Setzte sich der «Tatort» aus der Schweiz durch? Welcher US-Streifen stand in der Gunst der Zuschauer ganz weit oben? Und wie erging es den «Geissens»?
Tagessieger wurde am Pfingstmontag einmal mehr der «Tatort» mit 7,01 Millionen Zuschauern beziehungsweise 23,6 Prozent aller Fernsehsehenden. Bei den jungen Zuschauern verpasste die 90-minütige Produktion ganz knapp die Pole-Position und wurde mit einem Marktanteil von 15 Prozent zweiter. Der zuletzt etwas schwächelnde «Sherlock» konnte sich im Anschluss an den Krimi quotentechnisch ein wenig stabilisieren; mit 11,8 Prozent fuhr man bei allen solide, mit 11,4 Prozent bei den Jüngeren ausgezeichnet. Platz eins im Primetime-Ranking sicherte sich mit 0,19 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern mehr als die ARD ProSieben, das «Fantastic Four – Rise of the Silver Surfer» ausstrahlte. Sehr gute 16,5 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten und ebenfalls äußerst starke neun Prozent insgesamt resultierten aus der Reichweite von 2,65 Millionen Zuchauern in den jeweiligen Altersgruppen. Keine Rolle spielte der im Anschluss ausgestrahlte Streifen «Rock'N'Rolla», der mit 0,79 Millionen Zuschauern und 7,2 Prozent viel zu wenig aus dem starken Vorlauf machte.
Platz drei und vier lieferten sich in der Zwischenzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen, aus dem letztlich RTL als Sieger hervorging. Die Actionkomödie «Cop Out – Geladen und entsichert» erreichte ab 20.15 Uhr 2,48 Millionen Zuschauer sowie den sich daraus ergebenden Marktanteil von mageren 13 Prozent bei den jungen Menschen der Republik. Waren bei allen zunächst nur 8,4 Prozent zu holen, steigerte man sich nach 22 Uhr, als «Death Race» auf Sendung ging, auf solide zwölf Prozent bei den Bundesbürgern ab drei Jahren. Aber auch in der Zielgruppe machte der Marktanteil einen gewaltigen Sprung nach oben, dank der 17,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen endete der Abend doch noch versöhnlich für die Kölner. Eine interessante Taktik verfolgte Sat.1, das beim jungen Publikum nur 0,03 Millionen Zuschauer hinter RTL lag. Zunächst setzte der Bällchensender auf «Harry Potter und der Orden des Phönix» und fuhr damit sehr ordentliche 2,20 Millionen Zuschauer sowie 13,1 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe ein. Danach, ab kurz vor 23 Uhr, lief der zweite Film des Abends an, der schlichtweg die Wiederholung des eben ausgestrahlten «Harry Potter» –Teils sein sollte. Und tatsächlich: Mit immer noch 12,6 Prozent bei den Jüngeren ging die Taktik auf.
Einen überraschenden Abend erlebte in der Zwischenzeit das ZDF, dessen meistgesehene Sendung «Horst Schlämmer – Isch kandidiere» war. Die ab 21.50 Uhr ausgestrahlte Komödie verzeichnete mit 3,33 Millionen Zuschauern und 13,7 Prozent bei allen ein gutes Ergebnis, bei den 14- bis 49-Jährigen lief es mit 11,1 Prozent für ZDF-Verhältnisse sogar fantastisch und nicht viel schlechter als für «Sherlock» in der ARD. Zu Beginn des Abends, also ab 20.15 Uhr, schickten die Mainzer «Ein Mann ein Fjord» auf Sendung. Mit 3,26 Millionen Zuschauern und exakt elf Prozent erfand man nicht gerade das Rad neu, fuhr aber immerhin ein solides Ergebnis ein.
Auf keinen grünen Zweig kam währenddessen kabel eins, das mit «Open-Range – Weites Land» zu überzeugen versuchte. Lediglich 3,7 Prozent in der Zielgruppe sowie vier Prozent bei allen und eine Gesamtzuschauerzahl von 1,12 Millionen dürften die Verantwortlichen der kleinen TV-Station nicht zufriedenstellen. Nicht glücklich sein kann übrigens auch VOX, das mit 6,2 Prozent bei «Miss Undercover» und leicht schwächeren 6,1 Prozent bei «Final Call – Wenn er auflegt, muss sie sterben» keinen guten Abend erlebte. Auch bei allen lag man mit vier bzw. 4,8 Prozent Marktanteil weit unter dem eigenen Senderschnitt. Und auch die Halbschwester RTL II, die nicht auf Spielfilme umstellte sondern am normalen Montagsprogramm festhielt, musste große Abstriche verkraten, fuhr im Vergleich zu den direkten Konkurrenten allerdings noch am besten. So kamen «Die Geissens» in einer Doppelfolge auf ungewöhnlich schwache, aber immer noch überdurchschnittliche 7,4 Prozent beim jungen Publikum und gute 5,6 Prozent bei allen. Unterschiedlich liefen im Anschluss drei Folgen der einst so stark gestarteten «Liebe im Paradies». Werte zwischen schwachen 5,4 bei der ersten und starken 7,3 Prozent bei der letzten Folge waren bei den jungen Zuschauern zu holen.