Quotencheck

«Deutschland sucht den Superstar»

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Die neunte Runde lief in der Zielgruppe so schwach wie seit 2004 nicht mehr. Auch die Zuschauerzahlen fielen auf den niedrigsten Stand seit Jahren.

Die neunte Runde lief in der Zielgruppe so schwach wie seit 2004 nicht mehr. Auch die Zuschauerzahlen fielen auf den niedrigsten Stand seit Jahren.

Schon wieder ist RTL auf der Suche nach einem neuen Superstar fündig geworden. Dieses Mal wurde es der 17-Jährige Luca Hänni. Zwar hat die neunte Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» RTL weiterhin überdurchschnittliche Marktanteile beschert, im Vergleich zu den Vorjahren ging es quotentechnisch aber doch deutlich bergab. Die Quoten der Castings konnten sich noch sehen lassen. Zum Start erzielte die Show mit Dieter Bohlen einen Marktanteil von 31,0 Prozent in der Zielgruppe, insgesamt hatten am 7. Januar 6,17 Millionen Zuschauer eingeschaltet.

Allerdings lag man schon mit diesen Werten unter denen der achten Staffel: 2010 wurden zum Auftakt über 36 Prozent gemessen, die Reichweite lag weit über sieben Millionen. Das ist etwas, was der neunten Staffel gar nicht mehr gelingen sollte: 6,17 Millionen waren schon das höchste der Gefühle – diese Zahlen wurden mit der Premiere aufgestellt. Die nächste Casting-Ausgabe musste abgeben und landete bei 5,56 Millionen Zuschauern, das entsprach 17,1 Prozent Marktanteil. In der Zielgruppe reichten 3,41 Millionen zu 26,6 Prozent. Die dritte Ausgabe steigerte sich auf 28,9 Prozent. Die vierte und fünfte Ausgabe kamen dann auf Marktanteile von 25,2 und 24,7 Prozent.

Solche Werte war man von «DSDS» nicht gewöhnt – erst recht nicht in der Casting-Phase. Auch hier zeigt ein Vergleich mit der achten Staffel, dass es in diesem Jahr spürbar schlechter lief: 2010 kamen fast alle Castings auf über 30 Prozent. Die letzte Casting-Folge gehörte mit 29,2 Prozent dann zu einer der quotentechnisch besseren Ausgaben der Show. Weiterhin überdurchschnittlich, aber eben nicht mehr so gut wie zuletzt startete der Recall: Am 1. Februar saßen 5,64 Millionen Menschen vor den Bildschirmen, der Marktanteil lag bei 17,0 Prozent. Aus der werberelevanten Zielgruppe schauten 3,54 Millionen zu, was zu 27,5 Prozent führte. Auf diesem Niveau pendelten sich auch die nächsten Folgen ein, wobei es zwischenzeitlich mit nur noch 23,0 Prozent auch hier klare Rückgänge zu verzeichnen gab.

Ebenfalls rückläufig waren die Gesamt-Reichweiten: Lag man mit der achten Staffel noch regelmäßig über der Sechs-Millionen-Marke, gelang das der neunten Runde kein einziges Mal – weder in der Casting- noch in der Recall-Phase. Umso spannender dürfte man bei RTL auf die erste Live-Show vom 25. Februar geblickt haben. Und siehe da: Die "Wer kommt in die Top 10?"-Sendung machte durchaus Hoffnung. 5,40 Millionen und damit 0,45 Millionen mehr als in der Vorwoche sahen zu, daraus resultierten 17,6 Prozent Marktanteil. Bei den Umworbenen legte man um fast fünf Prozentpunkte zu (28,3 %), 3,40 Millionen 14- bis 49-Jährige waren dabei.

