Selten liefen Erstausstrahlungen von der US-Serie so schlecht wie bei der elften Staffel. Im Herbst war noch alles in Ordnung, doch nach der Winterpause bröckelten die Quoten.
Über viele Jahre hinweg war «CSI» ein verlässlicher Quotenbringer für RTL – bis zuletzt. Im elften Jahr tat sich die US-Serie nämlich so schwer wie nie, und das übrigens nicht nur hierzulande: Auch in den USA hat die Krimiserie schon mal bessere Zeiten erlebt. Dennoch geht es auch im nächsten TV-Jahr bei CBS weiter. Die Serie wurde bereits vor den Upfronts Mitte Mai für eine 13. Staffel verlängert. In Deutschland besitzt RTL die Rechte an den Erstausstrahlungen, die elfte Runde zeigte man wie gehabt am Donnerstagabend um 22.15 Uhr. Die erste Hälfte lief im Herbst noch ganz okay, die zweite erlebte im Frühjahr 2012 dann einen Quoten-Rückschlag nach dem anderen.
Der Staffel-Auftakt am 1. September 2011 verlief noch ganz gut: 3,30 Millionen Zuschauer schalteten insgesamt ein, das führte zu 15,6 Prozent Marktanteil. Aus der werberelevanten Zielgruppe sahen 1,72 Millionen zu, womit 18,9 Prozent gemessen wurden. Im Gegensatz zur zehnten Staffel musste die Premierenfolge also knapp zwei Prozentpunkte abgeben. Die nächste Episode, "Solange es Haie gibt", musste kräftig abgeben und landete bei 16,3 Prozent in der Zielgruppe – also schon unter dem Senderschnitt, der sich zu diesem Zeitpunkt bei etwa 19 Prozent bewegte. Während die nächsten beiden Folgen mit 18,9 und 20,4 Prozent recht gut abschnitten, rutschte die Folge vom 29. September wieder auf 16,9 Prozent ab.
Der Oktober konnte besser überzeugen. 3,67 Millionen Menschen wollten die erste Folge des Monats sehen, jene vom 13. Oktober kam sogar auf 3,82 Millionen. Die Marktanteile lagen bei 17,3 und 17,9 Prozent – in der ganzen Staffel sollten die Werte nicht mehr höher ausfallen. Selbiges galt für die werberelevante Zielgruppe, wo zunächst 2,07, dann 2,12 Millionen zu Buche standen. Die Marktanteile betrugen 21,8 und 22,6 Prozent – Höchstwerte, die zu besten Zeiten fast regelmäßig erreicht wurden. Mit Werten zwischen 18,9 und 22,3 Prozent konnte man zwar auch in den kommenden fünf Wochen zufrieden sein. Doch das täuscht nicht darüber hinweg, dass die Serie danach anfing, zu schwächeln.
So ging der Serie schon im alten Jahr die Luft aus. Am 1. und 8. Dezember 2011 waren nicht mehr als 15,0 bzw. 15,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe drin. Nach der Winterpause, die sich erschreckend lange bis in den März zog, waren die Quoten noch weiter gefallen. Lediglich 13,6 Prozent standen am 8. März auf dem Papier, 2,71 Millionen Zuschauer blieben insgesamt dran. Am 15. März blieben davon nur noch 2,29 Millionen übrig, 12,2 Prozent Marktanteil waren die Folge. "Verdecktes Spiel " konnte mit 12,8 Prozent ebenfalls nichts reißen.
Bei allen Ausstrahlungen ein interessantes Phänomen: Während die Premiere um 22.15 Uhr unterging, lief es für eine anschließende Wiederholung der US-Serie meistens immer besser. Beispiel 29. März 2012: Die Premiere wusste mit 16,1 Prozent überhaupt nicht zu punkten, der Re-Run um 23.10 Uhr dagegen mit 19,1 Prozent schon. Dasselbe Spiel bei der Folge vom 5. April: Miese 11,1 Prozent für die neue Folge, danach zog der Marktanteil immerhin auf 16,4 Prozent an. Traurig auch: Selbst ein Dreiteiler konnte nicht mehr für die gewünschte Aufmerksamkeit sorgen. Die drei letzten Folgen der elften Staffel kamen nicht über Marktanteile von 15,8, 12,5 und 15,2 Prozent hinaus.
Was bleiben dürfte, wäre also ein gemischtes Gefühl bei den Kölnern: Die erste Hälfte der elften «CSI»-Staffel konnte sich im Schnitt immerhin noch auf Marktanteile über 19 Prozent retten, die zweite hingegen versagte durchgehend. Im Mittel kamen die 22 neuen Folgen auf 3,13 Millionen Zuschauer, mehr als 14,0 Prozent waren damit beim Gesamtpublikum nicht zu holen. Von den Jüngeren sahen schließlich nur 1,65 Millionen zu, der dazugehörige Marktanteil betrug – für RTL-Verhältnisse schwache – 17,1 Prozent. Zum Vergleich: Der zehnte Durchlauf war 2010/11 noch auf 19,1 Prozent gekommen.