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Der «Eurovision Song Contest 2012»

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Wie kam der Musikwettstreit aus Baku an? Ist Loreen eine würdige Siegerin? Wie wurde die Show insgesamt beurteilt? Kann man mit dem achten Platz von Roman Lob zufrieden sein? Unsere Forenuser diskutierten unter anderem über diese Themen.

In den vergangenen Tagen gab es in unserem Diskussionsforum kaum ein anderes Thema als den «Eurovision Song Contest», der in diesem Jahr in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschan, stattfand. Insgesamt 42 Staaten duellierten sich musikalisch um die Gunst des Publikums vor vielen Millionen Zuschauern. Alleine in Deutschland sahen wieder durchschnittlich 8,29 Millionen Menschen die große Show, mit 36,6 Prozent Marktanteil war das Erste ab 21 Uhr überaus deutlicher Marktführer. Doch konnte die Show an das Spektakel aus Düsseldorf anknüpfen? Wie zufrieden waren die User über die eindeutige Siegerin des Abends, Loreen aus Schweden? Waren Auftritt und Platzierung von Roman Lob tatsächlich so überzeugend, wie es in den Medien zu hören war? Und wie kam Anke Engelkes kritische Äußerung bei der Punktevergabe an?

Bereits wenige Stunden vor der Show gaben einige Benutzer ihre Prognosen ab, welcher Titel am Ende das Rennen machen wird. So glaubt vicaddict an einen Dreikampf zwischen Italien, Russland und Schweden, wobei er dem italienischen Song am meisten abgewinnen kann. Auch für Commi ist der italienische Song "L'amore e femmina" der heißeste Kandidat auf den Sieg, denn er "klingt modern und gleichzeitig nach ESC", sei "eingängig" und von einer "guten Sängerin" vorgetragen, "die exakt weiß, was sie da auf der Bühne macht". Duffman könnte ebenfalls "mit Italien sehr gut leben". Doch letztendlich beweist rosebowl ein etwas besseres Näschen bezüglich dieses Songs, welchen sie "überhaupt nicht auf dem Zettel" hatte und ihn deshalb "irgendwo im Mittelfeld angesiedelt" hätte. Italien erreichte letztendlich immerhin Platz 9. Aber auch für "Euphoria", dem eindeutigen Favoriten der Buchmacher und schlussendlich klaren Sieger, stimmen sehr viele User.

Kaum eine Chance auf den Titel rechnete man im Vorfeld Roman Lob aus. So glaubt Lion_60 zwar immerhin an eine Platzierung in den Top 10, allerdings "reicht es nicht für einen Topplatz". Eine Punktlandung legt Commi hin, der bereits am Samstagmittag Platz 8 vorhersagt. Jedoch gibt es auch zahlreiche Tipps, die den Düsseldorfer mehr oder minder deutlich unterhalb der Top 10 sehen. Mit sehr vielen lobenden Worten wird er jedoch nach seinem Auftritt bedacht, der laut Kaffesachse "gesanglich top" gewesen sei. Aries ist der Ansicht, Lob habe "alle Töne getroffen" und auch S!lent erkennt "eine wahnsinnige Steigerung zu vielen Auftritten vorher". Nur wenige Nutzer äußern sich so negativ wie Lonewolff, der ihn "im Vergleich zu den anderen Kandidaten noch immer langweilig und ungeeignet" findet und dafür von falke16 Zustimmung erhält, der die Performance ebenfalls als "zum Gähnen" beschreibt.

Für Aufsehen sorgt während der Veranstaltung insbesondere der Auftritt von Buranovskiye Babushki, die bereits im Vorfeld immer wieder für Schlagzeilen sorgten. Offensichtlich sehr amüsiert vom Auftritt der russischen Omas ist The Rock, der das Gesehene mit "Ich schmeiß mich weg... Hilfe, wie geil ist das denn?" kommentiert. Kiddow gibt sogar offen zu, die schräge Performance "großartig" zu finden. Wenig angetan ist hingegen Aries, obwohl er "bereits befürchtet habe, dass es schlecht wird". "Geflüchtet" ist derweil sogar S!lents Katze. Der schwedische Sieg wird im Nachhinein ebenfalls nicht von allen als "verdient" beschrieben, obgleich "'Euphoria' jetzt schon ein riesiger Ohrwurm" sei, wie Duffman anmerkt. Dafür kann jotobi "dem Lied jetzt nichts abgewinnen" und auch vicaddict "gibt das so gar nichts". Allerdings merkt der User an, dass es "vielleicht in einem Club" gut wirken könnte.

