Welch ein TV-Abend: Im Ersten lädt Matthias Opdenhövel nach Xanten zu «Brot & Spiele», in Bern boxt Wladimir Klitschko und bei ProSieben startet die zweite Staffel von «17 Meter» mit Joko&Klaas.
Große Showhits in Deutschland hatten zuletzt oft mit dem Genre Casting zu tun. «Der Supertalent» versammelte vergangenen Herbst teils um die siebeneinhalb Millionen Menschen vor den Bildschirmen, mit geringerer Gesamtreichweite kam «The Voice of Germany» auf mehr als 30 Prozent bei den Umworbenen. Am Samstag nun duellieren sich zwei Shows, die in eine vollkommene andere Richtung gehen und wirkliche Unterhaltung für die ganze Familie sind. Da wäre zum einen «Brot und Spiele», die zweite Abendshow von Matthias Opdenhövel im Ersten. Nach dem Quotenflop von «Opdenhövels Countdown» will es der ehemalige «Schlag den Raab»-Moderator wissen und präsentiert eine Event-Show, wie sie auch von Stefan Raab hätte sein können.
Produziert wird das Spektakel übrigens von Brainpool, die auch bei «Schlag den Raab» ihre Finger im Spiel haben. „Das wird richtig spektakulär, wir machen das deshalb vorerst auch nur einmal“, kündigte Opdenhövel schon im April gegenüber Quotenmeter.de an und sprach im Zusammenhang mit seiner Sendung von einer „richtig schönen Reise in die Antike.“ Was fabriziert Das Erste da am Samstag zwischen 20.15 und 23.15 Uhr?
„Mit schwerem Gepäck und genagelten Sandalen marschieren Promis als Legionäre den Rhein herunter. Sie schießen mit Katapulten, erlernen die hohe Kunst des römischen Tempelbaus und helfen den Archäologen bei ihren Ausgrabungen. Spielerisch vermittelt «Brot und Spiele - Das große Geschichts-Spektakel» viel Wissenswertes über eine Zeit, die die Menschen bis heute fasziniert. Wie sah der Alltag der Römer aus? Was gab es zu essen? Und wie ist es ihnen gelungen, so lange ein Reich zu regieren, das in der Fläche teils größer war als die heutige Europäische Union? Nach zehn Spielrunden kommt es zum spannenden Höhepunkt des Wettbewerbs: das große Wagenrennen. Wer lenkt die Quadriga, den Rennwagen, der von vier Pferden gezogen wird, am schnellsten durchs Ziel?“, beschreibt der Sender in einer Presseinformation das Format selbst.
Produziert wird die aufwändige Live-Show in Xanten am Niederrhein – die Stadt war in der Antike eine der größten Metropolen in den germanischen Provinzen Roms. Noch heute kommen zahlreiche Besucher deshalb dorthin. Am Samstag wird Opdenhövel die Spiele vor rund 3000 Zuschauern stattfinden lassen. Zudem werden hunderte Akteure in römischen Gewändern mitwirken. Das Line-Up der Promis, die ihr Kommen angesagt haben, kann sich durchaus sehen lassen: Henry Maske, Christine Neubauer, Ralf Moeller, Franziska van Almsick, Bernhard Hoëcker, Maite Kelly und Jens Riewa.
Ob Matthias Opdenhövel es schafft, recht pünktlich um 23.15 Uhr Schluss zu machen? Das steht in den Sternen, den Quoten würde es jedenfalls gut tun. Ab etwa 23.00 Uhr wird bei der privaten Konkurrenz von RTL nämlich vor einem Millionenpublikum geboxt: In Bern wird Wladimir Klitschko auf Tony Thompson treffen – RTL beginnt seine Vorberichte bereits um 22.10 Uhr.
Doch nicht nur Römer und Boxer gibt es am Samstag zu sehen, sondern auch das zweite große Showhighlight. ProSieben bringt die Show «17 Meter» zurück und lässt darin erstmals auch das Moderatoren-Duo Joko&Klaas aktiv ins Spielgeschehen einsteigen. Sie kämpfen als Team-Kapitäne ihrer Mannschaft fortan direkt mit. Mit 15,7 und 15,8 Prozent bei den Jungen war die erste Staffel im vergangenen Sommer stark gestartet, Folge vier aber fiel zum Beispiel auf nur noch 12,2 Prozent und lag somit knapp oberhalb des Senderschnitts. Die lose Ausstrahlungsfolge und inhaltliche Anpassungen sollen nun wieder für Aufschwung sorgen.
Denn: Einen Quotenflop mit Joko&Klaas, mit denen die Zusammenarbeit massiv ausgeweitet werden soll, kann bei ProSieben aktuell niemand brauchen. Spannend wird vor allem das Duell bei den Jungen: Das sollten Joko&Klaas gegen Opdenhövel und seine Römer gewinnen – laut Ankündigung dauert «17 Meter» bis 22.30 Uhr und ist somit also rechtzeitig zum Klitschko-Walk-in beendet.
Dieser Samstagabend – endlich mal wieder einer, an dem sich die gesamte Familie unterhalten lassen kann. Nicht mit Trash-TV, sondern mit spektakulären, neuartigen und guten Produktionen.