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Ob die schwache Startquote nur damit zusammenhängt, kann nicht einwandfrei gesagt werden. Es dürften wohl auch vergangene Programmentscheidungen des ZDF seinen Teil dazu beitragen haben. Wessen Lieblingsserie («Lena» oder «Herzflimmern») schon einmal vorzeitig abgesetzt wurde, der überlegt es sich eben zwei Mal, noch einmal in eine neue Geschichte einzusteigen. All dies erschwert den Start von «Wege zum Glück – Spuren im Sand».
Die derzeitige Situation der Macher ist nun aber alles andere als einfach. Da wäre erstens ein Problem mit der aktuell überhaupt stattfindenden Berichterstattung – denn diese beschränkt sich momentan eher noch darauf, dass die Serie quotentechnisch hinkt. Unter diesen Bedingungen neue Zuschauer zu finden, ist nicht ganz einfach. Auch in Woche drei kam das Format quotentechnisch nämlich nicht recht vom Fleck. 6,8 Prozent Marktanteil bei allen sind schlicht zu wenig – man lag zudem auch nicht über den Werten, die in der Vorwoche gemessen wurden. Bei den 14- bis 49-Jährigen, die man zur Not noch außer Acht lassen könnte, bewegte sich der Durchschnittswert nur bei zweineinhalb Prozent – war nun aber immerhin etwa einen halben Punkt oberhalb der Quote der zweiten Woche.
Zieht man den direkten Vergleich mit den ersten 15 «Herzflimmern»-Folgen, so erscheinen die «Wege zum Glück»-Quoten noch schlechter. Die Medical-Daily erreichte knapp neuneinhalb Prozent in den ersten drei Wochen. Beim jungen Publikum kam das Format auf 3,6 Prozent. Das Ende von «Herzflimmern» ist bekannt – nach etwas mehr als einem halben Jahr schob das ZDF die Serie zum kleineren Sender ZDFneo ab.
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Bleibt nur ein Punkt – und dieser könnte der Casus Knackus sein: Schenkt der Zuschauer angesichts der aktuell schlechten Quoten, einer neuen Geschichte noch einmal das Vertrauen – freilich mit dem Risiko, dass das Format in wenigen Monaten schon Geschichte sein könnte? Die Chance besteht – und sie ist wegen der offensichtlichen Qualität größer als zuletzt zum Beispiel bei «Herzflimmern». Der Kampf ist dennoch nicht gewonnen, denn es stehen mit der Fußball-Europameisterschaft und Olympischen Sommerspielen nun keine ganz einfachen Wochen für die neue ZDF-Serie an.