Die Topmodels hatten den niedrigsten Marktanteil aller Zeiten - lagen aber noch 35 Prozent über ProSieben-Schnitt.
Seit 2006 ist «Germany's Next Topmodel» bereits ein verlässlicher Quotenbringer für ProSieben. Als einziges wirklich nennenswertes Modelcasting im deutschen Fernsehen hat sich das Format über all die Jahre hinweg etablieren und seine Reichweite lange Zeit immer weiter steigern können. Wie bei quasi jeder erfolgreichen Castingshow setzt man auch hier zu nicht unerheblichen Teilen auf eine Person als Aushängeschild dieser Sendung, in diesem Fall auf Weltstar Heidi Klum. Doch seit einiger Zeit sind die Werte rückläufig, die siebte Staffel kam in diesem Jahr auf so schwache Durchschnittswerte wie nie zuvor. Doch sogar damit wurde der Senderschnitt noch spielend leicht überschritten.
Der Staffelstart versprach allerdings deutlich mehr als letztendlich gehalten werden konnte. Mit durchschnittlich exakt 3,00 Millionen Zuschauern wurde ein toller Marktanteil von 9,7 Prozent erzielt. Noch besser sah es beim werberelevanten Publikum aus, wo Ende Februar 2,16 Millionen 17,5 Prozent bedeutete. Selbst der Marktführer RTL hätte über derartige Zahlen nicht wirklich meckern können. Doch bereits eine Woche später ging immerhin eine Viertel Million Zuschauer verloren, der Marktanteil war mit 8,8 Prozent ebenfalls auf einem geringeren Niveau. Die dritte Episode vermochte es nicht, diesen Trend zu stoppen, denn aus 2,55 Millionen resultierten hier nur noch 8,1 Prozent. Bei den Jüngeren ging es mit 16,3 und 14,7 Prozent noch eine Spur rasanter nach unten.
Erst Mitte Mai setzte eine temporäre Kehrtwende ein, mit 2,57 und 2,71 Millionen verbesserte sich das Format wieder auf bis zu 9,1 Prozent. Mehr als zwei Millionen jüngere Zuschauer waren für die Folgen vier und fünf zwar nicht drin, doch mit 1,88 und 1,98 Millionen scheiterte man nur knapp. Die Marktanteile betrugen 15,0 und 16,6 Prozent. Als durchaus kritisch waren jedoch die Werte der letzten Märzausgabe zu bewerten, denn obgleich das Konkurrenzprogramm nicht übermäßig stark abschnitt, kam man nur noch auf 2,54 Millionen Interessenten und 8,2 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen waren nur 1,70 Millionen dabei, mit 13,9 Prozent war man so schwach wie seit sechs Jahren nicht mehr.
In Woche sieben setzte sich der Reichweitenverlust sogar noch fort, aber aufgrund der geringeren Gesamtnutzung an diesem Donnerstagabend konnte man mit 2,48 Millionen immerhin den Marktanteil von 8,2 Prozent halten. Bei den jüngeren Menschen blieb man hier bei 1,70 Millionen, dies waren 14,6 Prozent aller Fernsehenden. Ein echtes Ausrufezeichen konnte die Sendung zwei Wochen später setzen, denn auf einmal schalteten wieder 2,81 Millionen ein. Bei den 14- bis 49-Jährigen konnte man 2,01 Millionen erreichen, tolle 17,1 Prozent gingen damit einher. Doch schon Ende April relativierte sich der Erfolg mit nur noch 8,9 bzw. 15,6 Prozent bei 2,61 Millionen Zuschauern.
Nachdem man sich zunächst auf diesem Niveau stabilisierte, mussten die Programmverantwortlichen von ProSieben an Christi Himmelfahrt einen echten Schock hinnehmen. An diesem Tag entschieden sich etliche Menschen für «Deutschlands Superhirn» oder die TV-Premiere von «Alice im Wunderland», sodass nur noch 2,22 Millionen für das Modelcasting übrig blieben. Mit 7,4 Prozent lief es an diesem Tag wirklich richtig schlecht. Noch heftiger war jedoch der Schlag ins Gesicht bei den jungen Menschen, denn hier führten 1,48 Millionen gerade einmal noch zu 12,6 Prozent - dies war der schlechteste Wert aller Zeiten.
Immerhin lief es aber an den normalen Werktagen danach wieder deutlich besser, am 24. Mai reichten bereits 2,56 Millionen für 10,2 Prozent und den bis dato höchsten Marktanteil der gesamten Staffel. Bei den Jüngeren lief es ähnlich stark, mit 1,85 Millionen gingen tolle 17,8 Prozent einher. Aber obgleich die Sehbeteiligung eine Woche später in beiden wichtigen Zuschauergruppen sogar noch minimal stieg, gingen die Marktanteile auf 8,8 und 15,4 Prozent zurück. Das große Finale erreichte den Staffelhöhepunkt – verständlich. 3,36 Millionen Menschen schalteten ein, in der Zielgruppe wurden spitzenmäßige 19,2 Prozent Marktanteil eingefahren. Dennoch: Kein Finale hatte bislang schwächere Quoten.
Durchschnittlich interessierten sich 2,68 Millionen Menschen für die 16 Folgen der siebten Staffel, dies bedeutete einen Marktanteil von 9,0 Prozent. Weil man bei ProSieben im vergangenen Fernsehjahr nur 6,2 Prozent im Schnitt erreichte, ist es wohl unbestritten, dass «Germany's Next Topmodel» auch diesmal wieder ein großer Erfolg war. Allerdings verlor man nicht nur fast zwei Prozentpunkte gegenüber 2011, sondern stellte insgesamt die niedrigste Reichweite. Auch der Marktanteil war lediglich im ersten Durchgang ähnlich gering, damals waren 8,9 Prozent dabei. In der jungen Zielgruppe sahen damals immerhin noch 16,2 Prozent zu, diesmal waren es nur 15,9 Prozent bei 1,89 Millionen. Vor einem Jahr verfolgten im Schnitt sogar noch 18,9 Prozent die Talentsuche. Doch weil der Privatsender normalerweise nur knapp 12 Prozent generiert, war man trotz großer Verluste noch immer klar im grünen Bereich.