Sat.1-Richtershows mit massiven Problemen

Nanu? Gerade in der letzten Woche tut sich Barbara Salesch brutal schwer – das gilt auch für Alexander Hold. Lag das an «Cold Case», das bei kabel eins startete?

Am Freitag wird «Richterin Barbara Salesch» ihr letztes Urteil in Sat.1 sprechen, ehe der Münchner Sender ab kommende Woche auf den Zug der Scripted Realitys am Nachmittag aufspringt, die Geschichten dann aber teilweise ebenfalls in einen Gerichtssaal verlagert. Das ist möglicherweise auch gut so, denn die Courtshow-Strecke zwischen 15.00 und 17.00 Uhr lief am Dienstag schlecht wie selten. Beispiel «Richter Alexander Hold»: Bei den 14- bis 49-Jährigen fuhr die Constantin-Produktion die schlechteste Werktags-Quote seit Mitte Juni 2010 ein, als parallel zur Gerichtsshow ein Fußball-WM-Spiel lief. Nur 6,7 Prozent Marktanteil bei den Umworbenen wurden gemessen, 0,25 Millionen 14- bis 49-Jährige waren dabei. Insgesamt erreichte Hold eine Reichweite von 2,06 Millionen. Mit diesem Wert kann Sat.1 sehr zufrieden sein; 19 Prozent aller schalteten ein.

Auch «Richterin Barbara Salesch» lag mit gerade einmal 8,2 Prozent in der Zielgruppe deutlich unter Senderschnitt. Bei allen kam ihre Sendung auf 17,8 Prozent und 1,89 Millionen Zuschauer. Woran aber liegt die plötzliche Schwäche der Gerichtsshows? ProSieben zeigte ab 15.35 Uhr erneut drei «How I Met Your Mother»-Folgen, die mit bis zu 15,7 Prozent wieder stark liefen, aber nicht stärker als zuletzt.

Die einzige Programmänderung nahm kabel eins vor, das seit Dienstag werktags gegen 15.55 Uhr «Cold Case» wiederholt. Mit 6,9 Prozent lief es für die Serie gut, aber auch nicht so überragend, dass es den Absturz von «Richter Alexander Hold» erklärt. Die Bruckheimer-Produktion kam insgesamt auf 0,39 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Weil sich keine sinnige Erklärung für den Absturz finden lässt, besteht aber immerhin die Chance, dass es ein einmaliger Ausrutscher war und die Sendung am Mittwoch schon wieder in gewohnte Gefilde vordringt.