Ebenfalls eher verhalten wurde das Opening in diesem Jahr aufgenommen, in dem vorwiegend traditionelle Klänge zu hören waren, bevor die Vorjahressieger Ell & Nikki noch einmal ihren Song "Running Scared" präsentieren durften. Gleich mehrere User erinnern sich in diesen Minuten an das Opening aus Düsseldorf zurück, in der eine Rockabily-Version von "Satellite" präsentiert worden ist. Lonewolff wird hier "noch einmal bewusst, wie genial Raabs Opening im letzten Jahr war", denn ganz im Gegensatz dazu sei es diesmal "mies" (Fam3now) gewesen. Auch die Bühne sei laut Aries zwar "schön, technisch aber wie ich finde weit von der Perfektion Düsseldorfs entfernt". Wolpers hingegen lobt die Arbeit des deutschen Teams, denn insbesondere Brainpool habe "einen erstklassigen Job gemacht". Seines Erachtens liegt die eher enttäuschende Inszenierung der Show am Veranstalter, der "wohl nicht so viele Show-Elemente zugelassen hat". Der Nutzer jotobi fühlt sich aufgrund der zahlreichen aus Raab-Events bekannten Sounds "kurzzeitig wie bei der «Wok-WM»". Er beschreibt die Show insgesamt aber dennoch oder gerade deshalb als "sehr schön".

Eine Kritik zur deutschen Übertragung bringt pent21 an, welcher der Meinung ist, dass die Stimme des Kommentators Peter Urban "einfach nicht zeitgemäß klingt". Immerhin höre es sich seit Jahren an, "als stecke man noch in den 80ern fest". Dies ist auch Aries aufgefallen, der sich fragt, warum das "technisch veraltete Mikrofon" sogar in Düsseldorf, wo "wohl die beste Technik aller Zeiten" vorhanden gewesen sei, immer noch genutzt worden ist. Weniger gestört fühlt sich davon phreeak, denn immerhin kenne man das schon "seit 14 Jahren". Queron glaubt sogar, dass dies beabsichtigt ist, da man "dieses ESC-Feeling" habe, "wenn man diese Stimme hört". Über eine ganz andere Sache ist Rodon bezüglich Urban enttäuscht: "Einen kleiner Dämpfer hat mein Eindruck von ihm gestern erhalten, als ich mich gelangweilt durch den Videotext drückte, bei der Untertitel-Seite 150 stehen blieb und dann feststellte, dass die fast wortgleichen Untertitel zu seinen Kommentaren bezüglich der Acts manchmal schon früher eingeblendet wurden, als sie eigentlich von ihm gesagt wurden. Ich dachte immer, er ist spontan und denkt sich das alles frei heraus aus."

Ein eher am Rande behandeltes Thema war das Statement von Anke Engelke, die bei der Verlesung der Punkte sagte: "It's good to be able to vote and to have a choice! Good luck on your journey Azerbaijan. Europe is watching you!" Diese deutliche Anspielung auf die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen des Gastgeberlandes in den vergangenen Tagen kommt bei den Usern sehr gut an. Vor allem der Mut der Entertainerin wird besonders hervorgehoben, denn immerhin hat sie sich als einzige getraut, dieses Thema anzusprechen, wie rosebowl erwähnt. Laut mbans habe sie "mit wenigen Worten viel gesagt". Etwas enttäuscht ist RedSeven davon, dass die internationale Aufmerksamkeit eher bescheiden ausgefallen ist, denn "was in Aserbaidschan abgeht, verdient unbedingt mehr Aufmerksamkeit". Als "ein wenig unnötig" empfindet Gulasch123 hingegen Engelkes verbalen Vorstoß, denn "dieses ewige Eingemische in die Politik anderer Länder wird mit ein wenig zu viel" und auch "unsere Medien berichten in solchen Dingen ja meistens sehr einseitig". AliAs schlägt dem Nutzer daraufhin vor, "mal nach Syrien, Aserbaidschan, Nordkorea oder Iran zu gehen", damit er wisse, "was Pressefreiheit ist".

Kurz-URL: qmde.de/56963
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