Kino-Check

Neu im Kino: Der rockende Tom Cruise

von
Während Tom Cruise in «Rock of Ages» abrockt, beobachten Steve Martin, Owen Wilson und Jack Black Vögel.

«Rock of Ages»
1987, auf dem Höhepunkt des Glamrock: Das Landmädchen Sherrie fährt nach Los Angeles, in der Hoffnung, dort eine berühmte Sängerin zu werden. Als ihr auf dem legendären Sunset Strip ihr Gepäck gestohlen wird, schreitet der im Rockclub „Bourbon Room“ tätige Drew ein. Den Dieb kann er zwar nicht aufhalten, dennoch bändelt er mit Sherrie an und verschafft ihr eine Anstellung als Kellnerin. Dank ihres Arbeitgebers erbietet sich den beiden eines Tages die große Chance: Der weltberühmte Rocker Stacee Jaxx, welcher sich von seiner Band trennen will, absolviert ihm zuliebe einen Gig im „Bourbon Room“, und die Anfängerkombo Drews soll dabei als Vorgruppe auftreten. Doch die ultrakonservative Ehefrau des Bürgermeisters droht damit, den Schuppen zuvor dicht zu machen. Währenddessen entdecken Sherrie und Drew ihre Gefühle füreinander, die sie dazu inspirieren, selbst Musik zu schreiben. Doch kann das junge Pärchen seinen Traum vom Rockruhm wirklich rechtzeitig erreichen, oder machen ihm Stacee Jaxx' Eskapaden, die spießige Frau des Bürgermeisters und der drohende, neue Musiktrend greller Boybands einen Strich durch die Rechnung?

Ob sich der Kinobesuch lohnt, erklärt Ihnen unser Filmkritiker Janosch Leuffen in der Quotenmeter.de-Kinokritik.

OT: «Rock of Ages» von Adam Shankman; mit Julianne Hough, Diego Boneta, Russell Brand, Paul Giamatti, Catherine Zeta-Jones, Malin Åkerman, Alec Baldwin und Tom Cruise

«Ein Jahr vogelfrei»
Die Ornithologen Brad Harris, Stu Preissler und Kenny Bostick haben ihre wissenschaftliche Passion nicht im Griff. Statt sich als Vogelkundler an der wunderschönen Natur im angemessenen Rahmen zu erfreuen und sich darüber hinaus noch um ihr Familienleben zu kümmern, erachten sie das Vogelbeobachten als einen Sport voller Wetteifer, in welchem einzig und allein Rekorde zählen. Ausgerechnet diese drei verbissenen Fachidioten müssen nun auch noch gleichzeitig auf die Idee kommen, ihr großes Jahr Auszeit zu nehmen, um zwölf Monaten ihres Lebens allein dem Vogelbeobachten zu widmen. Klar, dass sich daraus bloß ein irrsinniger Kampf entwickelt, zumal der derzeitige Rekordhalter Bostick ein selbstverliebter Schnösel ist, der ohne Skrupel auf hinterlistige Tricks zurückgreift, um seine Konkurrenz zurückzuschlagen. Also schließen Preissler und Harris auf ihrer Erkundungsreise kurzerhand einen Bund, um dem arroganten Bostick eine Lektion zu erteilen.

