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Es hat derzeit den Anschein, als würde vieles beim Alten bleiben und die Liga ihre Einnahmesituation dennoch verbessern. Im Schnitt nahm sie zuletzt 412 Millionen Euro pro Saison ein, in der kommenden Spielzeit wird allein der Bezahlsender Sky 275 Millionen Euro für die Übertragungsrechte auf den Tisch legen. Im Pay-TV läuft alles darauf hinaus, dass Sky erneut den Zuschlag bekommt – völlig unklar ist derweil nur, wie die Situation bei den Mobilrechten ist. Hier will die Telekom mit ihrem Produkt Liga total! am Ball bleiben und der DFL dürfte es gefallen, wenn es im Bezahlmarkt eine Konkurrenzsituation gibt. Diese treibt im Zweifelsfall den Preis nach oben. Auf der anderen Seite ist es gerade Sky, der die Mobilrechte unbedingt benötigt, weil es nicht im Sinne der Unterföhringer TV-Manager ist, Kunden von Sky Go in Regelmäßigkeit mitteilen zu müssen, dass über 3G auch Sender wie Sky Sport News HD nicht empfangbar sind.
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Sky konnte zuletzt trotz «Sportschau» um 18.30 Uhr Kunden hinzugewinnen – nicht zuletzt gerade wegen der Bundesliga. Und: Internetkonzerne wie Yahoo! zeigten schon recht schnell kein Interesse mehr an dem Web-Format, sodass es letztlich auf den Internet-Partner (beispielsweise Sky) hinausgelaufen wäre. Wie attraktiv ein «Alle Spiele, alle Tore» auf der Sky-Plattform gewesen wäre, ist Ansichtssache. Möglicherweise wird aber die Axel Springer AG den Zuschlag bekommen gegen Gebühr schon vor der «Sportschau» am Samstag Spiel-Clips von etwa 90 Sekunden Länge auf Bild.de und Welt.de zeigen zu können.
Die «Sportschau» bleibt also am Samstag im Boot – das ist die gute Nachricht für die Fußballfans. Ein engeres Rennen gibt es um die weiteren Free-TV-Rechte. Die Quellen sind sich derzeit uneinig, wer am späten Samstagabend das Topspiel zusammenfassen darf. Hier interessieren sich das ZDF und Sat.1 – die DFL ist unzufrieden mit der Politik des Zweiten Deutschen Fernsehens, weil das «Sportstudio» erst um 23.00 Uhr beginnt, obwohl ab 22.00 Uhr Bundesliga-Bilder gesendet werden dürften. Andererseits birgt eine Vergabe der Rechte an Sat.1 das Risiko von Reichweitenverlusten. Präsent ist immer noch der Quotenflop von «ran» in der Primetime vor rund zehn Jahren. Deshalb sehen einige das ZDF hier im Vorteil.
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Bis auf den Sonntag scheint sich für Fußball-Deutschland ab 2013 also wenig zu ändern. Trotzdem wird davon ausgegangen, dass man die Erlöse auf etwas über 500 Millionen gesteigert hat – hauptsächlich übrigens erneut deshalb, weil das Pay-TV deutlich tiefer in die Tasche greift. Geklärt werden die letzten noch verbleibenden Fragen Anfang kommender Woche – und dann dürfen sich Fußballfans wieder ausschließlich dem Sportlichen widmen: Und da ist die Hauptfrage in diesen Tagen ja: Wer steigt ab?