Wie vermutet will die Bayerische Landeszentrale für neue Medien das Telekom-Angebot "Liga total!" überprüfen. Die Staatsferne des Senders steht in Frage.
Der Wirbel um die Position der Telekom im Bundesliga-Rechtepoker geht weiter: Nun will die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) prüfen, wie staatsfern das "Liga total!"-Angebot der Telekom wirklich ist. Die Telekom ist zu 32 Prozent in Staatsbesitz und darf damit per Grundgesetz eigentlich keine Rundfunksendungen produzieren, weil diese staatsfern sein müssen.
Daher lässt man das Entertain-Angebot "Liga total!" über Constantin Sport Medien herstellen – die Telekom habe angeblich keinen Einfluss auf die redaktionelle Arbeit des Bundesliga-Senders. Genau dies stellt die BLM aber in Frage. Anfang der Woche habe man einen Fragenkatalog an Constantin geschickt, der detaillierte Antworten über das Verhältnis zwischen den beiden Unternehmen einfordert. Bei Constantin bestreitet man jede Abhängigkeit von der Telekom.
"Der mögliche Kauf der Bundesligarechte durch die Telekom ist derzeit das medienpolitisch beherrschende Thema“, so BLM-Präsident Siegfried Schneider. Die Telekom will nämlich nicht nur weiterhin die IPTV-Rechte an der Liga besitzen, sondern auch Mitbewerber Sky bei den Kabel- und Sat-Rechten ausstechen. Der BLM-Bericht dazu: "Die Frage des Einflusses der Telekom auf die Constantin Sport Medien muss allerdings neu gestellt werden, wenn die Telekom neben den IPTV- und den Mobile-Rechten weitere Rechte an der Fußball-Bundesliga für die Kabel- und Satellitenausstrahlung erwirbt."
Über eine redaktionelle Zusammenarbeit zwischen Telekom und Constantin wurde schon in den vergangenen Tagen spekuliert (wir berichteten). Vor einigen Jahren waren die Verträge beim Erwerb der IPTV-Rechte allerdings als unbedenklich abgesegnet worden. Damals wurde festgestellt, dass die Telekom über keinen Programmeinfluss auf Liga total! verfüge.