RTL hat es vorgemacht: Mit sogenannten Scripted-Realitys, also Doku-Soaps, in denen mit Laiendarstellern erfundene Geschichten erzählt werden, lässt sich nicht nur kostengünstiges Programm produzieren, sondern gleichzeitig noch richtig gut Quote machen. Dem Kölner Privatsender sind so täglich Marktanteile von bis zu 20 Prozent sicher. Nun ist auch die kleinere Schwester, VOX, auf den Geschmack gekommen. Auf der Suche nach einem neuen Nachmittags-Format ist man in der Scripted-Reality-Abteilung fündig geworden. Und siehe da: Die Quoten stiegen spürbar an. Der vierwöchige Testballon von «Unter Beobachtung» (werktags, um 14 Uhr) kann somit als Erfolg verbucht werden.
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Schon der Start am 5. März 2012 verlief vielversprechend: Insgesamt 710.000 Zuschauer schalteten die erste Ausgabe ein, das entsprach schon beim Gesamtpublikum tollen 6,8 Prozent. Sehr gut lief es in der werberelevanten Zielgruppe: Hier reichten 400.000 Zuschauer für starke 11,0 Prozent. Zum Vergleich: Der Senderschnitt von VOX betrug im März 7,4 Prozent. Spannend wurde es aber erst einen Tag später. Schließlich hätte es nach der Premiere auch nach unten gehen können. Das blieb VOX aber (zunächst) erspart: «Unter Beobachtung» blieb ein Erfolg. 8,3 Prozent Marktanteil standen in der Zielgruppe zu Buche, bei allen wurden 5,3 Prozent gemessen. Die Zuschauerzahl ging nur um 190.000 Leute zurück, bei den Umworbenen gab es einen Verlust von 100.000 Zuschauern zu verzeichnen.
Am Mittwoch ging es allerdings noch einmal ein Stück runter – und nun verfehlte die Doku-Soap auch erstmals den Senderschnitt. Mit 430.000 Zuschauern und 4,2 Prozent Marktanteil insgesamt konnte der Abwärtstrend nicht gestoppt werden. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lief es nun unterdurchschnittlich: Aus 240.000 Zuschauern resultierten gerade einmal 6,6 Prozent Marktanteil. Einen Tag später sah es mit 7,6 Prozent nicht besser aus, erst am Freitag konnte man mit den gemessenen 8,1 Prozent wieder zufrieden sein. Die erste Woche endete für VOX also mit gemischten Gefühlen. Der Wochenschnitt belief sich auf 8,3 Prozent in der Zielgruppe.
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Die zweite Woche begann da, wo die erste aufgehört hatte: bei Marktanteilen um acht Prozent. Am Donnerstag war dann sogar wieder ein zweistelliger Wert drin: Genau zehn Prozent der Jungen sahen zu, insgesamt hatten 550.000 Zuschauer (6,3 %) zugesehen. Zum Wochenende wendete sich das Blatt: Am 16. März markierte die Doku-Soap ein neues Tief von gerade einmal 4,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Nur 130.000 14- bis 49-Jährige schalteten ein, insgesamt waren es 350.000 Zuschauer, die für einen miesen Gesamt-Marktanteil von 3,7 Prozent sorgten. Davon sollte sich das Format in der nächsten Woche erst einmal nicht mehr erholen. Zum Wochenanfang blieb man bei 6,2 Prozent hängen, am Dienstag kam man nicht über 6,8 Prozent hinaus. Erst am Mittwoch, den 21. März sah es mit 9,7 Prozent versöhnlicher aus. Die letzten beiden Folgen der Woche schnitten mit 7,2 und 7,0 Prozent nur leicht unter dem Senderschnitt ab.
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Im Mittel wurden die 20 Ausgaben von 530.000 Zuschauern ab drei Jahren gesehen, das hatte 5,7 Prozent Marktanteil zur Folge. Von den 14- bis 49-Jährigen schalteten im Schnitt 270.000 Zuschauer ein, das führte zu 8,1 Prozent Marktanteil. Deswegen wird VOX auch an dem Format festhalten. Auf Nachfrage von Quotenmeter.de bestätigte eine Sendersprecherin, dass die Vorbereitungen für eine neue Staffel von «Unter Beobachtung» bereits laufen würden.