
Stattdessen darf sich Joachim Paul von der Piratenpartei den Fragen stellen, weiterhin CDU-Mann Norbert Röttgen, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Grünen-Frau Sylvia Löhrmann und FDP-Politiker Christian Lindner. Die Linke beschwert sich und spricht von Ausgrenzung: Der Sender erlaube sich eine "Vorauswahl in der politischen Willensbildung" und verstoße gegen "journalistische Spielregeln".
Bei RTL West gibt man sich gelassen. "Kriterien waren die landespolitische Bedeutung und die möglichen Auswirkungen des Wahlergebnisses auf den Bund", so Programmchef Jörg Zajonc. "Das ist keine Entscheidung gegen die Linke, sondern für ein Wochenformat." Tatsächlich haben die Linken in NRW wenig Aussichten auf Sitze im Landesparlament: Nachdem man bei der vergangenen Wahl noch mit 5,6 Prozent eingezogen war, steht die Partei in Umfragen derzeit nur bei drei bis vier Prozent. Die Piraten können den Befragungen zufolge mit acht bis zehn Prozent der Stimmen in NRW rechnen. Bei RTL West wolle man statt der Berücksichtigung in der Interview-Reihe eine begleitende Berichterstattung über die Linken machen.