Unwürdiger Abschied für «Unser Charly»

Ausgerechnet gegen die Fußball-EM musste der kultige Schimpanse zum Serienfinale antreten - und blieb ohne Chance. Zur Primetime schlug sich «Stubbe» beachtlich.

Nach 16 Staffeln mit über 200 Folgen ging am Samstagabend eine kleine Fernseh-Ära zuende: Die Familienserie «Unser Charly» lief zum allerletzten Mal im deutschen Fernsehen. Der Hauptgrund für die Beendigung des Formats war die anhaltende Kritik von Tierschützern, die immer wieder einen schlechten Umgang mit den Fernsehaffen unterstellten. Die letzte Episode zeigte der Mainzer Sender aber ausgerechnet an diesem Samstag, wo zur gleichen Zeit bei der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz das EM-Spiel zwischen den Niederlanden und Dänemark über die Geräte flimmerte. Dementsprechend schwach fiel auch das Interesse für das ZDF aus, bei gerade einmal 2,00 Millionen Zuschauern standen miese 8,3 Prozent zu Buche. Bei den 14- bis 49-Jährigen kam man bei 0,27 Millionen ebenfalls auf keinen grünen Zweig, es wurden nur 3,2 Prozent generiert.

Zur Primetime verheizte der Sender allerdings keine Erstausstrahlung, sondern versuchte es stattdessen mit einer fünf Jahre alten Ausgabe von «Stubbe - Von Fall zu Fall». Die Folge mit dem Titel «Bittere Wahrheiten» konnte immerhin 3,00 Millionen Menschen zum Sender locken, dies entsprach einem Marktanteil von 9,8 Prozent. Zwar rangierte man damit deutlich unterhalb des Senderschnitts, allerdings bestanden die Mainzer gegen die Übermacht der deutschen Nationalmannschaft noch am besten. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 3,4 Prozent bei 0,38 Millionen erzielt.

Im weiteren Verlauf des Abends zeigte man zunächst «Bella Block: Kurschatten» ab 21:45 Uhr, was somit in direkter Konkurrenz zur zweiten Halbzeit des deutschen Spiels lief. Mit nur 2,43 Millionen Zuschauern und Marktanteilen von 8,2 und 2,9 Prozent lief es dementsprechend mau. Etwas besser schnitt gut 90 Minuten später aber immerhin das «heute-journal» ab, das 9,9 Prozent aller und 5,2 Prozent der jüngeren Zuschauer bei einer Reichweite von 1,92 Millionen unterhalten konnte.