Baustelle Vorabend: Wegen schwacher Quoten wird die Ermittler-Serie von Ingo Lenßen schon wieder beendet. Gestartet wurde sie vor nur sieben Wochen.
Ein alles andere als glückliches Händchen beweist Sat.1 derzeit mit seinem Vorabendprogramm. Vor etwas mehr als einem Jahr fuhr man die tägliche Serie «Anna und die Liebe» mit abstrusen Geschichten und einer Umgestaltung des Sets eigentlich relativ ohne Not an die Wand, Anfang dieses Jahres musste die Produktion beendet werden. Auch «Das Sat.1 Magazin» verschwand, sollte gemäß Senderankündigung aber noch im Frühjahr zurückkehren – in überarbeiteter Form. Anfang März begann man dann die Ausstrahlung der Ermittler-Soap «Lenßen», die schon früher teils erfolgreich im Programm zu sehen war. Weil die Quoten meist aber nur bei sieben oder acht Prozent in der Zielgruppe lagen, wird nach nur sieben Wochen schon wieder der Stecker gezogen.
Inhaltlich sollte ein neuer Drive für das Format vor allem daher kommen, dass die Geschichten nicht mehr im schicken München, sondern im Ruhrpott angesiedelt sind. „Ingo Lenßen zählt seit 2003 zu den festen Größen im Sat.1-Vorabendprogramm und war über Jahre hinweg mit seiner Serie «Lenßen & Partner» sehr erfolgreich. Leider konnte seine neu aufgelegte Ermittlerserie «Lenßen» nicht an diesen Erfolg anknüpfen“, sagte der aktuelle Sat.1-Geschäftsführer Joachim Kosack zu DWDL. Man werde das Format deshalb im Sommer aus dem Programm nehmen. Wie üblich versicherte Kosack, dass man mit Ingo Lenßen in Gesprächen für neue Formate sei.
Und dann hat der Vorabend des Senders kaum mehr etwas zu bieten, sieht man mal von «K 11» ab, das trotz Erstausstrahlungen zumeist Marktanteile unterhalb des Senderschnitts einfährt. Um 18.00 Uhr zeigt Sat.1 aus Mangel an Alternativen derzeit alte Reportagen in «Pures Leben». Nun sind die Fernsehproduzenten gefragt: Sat.1 will zahlreich pilotieren und die besten Ideen im Sommer sogar On Air testen.
Offenbar gibt es aber noch keinen Plan, in welche Richtung der neue Sat.1-Vorabend gehen soll, was das ganze Unterfangen nicht gerade einfacher werden lässt. Ab Herbst, so heißt es, soll der neue Vorabend des Bällchensenders dann stehen.