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Sky zahle für die Formel 1-Rechte laut Angaben des britischen „Guardian“ umgerechnet 31 Millionen Euro – die BBC „nur“ 19 Millionen Euro. Dennoch schauten im vergangenen Jahr etwa fünfmal so viele Briten die Formel 1-Übertragung bei der BBC anstatt bei Sky. Der Pay-TV-Sender kratzt aber immer mehr an deren Pole Position. Doch diese aufwendig inszenierten TV-Übertragungen lässt sich der Sender von seinen Abonnenten gut bezahlen: Immerhin kostet das Sky-Sport-Abo in Großbritannien rund 350 Pfund im Jahr (also rund 62 Euro pro Monat).
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Bernie Ecclestone ist maßgeblich an den kommerziellen Vermarktungsrechten des Automobil-Weltverbands FIA durch das Formula One Management Ltd. (FOM) beteiligt. Laut „Motorsport Total“ bat die BBC zuletzt um geringere Gebühren für die Übertragungsrechte, welche das kommerzielle Formel 1-Mangament FOM mit Sky und BBC bis 2018 ausgehandelt hat. Der Formel 1-Boss gibt sich aber eher unbeeindruckt von solchen Bitten um sinkende Lizenz-Gebühren: „Sky hat einen super Job gemacht. (…) Die BBC war sich sicher, dass wir nirgendwo anders hingehen können.“ Fakt ist aber auch: Sollten sich die Formel 1-Teams mit der FOM und Ecclestone verstärkt auf Pay-TV-Angebote einigen, bedeutet dies automatisch einen Rückgang der Zuschauerzahlen. Dies schlägt sich wiederum auf sinkende Sponsoreneinnahmen aus, was bei den Team-Verantwortlichen sicher kritisch gesehen werden dürfte. Kaum ein anderer Sport verschlingt so hohe Budgets, die in Zeiten der Finanzkrise immer schwieriger zu stemmen sind.
Der BBC-Generaldirektor Mark Thompson verteidigte im vergangen Sommer energisch die Splittung der Formel 1-Rechte an Sky und der BBC: „Ich glaube, dass die getroffene Lösung für den Gebührenzahler wertvoll ist, da die Formel-1-Berichterstattung bei der BBC hochwertig sein wird." Zudem glaube Thompson, dass ansonsten die Gefahr eines vollständigen Übergangs in das Pay-TV drohe. Von einer Kooperation mit Privatsendern hält der BBC-Generaldirektor allerdings wenig: „Wir wissen, dass Formel-1-Fans nicht durch Werbepausen gestört werden wollen - das liegt am Charakter des Sports. Genauso wenig wollen die Formel-1-Fans, die keinen Sky-Vertrag haben, dass die Rennen ausschließlich im Pay-TV laufen." Daher sei das aktuelle Modell das Beste, so die BBC. Die Zielflagge bei den neuen TV-Verhandlungen ist allerdings noch nicht geschwenkt.