Diesmal: Ein Besuch in Chernobyl und Neues von Martin Sheen. Neu im Kino.
«Wanderlust - Der Trip ihres Lebens»

Als launige, inhaltlich allerdings eher mittelmäßige Komödie wird dieser Neustart von der Mehrzahl der Filmkritiker beurteilt. Denis Sasse von "Filmtogo" ist der Ansicht, Paul Rudd habe hier "die besten Szenen zugesteckt bekommen", während seine Kollegin Jennifer Aniston als zweite Hauptfigur "einen Drogenausflug machen darf, der in Erinnerung bleiben wird, aber in den 98 Minuten Laufzeit nicht viel mehr zu tun bekommt". Dies sei allerdings nebensächlich, da hierbei "ja doch ein jeder Penis oder nackter Arsch [...] mehr im Fokus" stehe als die Hauptdarsteller. Auf ein ähnliches Fazit kommt auch Brian Lowry von "Variety", der kritisiert, dass jeder "zu sehr versucht, wilde Blödheit zu bieten". Allerdings gebe es dazwischen zumindest ein "paar witzige Momente", die lohnenswert sein könnten. Joe Morgenstern stellt die rhetorische Frage, ob seine Leser glauben, bereits "albern und plump" gesehen zu haben. Man solle in diesem Falle "warten, bis man «Wanderlust» gesehen hat". Mick LaSalle von "San Francisco Chronicle" bringt alle diese Eindrücke mit einem Satz auf den Punkt: Der Film sei gleichermaßen voll von "frischem Humor und abgestandenen Witzen".
OT: «Wanderlust» von David Wain; mit Jennifer Aniston, Paul Rudd, Malin Akerman, Kathryn Hahn, Justin Theroux und Alan Alda
«W.E.»
Edward VIII. (James d'Arcy) ist das, was man in der Politik einen charismatischen Herrscher nennt. Beim Volk ist der britische Thronfolger in den 1930er-Jahren überaus populär, da er zu gesellschaftlich relevanten Themen stets klar seine Meinung äußert. Als er aber eines Tages die verheiratete Amerikanerin Wallis Simpson (Andrea Riseborough) lieben lernt, fallen seine Sympathiewerte gehörig in den Keller – immerhin stürzen sich die Medien auf die Beziehung zwischen dem Adeligen und der Bürgerlichen und stilisieren sie zum Skandal hoch. Nach nicht

Auch Madonnas zweiter Versuch, als Regisseurin im Filmbusiness Fuß zu fassen, wird bei den Kritikern stark kritisiert. Björn Becher von "Filmstarts" bemängelt, dass es dem Liebesdrama "vor allem an glaubhafter Liebe und Dramatik" fehle, aber sich im Laufe des Filmes auch "weitere Schnitzer" hinzu gesellen. Dies "gipfelt in unfreiwilliger Komik", als die "Protagonisten über die Zeitebenen hinweg miteinander interagieren". Zudem begrabe die Popikone "selbst emotional kraftvolle Momente [...] unter schwülstiger Musik und hippen Bildern". Ähnlich sieht es Todd McCarthy vom "Hollywood Reporter", der den Film als "erfreulich für Augen und Ohren" bezeichnet, wobei es "an allem für die Seele mangelt". Elizabeth Weitzman von den "New York Daily News" bezeichnet Madonnas zweite Regiearbeit immerhin als "definitiven Fortschritt". Dies sei ein "schwaches Lob", mehr könne sie jedoch hierfür auch nicht aussprechen. Diego Costa vom "Slant Magazine" findet deutlich stärkere lobende Worte. Für ihn sei "'W.E. ein dynamisches Vergnügen, das es dem Zuschauer erlaubt, sich ohne Scham mit der weiblichen Komponente zu identifizieren". Außerdem rege der Streifen "die Fantasie an".
OT: «W.E.» von Madonna; mit Abbie Cornish, Andrea Riseborough, James d'Arcy, Oscar Isaac, James Fox, David Harbour und Richard Coyle