Nach zunächst sehr schwachen Quoten kam die Sendung in diesem Jahr häufig auf mehr als zufriedenstellende Resultate.
Scripted Reality hat sich im deutschen Fernsehen längst durchgesetzt, kaum ein Genre ist aktuell so erfolgreich und vor allem so profitabel wie dieses. Eines der erfolgreichsten Formate dieser Art hat RTL II seit einiger Zeit mit «Berlin - Tag und Nacht» im Repertoire, das werktags zwischen 19 und 20 Uhr zu sehen ist. Wesentlich weniger präsent ist in diesem Zusammenhang, dass der Sender bereits eine Stunde zuvor Pseudo-Realitäten auf den Zuschauer loslässt: mit dem deutlich weniger erfolgreichen Format «Privatdetektive im Einsatz» nämlich. Dieses startete im August des vergangenen Jahres äußerst erfolglos, konnte sich im Laufe seiner ersten Staffel aber ganz klar steigern, sodass unterm Strich doch ein ansehnliches Ergebnis erzielt wurde.
Doch wie bereits erwähnt sah es zunächst gar nicht gut aus, was sich bereits an den Quoten der Auftaktfolge widerspiegelte. Am 15. August sahen durchschnittlich nur 0,41 Millionen Menschen zu, womit ein sehr schwacher Marktanteil von 2,6 Prozent einherging. Auch beim werberelevanten Publikum war man meilenweit von einem ordentlichen Resultat entfernt, aus 0,27 Millionen resultierten gerade einmal 4,1 Prozent. Im Wochendurchschnitt musste sich die Sendung hier noch mit 0,38 Millionen Zuschauern und Marktanteilen von 2,6 und 5,1 Prozent zufrieden geben. In der zweiten Woche sah es keineswegs besser aus, eher gingen die Werte sogar noch zurück. Bei nach wie vor 0,38 Millionen verbesserte man sich insgesamt zwar minimal auf 2,7 Prozent, bei den Jüngeren jedoch ging es klar auf 4,7 Prozent herab. Bis hierhin erreichte noch keine Folge mehr als sechs Prozent der jungen Zuschauer.
Ein erster Schritt in die richtige Richtung wurde in der Woche zwischen August und September gemacht, wo gleich am Montag mit 0,40 Millionen erstmals wirklich gute 6,8 Prozent der 14- bis 49-Jährigen generiert werden konnten. Mit 3,3 Prozent bei insgesamt 0,54 Millionen Zuschauern sah es allerdings nach wie vor eher mau aus. Dies änderte sich auch am Mittwoch und Freitag nicht, als bei den Jüngeren richtig tolle 7,5 bzw. 7,0 Prozent erreicht wurden. Mehr als 3,6 Prozent bei maximal 0,51 Millionen waren nicht drin. Mit einem Wochendurchschnitt von immerhin 3,2 und 6,4 Prozent Marktanteil bei 0,46 Millionen Zuschauern ging es nun allerdings in die richtige Richtung.
Doch danach entschied man sich für eine Sendepause, aus der das Format erst am 6. Februar zurückkehren durfte – und sich zunächst wieder richtig schwer tat. Weniger am ersten Tag, wo dank 0,67 Millionen akzeptable 3,1 Prozent aller und 6,0 Prozent der besonders stark umworbenen Zuschauer mit dabei waren, als viel mehr im weiteren Wochenverlauf, wo es bis auf 2,4 Prozent hinab ging. Auch beim jungen Publikum sah es mit 4,3 bis maximal 5,9 Prozent danach gar nicht mal so gut aus. Ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung wurde Mitte März gemacht, wo im Wochendurchschnitt erstmals im neuen Jahr wieder mehr als sechs Prozent der werberelevanten Konsumenten mit dabei waren. Insgesamt näherte man sich mit 0,66 Millionen Zuschauern und 3,6 Prozent Marktanteil ebenfalls dem Senderschnitt immer mehr an.
Erreicht wurde dieser allerdings erst einen weiteren Monat später, wo sich die Sendung bei den Jüngeren längst etabliert hatte. Mit 4,0 Prozent bei einer Reichweite von 0,67 Millionen lief es insgesamt so gut wie nie. Selbiges galt allerdings auch für die Jüngeren, wo die fünf Folgen auf Marktanteile zwischen 6,6 und grandiosen 9,0 Prozent gelangten und somit im Durchschnitt bei 7,4 Prozent lagen. Eine Woche später wurde dies sogar noch einmal überboten, bei inzwischen sogar bis zu 9,1 Prozent waren 7,8 Prozent drin. Beim Gesamtpublikum war die Zurückhaltung allerdings weiterhin deutlich größer, hier wurden allerdings auch leicht überdurchschnittliche 4,1 Prozent bei 0,67 Millionen verbucht.
Doch auch damit nahmen die Erfolgsmeldungen noch kein Ende, denn Anfang Mai stieg der Wochenschnitt sogar auf 4,7 Prozent bei Allen und 9,3 Prozent bei den Jungen, die Sehbeteiligung lag bei bis zu 0,76 Millionen. In dieser Woche schafften es auch zum ersten und bisher einzigen Mal zwei Folgen auf einen zweistelligen Marktanteil in der Zielgruppe, am Dienstag und Donnerstag waren 10,0 sowie 10,2 Prozent drin. Am schwächsten lief die Freitagsausgabe, die "nur" 7,4 Prozent erzielte. Das erste und einzige, was der Sendung zumindest kurzfristig etwas anhaben konnte, war die Fußball-Europameisterschaft. In der Woche, wo die Vorrundenspiele auch um 18 Uhr ausgestrahlt wurden, lief es so schlecht wie lange nicht mehr. Mit 3,0 bis 3,7 Prozent bei allen sowie 4,9 bis 6,2 Prozent bei den umworbenen Zuschauern musste man sich aber gewiss nicht schämen, da viele andere Sender wesentlich klarer zurückfielen. Im Schnitt kamen die Folgen dieser Woche auf 0,62 Millionen Interessenten und 3,3 bzw. 5,3 Prozent.
Insgesamt allerdings sah es mit 0,61 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 3,7 Prozent schon beim Gesamtpublikum durchaus solide aus. Zwar lag man noch minimal unterhalb des Senderschnitts im vergangenen Fernsehjahr, der 3,8 Prozent betrug, allerdings geht die Tendenz eindeutig in die richtige Richtung. Noch deutlicher zeigt sich dies anhand der Werte der werberelevanten Zielgruppe, die zunächst ebenfalls gar nicht zufriedenstellend waren, mit der Zeit jedoch deutlich in den grünen Bereich gingen. Mit 6,8 Prozent Marktanteil bei durchschnittlich 0,38 Millionen Zuschauern konnten die Programmverantwortlichen schon richtig zufrieden sein, immerhin lag der Sender zuletzt nur bei 5,9 Prozent.