In der nächsten Woche startete man dann die Mottoshows. Wie schon in den Vorjahren schnitten diese natürlich schlechter ab als die Castings. Doch so schlecht wie in diesem Jahr lief es schon lange nicht mehr. Dies zeigt auch ein direkter Vergleich von den Durchschnittswerten zwischen Castings bzw. Recalls und Mottoshows: Während bei ersteren Sendungen noch 5,44 Millionen gemessen wurden, waren bei den Live-Shows nur noch 4,77 Millionen dabei. Das Interesse ging fortan stetig zurück, wie auch der nachfolgende Quotenverlauf deutlich macht. In der Zielgruppe ergab sich ein ähnliches Bild: 0,55 Millionen Junge sowie mindestens drei Prozentpunkte gingen dem Sender verloren.
Die erste Mottoshow erreichte einen Marktanteil von 27,9 Prozent in der Zielgruppe, insgesamt hatten 5,69 Millionen Leute zugesehen. Danach gingen die Zuschauerzahlen Stück für Stück zurück. Der zweiten Show wohnten 4,86 Millionen bei, an der dritten Ausgabe beteiligten sich schließlich "nur" noch 4,77 Millionen. In der Zielgruppe schwankte der Marktanteil zwischen 24,2 und 27,9 Prozent. Den Tagessieg bei den Jüngeren war damit zwar noch immer drin, bei allen wurde RTL inzwischen aber längst von den Öffentlich-Rechtlichen, allen voran vom ZDF mit seinen Krimis, abgehängt.

Die vierte Mottoshow markierte dann ein neues Allzeit-Tief: 2,71 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer sorgten für einen Marktanteil von 23,0 Prozent. Nur 2004 lief es mit der zweiten Staffel schlechter. So recht erholen konnte sich die Show davon nicht mehr: So wurden eine Woche später erneut – für «DSDS»-Verhältnisse – enttäuschende 23,3 Prozent Marktanteil generiert, am 7. April wiederholte man gar das Tief vom 24. März. Natürlich hatte all das auch Auswirkungen auf die nachfolgenden Programme. «Die Bülent Ceylan Show», die zu diesem Zeitpunkt im Sandwich zwischen Haupt- und Entscheidungsshow lief, hatte ebenfalls Quotentiefs zu verkraften.

Am 14. April ging «DSDS» dann länger – die Entscheidungsshow um Mitternacht wurde abgeschafft. Auch diese holten schwächere Werte als in den Jahren zuvor. Bis 23 Uhr lief die Show also nun. Die Quoten wurden nicht besser, sondern noch schlechter. Mit 21,9 Prozent unterbot man nochmals die Tiefs der vergangenen Wochen. 4,26 Millionen Menschen – und damit so wenige wie seit der ersten Staffel in 2003 nicht mehr – schauten zu, das hatte 14,5 Prozent Marktanteil zur Folge. Die achte Show legte dann wieder minimal zu und kam auf 23,4 Prozent.

Das Finale konnte sich von zwar von diesen Werten absetzen, lief unterm Strich jedoch so schlecht wie nie. 4,71 Millionen Zuschauer wollten die letzte Ausgabe sehen, das hatte einen Marktanteil von 18,1 Prozent zur Folge. Zum Vergleich: Das Finale der achten Staffel erreichte 6,30 Millionen, 2010 kam man sogar auf 7,58 Millionen. In der Zielgruppe reichte es bei 2,68 Millionen 14- bis 49-Jährigen zu 28,3 Prozent Marktanteil. Das war der stärkste Wert, der seit Ende Januar gemessen wurde.

Auch wenn man sich bei RTL offiziell zufrieden gibt: Dass «DSDS» quotentechnisch abgeben musste, ist nicht zu leugnen. Im Mittel kamen die 23 Ausgaben der neunten Staffel auf 5,19 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. Die achte Staffel hatte deutlich mehr als sechs Millionen Zuschauer. Der dazugehörige Marktanteil lag bei 16,4 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen verzeichnete man 3,09 Millionen, womit 26,0 Prozent Marktanteil zustande kamen. In den kommenden Wochen wird RTL übrigens noch weiter auf «DSDS» setzen. Dann allerdings auf eine, speziell auf Kinder zugeschnittene, Version der Castingshow. Daniel Aßmann moderiert. Gezeigt wird die Sendung – bis auf die erste Ausgabe, die nächsten Samstag läuft – jeweils freitags um 20.15 Uhr. Ob das angesichts der gesunkenen Quoten von «DSDS» eine so gute Idee ist?

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