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«The Winner is...» - auch Sat.1?

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Am Mittwochabend startet die neue Casting-Show in Sat.1: Sie erinnert an eine Mischung der beiden Formate «Geld oder Liebe» und «The Voice of Germany». Zudem feiert mit der Sendung Linda de Mol nach einiger Zeit ihr Show-Comeback in Deutschland.

Was passiert, wenn «The Voice of Germany» auf «Geld oder Liebe» trifft? Vielleicht etwas wie die neue Talent-Game-Show «The Winner is...» – diese erinnert an eine TV-Mischung beider Formate. Produzent ist Schwartzkopff TV, die auch mit «The Voice of Germany» eine neue Art von Castingshow etablierten. Die Idee dieses Formates stammt von Talpa Media, dessen Gründervater TV-Visionär John de Mol ist. Talpa steht dabei für das lateinische Wort für Maulwurf – angelehnt an "mol" im Niederländischen steht es für den Nachnamen von John de Mol. Dessen Schwester feiert mit dieser Show ihr TV-Comeback in Deutschland. Vor allem in den 90ern schalten regelmäßig Millionen ihre Shows ein. Mit Formaten wie «Traumhochzeit», «Domino Day» oder dem «Deal or No Deal»-Vorgänger «Der Millionendeal» stand die Holländerin jahrelang im deutschen Fernsehen vor der Kamera.

Doch Traumquoten wie bei der «Traumhochzeit» bei RTL mit weit über zehn Millionen vor dem Fernseher sind in Sat.1 derzeit sicherlich nicht zu erreichen. Zu ihrem Comeback-Vorbereitungen sagt Linda de Mol gegenüber Sat.1: „Mein Deutsch hat in den letzten Jahren ganz schön gelitten. Aber: Es ist noch da! Ich habe Vertrauen, dass das alles wieder schnell zurückkommt. Jetzt muss ich die Vorbereitungszeit optimal nutzen, knallhart üben und meine Hausaufgaben machen. Ich kann nur hoffen, dass es reicht und die Zuschauer über meine kleinen Fehlerchen hinwegsehen…“

In ihrem Heimatland war die Niederländerin aber weiterhin fleißig: „In Holland habe ich sehr viele große Samstagabend-Shows wie «Ik Hou Van Holland» oder «Millionenjagd» für RTL Nederland moderiert. Die Frauenserie «Feine Freundinnen» habe ich entwickelt und darin eine der Hauptrollen gespielt. Die Serie war sogar so erfolgreich, dass wir einen Kinofilm daraus gemacht haben – einer der Kinohits des vergangenen Jahres.” Zudem ist Linda de Mol seit acht Jahren Chefredakteurin ihrer eigenen Frauenzeitschrift "Linda Magazine".

Wer gut singt, weiß, was er kann und dazu noch geschickt zockt, kann ab diesem 11. April bei Sat.1 bis zu einer Million Euro gewinnen. 64 Music-Acts aus acht verschiedenen Kategorien werden antreten. In diesen unterschiedlichen Gruppen entscheidet sich in K.O.-Battles, wer weiter kommt. Die Weisheit der Vielen entscheidet – aber nicht per Zuschauer-Voting vor dem Fernseher, sondern direkt im Studio-Publikum:

Die 101-köpfige Jury besteht neben Musik-Experte Mousse T. auch aus musikbegeisterten "Normalbürgern". Jede Person steht dabei für eine Stimme, sodass jeder Kandidat maximal 101 Punkte erreichen kann. Ein Gleichstand ist damit ausgeschlossen. Die Jury-Mitglieder im Studio-Publikum bleiben in allen Sendungen gleich. Dabei sitzen alle in einem zentralen "W" – gemäß dem Sendungstitel "The Winner is..." – und sind somit vom restlichen Studio-Publikum abbgegrenzt. Die Kandidaten müssen ihre Leistung selbst einschätzen und so um das Weiterkommen mit ihrem Geldgewinn zocken. Dabei kann der Kandidat auch die "Alles-oder-Nichts"-Entscheidung wählen. Bei jedem weiteren Battle steigt die mögliche Gewinnsumme. Die acht Kategorien sind „Solokünstler männlich“ (18 bis 39 Jahre), „Solokünstler weiblich“ (18 bis 39 Jahre), die „Vierzig Plus“-Jährigen, Familien mit zwei bis sechs Personen, Kinder bis einschließlich 13 Jahren, Teenager zwischen 14 und 17 Jahren, Gesangs-Gruppen von zwei bis sechs Personen sowie „Professionals“, die in den letzen 25 Jahren mindestens einen Top-10-Hit hatten.

Experte Mousse T. zum Talent-Game-Show-Format: „ Meine Karriere habe ich einigen Zufällen zu verdanken – ein Quäntchen Talent hat dabei natürlich auch eine entscheidende Rolle gespielt. Aber ich war oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ich hoffe «The Winner is…» ist für unsere Kandidaten genau diese richtige Zeit und dieser richtige Ort, um richtig durchzustarten.“ Mit dem Hit „Horny“ aus dem Jahr 1998 wurde Mousse T. weltweit bekannt. Zu seinen größten Chart-Erfolgen zählt unter anderem Tom Jones „Sexbomb“ von 1999. Für Michael Jackson mischte der heute 45-Jährige den Titel "Ghost" ab. Auch mit Künstlern wie Timbaland, den Backstreet Boys oder Simply Red arbeitete der Musik-Produzent zusammen.

Aber was unterscheidet «The Winner is ...» von anderen Shows? Immerhin buhlen in diesem Jahr wieder zahlreiche Castingshows um Zuschauer, die irgendwann davon gesättigt sein könnten. Selbst Flagschiff «Deutschland sucht den Superstar» scheint immer häufiger einige Zuschauer abgeben zu müssen – wenn auch auf einem hohen RTL-Quoten-Niveau. Moderatorin Linda de Mol sieht aber dennoch eine Daseinsberechtigung für das Format: „Die Möglichkeit zu dealen ist etwas komplett Neues! Wer bei «The Winner is ...» mitmacht, will nicht unbedingt als Sänger durchstarten, sondern richtig viel Geld gewinnen und mit seinem Talent reich werden! Es machen 64 Kandidaten mit. Also eine Chance von eins zu 64, dass man es auch wirklich schafft. So nah kommt man einer Million sonst nicht so schnell.” Der perfekte Kandidat solle dabei ihrer Meinung nach das eigene Talent sehr gut einschätzen können: „Menschen, die keine Ahnung haben, wie gut sie sind oder sich gnadenlos überschätzen, kommen bei «The Winner is...» nicht weit. Nur wer die Performances richtig beurteilt, kann zocken und Geld abstauben – selbst wenn man die Million nicht schafft.”

Anders als in den "Battle"-Shows, treten im Live-Finale die jeweiligen Sieger der acht Kategorien gegeneinander an und müssen dann erstmals auch das TV-Publikum so überzeugen, dass diese für sie anrufen. Getreu dem ABBA-Megahit „The Winner takes it all” erhält der Sieger die eine Million Euro. Spannendes Detail in den Spielregeln: Die Kandidaten könnten auch untereinander einen Deal abschließen. Zwei Kandidaten können beispielsweise zusammen entscheiden, wer weiterkommt und wer das Geld nimmt. Dementsprechend könnte ein Kandidat weiterkommen, der letztlich gar nicht die meisten Stimmen der Jury hat bzw. damit nicht unbedingt der beste Sänger ist. Bleibt abzuwarten, ob "The Winner" auch Sat.1 in den Quotenauswertungen sein wird.

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