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Freitag, 22. Juni 2012

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Deutschland gegen Griechenland: Gelang es der Begegnung wieder die 80-Prozent-Marke zu knacken und einen Reichweitenrekord aufzustellen?

26,80 Millionen Bundesbürger verfolgten am Freitagabend die Begegnung zwischen Deutschland und Griechenland. Das bedeutete einen Marktanteil von gigantischen 77,8 Prozent bei allen und ebenso faszinierenden 82,7 Prozent beim jungen Publikum, von dem in absoluten Zahlen ausgedrückt 11,12 Millionen Fußballfans interessiert waren. Trotz der phänomenalen Werte verfehlte man den bisherigen Reichweitenrekord der Europameisterschaft um rund 0,80 Millionen. Kurz vor dem Spiel, gegen 20.35 Uhr, lag die Gesamtzuschauerzahl schon bei 21,28 Millionen Sportfans, zu den anschließenden Analysen mit Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn blieben direkt nach dem Spiel ab 22.45 Uhr noch 12,89 Millionen Deutsche dran. Zuschauer, die das Spiel in Kneipen oder bei Open Air-Veranstaltungen verfolgten, sind in diesen Zahlen wie immer nicht mit eingerechnet.

Bei solch großartigen Quoten lautet die Devise der anderen Sender stets Schadensbegrenzung. Am besten gelang das dem Ersten, das ab 20.15 Uhr 2,21 Millionen Zuschauer mit der 2009 entstandenen Komödie «Zimmer mit Tante» unterhielt. Der Marktanteil von 6,9 Prozent sollte für die Verantwortlichen angesichts der Konkurrenz sehr gut verkraftbar sein, und selbst bei den jungen Zuschauern fuhr man mit den ermittelten 3,6 Prozent Werte ein, von denen die meisten Privaten am Freitagabend nur träumen konnten. Die im Anschluss gesendete «Tatort»-Wiederholung musste abgeben und erreichte noch 1,24 Millionen Zuschauer. Mehr als 3,9 Prozent Marktanteil waren am späten Abend nicht mehr zu holen.

Einen Abend zum Vergessen erlebte indes RTL, das mit der «Ultimativen Chartshow – Die erfolgreichsten Partyhits des neunen Jahrtausends» 0,71 Millionen Musikinteressierte unterhielt. Dass die Marktanteile von 2,2 Prozent bei allen und 3,5 Prozent bei den Jüngeren für den Marktführer desaströs sind, muss nicht näher erläutert werden. Noch viel schlechter erging es hingegen Sat.1, das mit sechs Folgen «Weibsbilder» lediglich 0,34 Millionen bis 0,70 Millionen Interessenten mobilisierte. Die Marktanteile beim jungen Publikum lagen zwischen peinlich schwachen 1,2 Prozent und miesen 3,4 Prozent, insgesamt wurden sogar Tiefstwerte von nur einem Prozent gemessen. Besser verlief der Abend für ProSieben, das auf «Matrix» setzte und mit dem 1999 produzierten Streifen runde drei Prozent der Werberelevanten generierte. Insgesamt sahen 0,52 Millionen Menschen den zweieinhalbstündigen Film, was ProSieben zu 1,6 Prozent Marktanteil bei allen brachte.

Überraschend: RTL II, das auf «Bis dass das Glück uns scheidet» setzte, war zur selben Zeit leicht erfolgreicher als ProSieben. Das Liebesdrama generierte 0,55 Millionen Interessenten bei einem Marktanteil von 1,7 Prozent. In der Zielgruppe musste man sich mit 2,7 Prozent allerdings hinter ProSieben einreihen. Trotzdem werden diese Werte in Anbetracht der starken Konkurrenz RTL II zufriedenstellen. An VOX kamen allerdings weder RTL, ProSieben oder RTL II heran, hier kam man den Abend über von den Privatsendern am besten davon. Zunächst setzte man auf die Doppelfolge «CSI: Miami» und kam ab 20.15 Uhr auf 0,92 Millionen bzw. 0,81 Millionen Interessenten, was Marktanteile von 2,8 Prozent bzw. 2,1 Prozent in der Zielgruppe zur Folge hatte. Bevor die erste Folge von «CSI: Den Tätern auf der Spur» mit 0,75 Millionen Fans den Tiefpunkt markierte, gelang der zweiten Ausstrahlung ein deutlicher Sprung nach oben. Nach Abpfiff des Deutschlandspiels waren 1,28 Millionen Zuschauer zu holen, sehr gute 6,1 Prozent resultieren bei allen, bei den 14- bis 49-Jährigen waren noch bessere 6,8 Prozent zu holen.

Der größte Verlierer des Abends heißt kabel eins. Die kleine TV-Station überzeugte zu Beginn des Abends weder mit «Castle» noch mit «Body of Proof», nur 0,50 Millionen bzw. 0,48 Millionen Zuschauer waren bei Zielgruppenmarktanteilen von 1,8 und 1,4 Prozent zu holen. Die Doppelfolge «Cold Case» ging am späten Abend völlig unter, nur 0,29 Millionen Zuschauer für Folge eins bedeuteten desaströse 0,9 Prozent bei allen und 1,3 Prozent beim jungen Publikum. Die zweite Folge des Abends erreichte nach Ende des Fußballspiels, gegen 23.10 Uhr, bessere 3,8 Prozent der Umworbenen.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/57476
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