![](https://www.qmde.net/www.quotenmeter.de/pics/sky/unternehmenssitz/unternehmenssitz_02__W200xh0.jpg)
Die wirtschaftlichen Rekordzahlen sind umso beeindruckender, wenn man bedenkt, dass HBO mit eigenem Programm in einem der größten Fernsehmärkte weltweit gar nicht operiert: in Deutschland. Vor Jahren hatte HBO den Start eines unternehmenseigenen TV-Senders hierzulande erwägt, dann aber aufgrund der Marktsättigung wieder verworfen. Stattdessen verkaufte man die Ausstrahlungsrechte weiter an bereits etablierte Pay-TV- und Free-TV-Sender. Ab diesem Mittwoch ändert sich dies mit dem Start von Sky Atlantic HD zumindest gefühlt für die zahlreichen Serienfans: Das neue Sky-Programm versteht sich als „Home of HBO“ – und dies nicht ohne Grund.
![](https://www.qmde.net/www.quotenmeter.de/pics/hbo/gameofthrones/gameofthrones_01_02__W200xh0.jpg)
Die Idee zu Sky Atlantic hat Sky-Chef Brian Sullivan – wen verwundert’s? – aus England. Dort hatte der Pay-TV-Anbieter BSkyB im Februar 2011 einen gleichnamigen Sender gestartet, der damals schon einen Schwerpunkt auf HBO-Ware setzte: Rund 40 Prozent des Programms wurden bereits zum Sendestart mit Programmen der US-amerikanischen Serienschmiede gefüllt. Der auf zunächst fünf Jahre geschlossene Deal sichert dem britischen Sky Atlantic exklusiv das Programmarchiv und zukünftige Erstausstrahlungen vom HBO-Portfolio – ähnlich ist es nun auch beim deutschen Ableger: HBO-Serien wie «Game of Thrones» sind künftig in Erstausstrahlung exklusiv bei Sky Atlantic HD zu sehen.
Fraglich ist, ob man die eigenen Formate langfristig sublizensiert. Aufgrund bestehender Verträge darf beispielsweise TNT Serie zwar die zweite «Game of Thrones»-Staffel – ein halbes Jahr nach der Ausstrahlung bei Sky Atlantic – zeigen, aber danach? Auch RTL II hat die Finger dran an «Game of Thrones» - an den Free-TV-Ausstrahlungen der HBO-Formate ändert sich übrigens durch den nun geschlossenen Kontrakt zwischen Sky und HBO erstmal nichts. Im Gegensatz zu England, wo man rigoros vorgeht: Dort läuft «Game of Thrones» beispielsweise wirklich exklusiv bei Sky Atlantic – und «Mad Men» hat man sogar aus dem Free-TV weggekauft. Strategisch wird auch das deutsche Sky dieses Ziel haben: damit Serienfans nicht mehr warten auf die passende Ausstrahlung, sondern zu zahlenden Kunden werden.
Die Zielgruppe will man auch damit locken, neue Staffeln und Serien bald möglichst zeitnah zum US-Sendetermin zu zeigen: So brachte das englische Vorbild die neuen «Game of Thrones»-Episoden nur einen Tag nach der US-Premiere. Im digitalen Zeitalter sind solche Faktoren wichtig – sonst ziehen sich Fans ihr Lieblingsprogramm lieber schnell aus dem Netz. Ein weiteres Argument für ein deutsches Sky-Abo mit Film-Paket soll schließlich in den nächsten Jahren folgen: Dann will man im deutschsprachigen Raum eigene Fiction produzieren, die sich an der HBO-Erzählweise orientiert. Der Traum von einem echten, deutschen HBO rückt dann noch näher.