Die erste Staffel der Serie kam auf kein befriedigendes Ergebnis, meist blieb man hinter den Erwartungen zurück.
Bereits Mitte des vergangenen Jahres erwarb ProSiebenSat.1 die Ausstrahlungsrechte für die Krimiserie «Justified», doch erst im März dieses Jahres machte man auch Gebrauch davon. Auf kabel eins sollte das Format am späten Samstagabend im Anschluss an drei Folgen von «Navy CIS» punkten. Doch trotz sehr positiver Kritiken, einem großen Erfolg im US-Fernsehen und einem durchaus dankbaren Vorprogramm kamen die 13 bisher ausgestrahlten Episoden vor allem beim jungen Publikum viel zu selten auf einen grünen Zweig. Meist wurden lediglich unterdurchschnittliche Marktanteile erzielt - und gegen ein starkes Konkurrenzprogramm ging man komplett unter.
Bereits zum Staffelauftakt am 10. März zeigte sich deutlich das Hauptproblem der Serie. Denn während man insgesamt dank 0,89 Millionen Zuschauer auf einen guten Marktanteil von 4,8 Prozent gelangte, schalteten nur 0,47 Millionen Menschen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren ein. Die damit einher gehenden 5,6 Prozent lagen unterhalb des Senderschnitts. Eine Woche später wurde bereits die höchste Reichweite der gesamten Ausstrahlungsperiode verbucht, aus 0,99 Millionen resultierten wirklich starke 5,2 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen stieg die Sehbeteiligung jedoch nur minimal, sodass aufgrund einer höheren Gesamtfrequentierung sogar ein schwächerer Marktanteil von nur noch 5,5 Prozent zu Buche stand.
Doch die beiden letzten Folgen im März machten durchaus Hoffnung darauf, dass auch das wichtige werberelevante Publikum noch den Weg zum Format finden könnte. Mit 5,7 und 6,0 Prozent kam man nämlich dem Senderschnitt schon sehr nahe, die vierte Folge kam auch auf zuvor nie erreichte 0,52 Millionen. Nach einem kurzen Einbruch auf 0,40 Millionen und 4,6 Prozent gegen starke Konkurrenz machte auch die zweite Folge im April wieder Hoffnung, denn mit 0,59 Millionen wurde die höchste Zuschauerzahl aller Zeiten gemessen, sodass hier sogar der Marktanteil mit 6,3 Prozent oberhalb der Sendernorm rangierte. Insgesamt lief es weiterhin gut, drei der vier Ausgaben erreichten zwischen 0,90 und 0,98 Millionen. Und selbst am schwächsten Tag reichten 0,76 Millionen noch für solide 4,0 Prozent.
Doch in der Staffelmitte zerschlugen sich endgültig alle Erfolgsaussichten, Ende April kamen nur noch desaströse 3,2 Prozent bei 0,24 Millionen Werberelevanten zustande. Und auch die erste Maiausgabe kam nur auf 0,40 Millionen jüngere Serienfans, die 4,6 Prozent konnten niemanden zufrieden stellen. Beim Gesamtpublikum generierten beide Folgen aber immerhin noch solide 4,0 Prozent bei 0,67 und 0,75 Millionen Zuschauern. Ein letzter Ausreißer nach oben gelang mit der zehnten Folge am 12. Mai, als man dank 0,92 Millionen Interessenten auf 5,1 und 5,8 Prozent gelangte.
Doch bis hierhin war noch kein außergewöhnlich starkes Konkurrenzprogramm zu dieser Uhrzeit noch auf Sendung - dies änderte sich Ende Mai. Am 19. Mai musste die Serie gegen das Endspiel der Champions League antreten, eine Woche später lief zur selben Zeit der «Eurovision Song Contest». An beiden Abenden entschieden sich nur noch 0,55 Millionen ab 23:15 Uhr für kabel eins, schon beim Gesamtpublikum hatte dies richtig schwache 2,3 und 2,8 Prozent zur Folge. In der werberelevanten Zielgruppe sah es noch schlimmer aus, denn mit nur noch 2,5 und 2,6 Prozent Marktanteil war nicht einmal mehr die Hälfte des Senderschnitts generiert. Auch das Staffelfinale lief mit 3,6 Prozent bei allen und 3,8 Prozent bei den jüngeren Zuschauern nicht mehr versöhnlich, die Sehbeteiligung betrug 0,64 Millionen.
Im Durchschnitt kamen die 13 Folgen der ersten Staffel auf eine Zuschauerzahl von 0,80 Millionen, womit man beim Gesamtpublikum einen Marktanteil von 4,3 Prozent erzielte. Da kabel eins im abgelaufenen Fernsehjahr nur auf 4,0 Prozent gelangte, kann man hier von einem durchaus erfolgreichen Abschneiden sprechen. Das große Problem von «Justified» war in den vergangenen drei Monaten jedoch das werberelevante Publikum, denn die hier erreichten 0,41 Millionen brachten im Schnitt nur mangelhafte 4,8 Prozent ein. Damit lag man um über einen Prozentpunkt unterhalb der Normalwerte des Privatsenders, der zuletzt 6,0 Prozent generierte.