Jahr hatte der Bundestagspräsident die Fixierung der politischen Talkshows auf die Zuschauerzahlen kritisiert. Im Magazin "Der Spiegel" forderte er damals zu einem Programm auf, "das nicht auf eine möglichst hohe Quote zielt." Die Polit-Talkshows würden politische Debatten nur simulieren, so Lammert im März 2011.