Danny Gronmaier von critic.de lobt die Komödie in ihrem Umgang mit Beziehungskonflikten als „klug konstruiert“. Er stellt außerdem positiv heraus, dass der Regisseur David Frankel die im Film angerissenen, großen Themen „betont metaphorisch“ anreißt, ohne diese Metaphern überzustrapazieren. Als Komödie für Kinogänger, die nach lauten Lachern suchen, sei «Ein Jahr vogelfrei» jedoch nicht zu empfehlen. Denis Sasse von Filmtogo.net bemängelt die im Film mitschwingende Aussage, dass verschrobene Steckenpferde etwas seien, das es abzulegen gelte. „Der Film scheint sich mehr als Rettung aus dem Nerd-Dasein zu verstehen, als diesen Lebensstil zu unterstützen“, urteilt der Kritiker, dessen Beobachtung nach sich die Darsteller „emotionslos von Szene zu Szene [bewegen,] ohne dabei nur das geringste Interesse an der Handlung zu wecken.“ Recht harsch gingen auch die US-Kritiker mit dem Film ins Gericht, so urteilte Nick Schlager von der Village Voice, «Ein Jahr vogelrei» scheitere „selbst daran, sich an wirklich amüsanten Gags oder Szenarien zu versuchen“, weshalb er „nicht einen einzelnen Lacher“ während der gesamten Laufzeit verorten konnte.

OT: «The Big Year» von David Frankel; mit Steve Martin, Jack Black, Owen Wilson, Rosamund Pike, und Rashida Jones

«Die Trauzeugen»
David, gebürtiger Londoner, macht Urlaub in Tuvalu, Australien. Dort lernt er die Einheimische Mia kennen, in die er sich Hals über Kopf verliebt. Obwohl sie von mehreren Flugstunden getrennt leben und sich erst eine Urlaubswoche kennen, wollen sie unbedingt heiraten. Der Termin steht in nur wenigen Tagen, und so reist David nach London zurück, um die Vorkehrungen zu treffen und seine drei besten Freunde abzuholen, die an seinem großen Tag als Trauzeugen fungieren sollen. Das rüpelhafte Sensibelchen Tom, Naivling Graham und der seinen Liebeskummer in Alkohol ersaufende Luke sind von dieser Idee wenig begeistert. Trotzdem nehmen sie den Flug auf sich, um aus dem Junggesellenabschied eine rauschende Party zu gestalten. Während die Jungs Gras auftreiben, lernt David endlich seine künftigen Schwiegereltern kennen – die ihn auf den Tod nicht ausstehen können. Einen Filmriss später wachen Trauzeugen und Bräutigam im reinsten Chaos auf, das es pünktlich zur Hochzeit zu beseitigen gilt. Leichter gesagt, als getan, hat es doch ein Drogendealer auf sie abgesehen – und die Brauteltern üben derweil Druck auf das Glück zwischen David und Mia aus ...

Die Kritikermeinung zu «Die Trauzeugen» ist sehr gespalten. So findet Asokan Nirmalarajah von Filmstarts.de, dass „der Film in einer Fülle ermüdender Klischees und flacher Slapstick-Einlagen“ versacke. Inhaltlich sei er eine „fade Mischung aus romantischer Komödie, Hochzeitsfarce und Culture-Clash-Satire, die sich schnell als uninspiriert geschrieben und fad gespielt entpuppt.“ Kathrin Häger von film-dienst hingegen urteilt, dass die Klamaukkomödie den Kulturclash zwischen Normalobriten und höher gestellten Australiern „so komisch aufbereitet, dass man sich das Lachen doch nicht verkneifen kann.“ Der Handlungsfaden, wie der Bräutigam die Freundschaft zu seinen Trauzeugen retten muss, bilde „den inneren Kern dieses Tornados des Chaos, der neben seinen humoristischen Auswüchsen genug Herz besitzt, dass man auch gerne Zeuge dieser Terror-Trauung ist.“ Maria Sigrist von Cineman.ch wiederum betrachtet die Komödie als durchwachsen. Während in der Story um David und Mia nicht viel passiere, seien die titelgebenden Trauzeugen zunächst amüsant, doch sobald sie „die Hochzeit absichtlich zu sabotieren scheinen“, sei die Luft raus. Dadurch verkomme „der Film mit zunehmender Dauer zu einer Slapstickkomödie und endet in einer strukturellen und formellen Willkür.“

OT: «A Few Best Men» von Stephan Elliott; mit Xavier Samuel, Laura Brent, Olivia Newton-John, Jonathan Biggins, Kris Marshall und Kevin Bishop

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