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Wie unterhaltsam ist «TV Total» 2012?

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Kann die Raab-Show auch im Jahr 2012 noch wirklich unterhalten? Wo liegen ihre größten Stärken, wo ihre Schwachpunkte? Unsere Forenuser diskutierten unter anderem über diese Themen.

Es besteht kein Zweifel daran, dass Stefan Raab auch heutzutage noch immer vor allem für das junge Publikum eine große Attraktivität ausstrahlt und somit das wohl wertvollste Sendergesicht von ProSieben ist. Doch neben dem viel umjubelten und überaus erfolgreichen «Schlag den Raab» und den zahlreichen Raab-Events gibt es auch ein Format, das immer wieder Anlass zur Kritik gibt: «TV Total». Nach über zehn Jahren und mit vier Ausgaben pro Woche sind nicht wenige der Meinung, die Sendung habe sich überlebt. Auch im Quotenmeter.de-Diskussionsforum mehrten sich in den vergangenen Tagen die kritischen Aussagen. Ist die Sendung auch im Jahr 2012 noch immer sehenswert oder gibt es deutliche Abnutzungserscheinungen? Was gefällt unseren Usern und welche Inhalte betrachten sie als große Schwachpunkte? Hat das Format noch eine Zukunft oder sollte es in absehbarer Zeit beendet werden?

BungaBunga eröffnet die Diskussion mit der Aussage, er habe sich "vor längerer Zeit von «TV Total» verabschiedet", da "diese Sendung zur reinen Promo-Werbesendung verkommen ist" und ihm "Innovationen und kreative Anteile fehlen". Dieses sehr negative Urteil findet in der Folge sehr viel Zuspruch, die meisten User geben darüber hinaus an, gar nicht mehr oder nur noch sehr selten reinzuschauen - obgleich viele davon früher noch echte Stammzuschauer gewesen seien. Manch einer schaut jedoch ähnlich wie Scooter "am nächsten Tag die Videos" auf der Website, um gezielt interessante Programminhalte selektieren zu können. Als einziger regelmäßiger Zuschauer outet sich Kunstbanause, der "sämtliche Raab-Sendungen noch immer sehr gerne" sieht, jedoch "bis auf «Schlag den Raab» alles [für] etwas arg routiniert" hält. Wie fast alle am Diskurs beteiligten Benutzer wünscht auch er sich mehr "spezielle Dinge", "Spontaneität" und Neuerungen.

Bei der Frage, welche Programminhalte denn konkret die größten Schwächen der Late-Night seien, können sich fast alle der Meinung von BungaBunga anschließen, wonach die Talks "einen enormen Schwachpunkt" darstellen, da "diese keinerlei Informationsgehalt vorweisen und lediglich aus Werbeaussagen bestehen". Commi fügt dem noch hinzu, dass "Raab nie auf Gäste vorbereitet" sei und somit wirkliche Highlights nur dann zustande kommen, wenn "Raab Gesprächsgäste wie Anke Engelke oder Christoph Maria Herbst" habe. Duffman geht sogar noch einen Schritt weiter und wirft dem Entertainer "Talentlosigkeit" beim Führen von Interviews vor. Zudem müsse man "über seine bescheidenen Englischkenntnisse gar nicht erst reden". Einzig Scotti hält die Gespräche noch für "meist lustig" und sieht insbesondere kein Problem darin, dass die Gäste in der Regel rein zu Promozwecken auftreten. Seines Erachtens gehöre dies "hier halt dazu".

Ebenso negativ wird die Rubrik "Ingrid und Klaus" bewertet, die auch in dieser Saison wieder regelmäßig am Mittwochabend zu sehen war. So hält sie bobicom schlicht für "unlustig", während BungaBunga ausführt, sie habe sich "völlig überholt", sei "zu abgedroschen" und der Zuschauer merke einfach, "wie inszeniert das Ganze ist". Rasterax hält die beiden Rentner sogar für den "Inbegriff der Lustlosigkeit", denn "selbst wenn die mal witzig gewesen wären, wären sie in jeder anderen Sendung nach ein bis zwei Jahren nicht mehr oder zumindest weit seltener gebracht worden". Auch Columbo hält es für "bezeichnend", dass es sie in der Sendung "immer noch gibt" - vor allem, da er "vermutlich noch nie irgendwo eine positive Stimme zu den beiden gehört" habe. Diese positive Stimme jedoch vernimmt er wenig später durch Duffman, für den die beiden "zum Schießen" seien, da sie ihn an die "eigenen Großeltern erinnern".

Zumindest in unserem Forum ist auch bei einigen ehemaligen Zuschauern die «Harald Schmidt Show» eine Ursache dafür, dass sie kaum noch Interesse an Raabs Late-Night haben. So führt Columbo aus, dass er "bis vor gut einem Jahr auch ziemlich regelmäßig gesehen" habe und dabei zwar "selten besonders begeistert war", es allerdings irgendwie "dazu gehörte". Dann jedoch "kam Schmidt im Herbst und zeigte wie Late-Night wirklich geht und seitdem sah ich «TV Total» wohl nur noch 1-2 Mal, nicht einmal mehr montags, wenn Schmidt nicht lief, schaltete ich ein. Und ich vermisste es nicht, ich vermisse es auch jetzt nicht, da Schmidt in der Sommerpause ist." Ähnlich beschreibt mbans seine Situation, denn "spätestens seit dem Neustart" von Schmidts Sendung auf Sat.1 "gingen die gesehenen Folgen gegen Null". Vermisst habe er seine einstige Stammsendung "in der Zeit überhaupt nicht".

Dies alles ist aus der Sicht von Spencer zwar auch Realität, allerdings eine sehr traurige. Er sieht bei Stefan Raab "durchaus die Möglichkeit, eine solide Late-Night zu machen", da er sowohl "überdurchschnittliches Talent", als auch die "nötigen Ressourcen" bei ProSieben besitze. Das größte Problem für diesen Benutzer ist, dass er "daran offensichtlich kein Interesse mehr habe" und es ihm lediglich darum gehe, "die Sendung mit einem absoluten Minimalaufwand am Köcheln" zu halten. Auch persönliche Eitelkeit und Promotion seien wichtige Beweggründe für das Fortleben dieser Sendung, allerdings "scheint Raab keine andere Motivation mehr zu haben".

Wirklich positiv bewerten zumindest einige User einzig und alleine den Stand-Up-Teil zu Beginn jeder Sendung. Bereits BungaBunga gesteht ein, dass er ihn beim Schauen einiger Folgen "sehr lustig" fand, was einige andere User auch ähnlich sehen. So ist dieser Part für Rasterax und Scooter der wohl wichtigste Beweggrund dafür, zumindest noch über das Internet die Sendung in Teilen zu verfolgen. Da jedoch "der Rest langweilig" sei, gehe es oftmals nicht darüber hinaus, da sie nur Dinge anschauen, die "interessant sein könnten". Auch bobicom ist regelmäßiger Zuschauer des Stand-Ups, allerdings geht bei ihm das Sichten "interessanter Sachen" immerhin so weit, dass er sich "oft alles bis auf die Gästetalks" zu Gemüte führt. Die positivste Bewertung erhalten die Verantwortlichen der Sendung von blra, der angibt, dass er "die Quote an gelungenen Sendungen" in dieser Saison gegenüber 2009/2010 für höher hält. Er habe sich mit den Schwächen arrangiert und freut sich lieber über "gute Sendungen, die es in dieser Season auch gab".

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